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GK236 - Wenn die Zombies kommen

GK236 - Wenn die Zombies kommen

Titel: GK236 - Wenn die Zombies kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Boden des Raumes durchsichtig.
    Abel Westlake konnte in einen anderen Raum sehen. Er erblickte einen klobigen, mit rotem Samt ausgeschlagenen Sarg, in dem ein alter Mann mit zerzaustem grauem Haar lag, der mit einem langen, weißen Totenhemd bekleidet war. Ein blondes Mädchen saß neben dem Sarg auf einem Stuhl und betete stumm. Nur ihre Lippen bewegten sich.
    Westlake blies seine Lungen auf und rief mit donnernder Stimme: »Ed! Ed Comstock! Höre, was ich dir zu sagen habe! Erhebe dich aus diesem Sarg! Erwache zu neuem, unseligem Leben! Steh auf und schließe dich den anderen an!«
    Die letzte Minute war angebrochen.
    Und dann kam Mitternacht.
    Die Stunde der Untoten!
    ***
    Cindy Comstock hatte rotgeweinte Augen.
    Man hatte ihren Großvater sofort mitnehmen wollen, doch sie hatte darauf bestanden, daß er noch eine Nacht in seinem Haus bleiben dürfe, damit sie bei ihm, an seinem Sarg, die Totenwache halten konnte. Das junge Mädchen war der Meinung, daß den alten Mann die Freude über das wertvolle Geschenk umgebracht hatte. Ihr tränenverhangener Blick wanderte zum Kaminsims. Dort stand die Uhr, die daran schuld war, daß Ed Comstock nicht mehr lebte. Cindy haßte sie mit einemmal, obwohl sie sich sagte, daß man einen toten Gegenstand doch für das, was geschehen war, nicht verantwortlich machen konnte.
    Es war ein paar Minuten vor Mitternacht.
    Vor zwölf Stunden war das Leben des alten Mannes zu Ende gegangen.
    Zwölf Stunden ist das nun schon wieder her, dachte Cindy. Wie schnell doch die Zeit verrinnt. Und niemand ist in der Lage, sie anzuhalten. Niemand.
    Mitternacht.
    Die Standuhr begann, zwölfmal zu schlagen, und während jedes hallenden Schlages glaubte Cindy, den schallenden Ruf eines Mannes zu hören. Die Stimme schien von weither zu kommen und zitterte mit den Glockenschlägen durch diesen Raum: »Ed!« glaubte Cindy, jemanden rufen zu hören. »Ed Comstock!«
    Sie schüttelte verwirrt den Kopf. Diese Rufe mußte sie sich einbilden. Sie konnten nicht wirklich existieren, das war unmöglich.
    »Ed!« hallte es erneut durch das Zimmer. »Ed Comstock!«
    Cindy erhob sich mit schneller schlagendem Herzen. Was war das? Mußte sie diese geisterhaften Rufe tatsächlich ihrer überreizten Phantasie zuschreiben? Oder wurde ihr Großvater wirklich von jemandem gerufen?
    »Ed!… Ed Comstock!«
    Cindy fröstelte. Diese Rufe waren ihr unheimlich. Sie warf einen Blick auf das bleiche Gesicht des Leichnams.
    Ed Comstock war tot. Niemand konnte mehr etwas von ihm wollen.
    Der letzte Schlag verhallte. Cindy rieb sich die Arme. Sie trug einen sandfarbenen Hosenanzug. Das schwarze Kleid, das sie sich gekauft hatte, nachdem ihre Eltern ums Leben gekommen waren, hatte sie einer Freundin geborgt, deren Bruder das Opfer eines Autounfalls geworden war. Sie würde erst morgen Gelegenheit haben, sich das Kleid zu holen.
    Kalt war es mit einemmal im Zimmer.
    Cindys Zähne klapperten. Sie mußte sich zusammennehmen, um den Unterkiefer stillzuhalten. Woher kam bloß diese empfindliche Kälte? Das Mädchen schaute zu den Fenstern. Sie waren nach wie vor geschlossen.
    Plötzlich war ein spukhaftes Brausen im Raum. Es schien sich genau über Cindy zu befinden. Sie hob erschrocken den Kopf, aber dort oben war nichts. Das Brausen wurde lauter. Schrille Dissonanzen mischten sich darunter. Cindy schüttelte gequält den Kopf. Sie legte die Hände auf ihre Ohren, doch die schrecklichen Sphärenklänge peinigten ihr Trommelfell auch dann noch. Das Mädchen hatte das Gefühl, verrückt zu werden.
    Alles um sie herum war auf eine seltsame Weise unwirklich.
    Sie war nicht mehr ausnahmslos sie selbst, sondern war in der Lage, sich, gewissermaßen einen Meter neben sich stehend, selbst zu beobachten. Etwas kroch über den Boden.
    Eine Schlange!
    Cindy hörte sich einen gellenden Schrei ausstoßen. Sie ekelte sich vor Schlangen, und obwohl sie furchtbare Angst vor dem riesigen Reptil hatte, trat sie mit dem Fuß danach.
    Ihr Schuh sauste durch den dicken Schlangenleib hindurch. Nebel wirbelte auf und formte hinterher sofort wieder diesen abscheulichen Tierkörper. Cindy war dermaßen durcheinander, daß sie diese Wirklichkeit für einen irrealen Traum hielt.
    Die Schlange kroch in den Sarg, in dem ihr Großvater lag, und wenige Herzschläge später verschwand das unheimliche Tier im Mund des Toten.
    Cindy warf ihren Kopf wild hin und her. »Nein!« schrie sie. »Nein! Nein! Das kann doch nicht wahr sein! So etwas gibt es nicht! Herr im

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