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GK307 - Der Ghoul von Mallorca

GK307 - Der Ghoul von Mallorca

Titel: GK307 - Der Ghoul von Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Mühle. Wenn der Ghoul sich in seinem Versteck befand, dann wußte er spätestens jetzt, daß er Besuch bekam.
    Die Tür ließ sich nicht vollends öffnen. Irgendwann gab es einen Widerstand, den ich nicht überwinden konnte.
    Ich lauschte. In der Mühle war es düster. Außer den Geräuschen, die der Wind hervorrief, hörte ich nichts, was auf die Anwesenheit des Dämons schließen ließ.
    Einen Augenblick dachte ich: Es kann sich um eine Falle handeln! Vielleicht steckt Maranga mit dem Ghoul unter einer Decke! Vielleicht hat er ihr aufgetragen, sie solle mich hierher schicken!
    Ich entsicherte den Diamondback. Meine Nervenstränge strafften sich.
    Meine Sinne waren total auf Empfang gestellt. Nichts konnte mir entgehen.
    Gespenstisch pfiff der Wind durch die Ritzen des Daches. Ich machte den ersten vorsichtigen Schritt.
    Der Boden der Windmühle war aus glattem Stein. Das Gebäude sah innen noch viel weniger vertrauenerweckend aus als von außen.
    Ein etwas kräftigerer Windhauch hätte möglicherweise genügt, um den gesamten Bau flachzulegen.
    Rechts sah ich eine Holztreppe, die an der Wand nach oben führte. Das Geländer und die Stufen existierten nur noch teilweise.
    Es war nicht ratsam, den Aufstieg zu wagen. Mein Blick schweifte aufmerksam umher. Der Ghoul schien nicht da zu sein.
    Da es aber mehrere Gelegenheiten gab, sich zu verstecken, schob ich meinen Colt noch nicht in die Schulterhalfter zurück.
    Es war vernünftiger, auf Nummer Sicher zu gehen, deshalb schaute ich in jede Nische und auch hinter die Treppe.
    Und dort sprang mich das Grauen mit einer Heftigkeit an, daß es mir den Atem verschlug!
    ***
    Vor mir lag ein Skelett!
    Bleich schimmerten mir die Knochen entgegen. Neben dem Gerippe lag ein fliederfarbener Pyjama. Ich wußte augenblicklich, daß ich die Überreste eines Opfers vor mir hatte, das sich der Ghoul vor kurzem erst geholt hatte.
    Meine Kehle war wie zugeschnürt.
    Mein Puls hämmerte. Ich stieß den Revolver in die Schulterhalfter und beugte mich über den Knochenhaufen.
    Blondes Haar lag wirr um den Totenschädel. Ein makabrer Anblick.
    Nach der Länge des Haares zu urteilen, hatte ich das Skelett eines weiblichen Opfers vor mir.
    Wen mochte das schreckliche Schicksal ereilt haben? Ich hoffte, es mit Hilfe des Pyjamas herauszubekommen.
    Rasch nahm ich das Oberteil an mich. Ich spannte es mit beiden Händen und entdeckte die Initialen JW.
    JW… JW… JW…
    Ein Mädchen, das die Initialen JW hatte! Dazu fiel mir nur ein Name ein: Jessica West. War das der Grund dafür gewesen, daß Ted Kotcheff mich so feindselig angestarrt hatte?
    Er hatte mir nahe gelegt, die Finger von Jessica West zu lassen. Heute morgen hatte er möglicherweise festgestellt, daß das Mädchen nicht auf seinem Zimmer war - und vielleicht hatte er mich dafür verantwortlich gemacht.
    Ich fragte mich, wie Ted Kotcheff reagieren würde, wenn er erfahren würde, was dem Mädchen zugestoßen war.
    Ich schluckte schwer.
    Was mochte das bedauernswerte Mädchen für Todesängste ausgestanden haben, bevor es mit ihr zu Ende ging.
    Mein Haß explodierte förmlich in mir. Er überschwemmte meinen gesamten Körper. In ohnmächtiger Wut ballte ich die Hände.
    Verflucht noch mal, wieso war es mir nicht gelungen, diesem Mädchen ein so schreckliches Schicksal zu ersparen?
    Wie viele Menschen würde sich die dämonische Bestie noch holen, ohne daß ich es verhindern konnte?
    Ein Geräusch riß mich herum. Die Tür war mit einem dumpfen Knall zugefallen. Ich riß sofort wieder meinen Revolver heraus.
    Doch gleich darauf ließ ich die Waffe sinken. Der Wind hatte die Mühlentür zugeworfen. Ich war nach wie vor allein hier drinnen.
    Allein mit diesem bleichen Mädchenskelett…
    ***
    Ich hatte an den richtigen Stellen dämonenbannende Zeichen angebracht, hatte die Mühle dann verlassen, hatte die nächste Erfrischungshütte aufgesucht und von da aus die Polizei angerufen.
    Dann war ich zur Mühle zurückgekehrt.
    Seit zwanzig Minuten wartete ich nun schon auf das Eintreffen von Capitano Manuel Alvarez, mit dem ich telefoniert hatte.
    Sirenengeheul kündigte mir das Eintreffen der Polizei an. Ich trat vor die Mühle. Der Capitano und seine Männer keuchten zu Fuß den steilen Weg herauf.
    Ich wiederholte, was ich dem Capitano bereits am Telefon gesagt hatte. Dann begleitete ich die Beamten in die Mühle.
    Ich machte Capitano Alvarez darauf aufmerksam, daß ich überall dämonenbannende Zeichen angebracht hatte, und ich bat ihn,

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