GK337 - Die Saat der Hölle
Ballard und die andern stand.
»Sir«, sagte Ralph Chandler aufgeregt. Seine Stimme wurde durch das Taschentuch gedämpft. »Sir, sollten wir uns nun nicht an die Polizei wenden?«
»Hier kann die Polizei nichts tun.«
»Sie könnte versuchen, diese Sperre mit Waffen zu knacken.«
Tucker Peckinpah schüttelte langsam den Kopf. »Glauben Sie mir, das wäre zwecklos. Keine herkömmliche Waffe würde gegen diese Dämonensperre etwas ausrichten. Auf diese Weise kann man den Eingeschlossenen nicht helfen.«
»Auf welche Weise kann man es denn?«
Tucker Peckinpah seufzte schwer. »Ich wollte, ich wäre in der Lage, Ihnen darauf eine Antwort geben zu können, Mr. Chandler.«
***
Panik erfaßte die beiden Mädchen sowie Barr und Jackson. Es war Lance Selby und mir kaum möglich, die Leute zu beruhigen.
Paula Lynas war einem Nervenzusammenbruch nahe. Sie weinte haltlos. Maggie Miller unternahm wenigstens den Versuch, tapfer zu sein.
Sie hatte ihren Arm um das schluchzende Mädchen gelegt und streichelte es sanft, obwohl sie selbst jemanden gebraucht hätte, der sie in seine Arme genommen und seelisch aufgerichtet hätte.
»Ich hab’s von Anfang an gewußt!« stieß David Jackson verzweifelt hervor. »Ich wußte, daß wir dem Tod geweiht sind! Wir werden alle sterben!«
»Halten Sie den Mund, Jackson!« herrschte ich den Mann an.
»Sie wissen genausogut wie wir alle, daß wir keine Chance haben, Ballard!« gab David Jackson aggressiv zurück.
»Wir werden zu Monstern«, schluchzte Paula. »Wir werden bald genauso aussehen wie Len Lightstone.«
»Wie kommen Sie denn auf die Idee?« fragte ich.
»Wir waren alle in der Küche, als dieses Satansding zerplatzte. Dabei wurden die Kräfte des Bösen frei. Wir sind davon verseucht. Wir tragen denselben vernichtenden Keim in uns wie Len Lightstone.«
»Das stimmt nicht«, widersprach ich energisch. »Lightstone befand sich dem Ding ganz nahe, als es explodierte. Er wurde von jenen roten Flocken voll getroffen, wir nicht. Sie haben erlebt, wie es danach um ihn stand. Wir hatten Angst, er würde sein Leben verlieren…«
»Er hat es verloren!« stieß Leo Barr aufgeregt hervor.
Lance Selby schüttelte den Kopf. »Nein, Mr. Barr. Lightstone ist nicht tot. Sein Körper hat lediglich eine Metamorphose durchgemacht.«
»Für mich ist er als Mensch gestorben!« sagte Barr. »Was er jetzt ist, hat nichts mehr mit einem Menschen zu tun.«
»Er wurde zu einer grauenerregenden Bestie«, sagte David Jackson. »Er wurde zu unserem Feind, dem wir nicht gewachsen sind. In ihm wohnen die Kräfte der Hölle. Er wird uns alle umbringen.«
»Ich bin dafür, daß Sie solche Dinge lediglich denken und nicht aussprechen, Mr. Jackson!« wandte ich scharf ein.
»Warum sollte ich nicht aussprechen, was wir sowieso alle denken?« erwiderte Jackson wütend.
»Weil Sie damit unsere Nerven nur noch mehr strapazieren«, sagte ich. »Wozu sollte das gut sein?«
»Ich muß es loswerden. Ich muß es sagen. Wenn ich es für mich behalte, macht es mich verrückt!« stöhnte Jackson.
Maggie Miller blickte furchtsam in jene Richtung, in die das Scheusal verschwunden war. »Warum ist es ausgerückt?« fragte sie mit belegter Stimme? »Warum ist es nicht sofort über uns hergefallen?«
»Eine gute Frage!« knirschte David Jackson. »Ich kann sie Ihnen beantworten, Miß Miller. In dem Biest steckt der Teufel. Und der will sich zuerst noch an unserer Todesangst weiden, ehe er uns grausam vernichtet.«
Ich ballte zornig die Hand. »Jackson, noch so ein Wort, und ich bringe Sie mit einem Faustschlag zum Schweigen. Sie sollten mithelfen zu überlegen, was wir tun müssen. Von Ihrem destruktiven Gesabber hat keiner von uns etwas!«
»Ich weiß nicht, wie wir uns helfen können, Ballard. Wenn nicht einmal Sie es wissen…«
Lance Selby bat um das Wort, indem er die Hand hob. »Darf ich etwas sagen?«
Ich nickte.
Lance sah mich ernst an und schlug vor: »Wir sollten versuchen, das Ungeheuer zu finden, Tony.«
»Damit es noch früher über uns herfällt?« stieß Leo Barr krächzend hervor.
Lance Selby wandte sich an ihn. »In den meisten Fällen ist Angriff die beste Verteidigung, Mr. Barr.«
»Das wage ich in diesem speziellen Fall zu bezweifeln. Womit wollen Sie dieses Ungeheuer denn angreifen? Mit bloßen Händen? Sie haben doch erlebt, wie stark die Bestie ist.«
»Finden Sie es vernünftiger, hier herumzustehen und darauf zu warten, bis etwas passiert?« gab mein Freund trocken
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