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GK352 - Miß Zombie

GK352 - Miß Zombie

Titel: GK352 - Miß Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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heraus. Direkt auf Chuck Mailer zu.
    Der alte Mann stieß einen entsetzten Schrei aus, der jedoch noch in derselben Sekunde verstummte. Mailer riß die Arme hoch. Es hatte den Anschein, als wollte er meine Lampe gegen die Decke werfen.
    Sie entglitt seinen Fingern und flog durch die Luft. Mehrmals überschlug sie sich dabei. Einige Male traf ihr Schein meine Augen. Mir war, als würde es blitzen.
    Mailer röchelte.
    Er schien mit jemandem zu kämpfen.
    Die Lampe fiel zu Boden, Zum Glück ging sie nicht kaputt. Ich bückte mich und griff nach ihr. Hastig richtete ich den Lichtstrahl auf meinen weißhaarigen Begleiter.
    Ein Eissplitter fuhr mir ins Herz!
    Chuck Mailers Gesicht war furchtbar entstellt.
    Der alte Mann war kaum wiederzuerkennen.
    Er war allein. Jedenfalls konnte ich weder vor noch hinter ihm jemanden sehen. Er wehrte sich verzweifelt gegen etwas, das ihn am Hals gepackt haben mußte.
    Seine Augen weiteten sich in namenlosem Entsetzen. Er riß den Mund auf. »B-a-l-l… H-i-l-f« Ich ballte meine rechte Hand zur Faust.
    Hier waren eindeutig schwarzmagische Kräfte im Spiel, deshalb war es klar, daß ich dem weißhaarigen Mann nur mit meinem magischen Ring beistehen konnte. Ich sprang vorwärts. Meine Faust zuckte auf Chuck Mailer zu.
    Es sah aus, als würde ich den Alten niederschlagen wollen. Drei Zoll vor Mailers Hals traf der schwarze Stein meines magischen Rings auf einen harten Widerstand.
    Es knirschte und knisterte.
    Im nächsten Augenblick war der Widerstand nicht mehr vorhanden. Nichts schnürte mehr Chuck Mailers Kehle zu. Der Mann japste gierig nach Luft. Ich vernahm ein seltsames Sausen und Brausen, und dann glaubte ich zu hören, wie etwas mit großer Geschwindigkeit die Eremitage verließ.
    Mailer wankte. Es war nicht verwunderlich. Ich stützte ihn. Er faßte sich an die Brust. »Mein Herz. Es schlägt wie ein Dampfhammer. Und so schnell. Viel zu schnell…«
    »Versuchen Sie sich zu beruhigen. Die Gefahr ist vorüber. Sie haben nichts mehr zu befürchten, Mr. Mailer.«
    »Sie… sie ist nicht in ihrem Sarkophag, nicht wahr? Ich konnte sie nicht sehen… Das Flirren und Flimmern…«
    »Hierbei muß es sich um eine Reststrahlung des Bösen gehandelt haben«, sagte ich.
    »Leuchten Sie in den Totenbehälter, Mr. Ballard.«
    »Sie sollten sich erst beruhigen.«
    »Bitte! Tun Sie, was ich sage.«
    Ich richtete den Strahl in den Sarkophag. Niemand lag darin. Er war leer. Hannah Hunter schien tatsächlich von den Toten wiederauferstanden zu sein.
    Plötzlich ging durch Chuck Mailers Körper ein kräftiger Ruck, und dann sackte er in sich zusammen wie eine aufblasbare Puppe, aus der jemand die Luft herausläßt.
    Ich wußte, was das zu bedeuten hatte. Mailers Herz war der enormen Belastung nicht mehr länger gewachsen. Er keuchte. Sein Gesicht bedeckte sich mit Schweiß. Aber er dachte in dieser kritischen Situation nicht an sich, sondern preßte hechelnd hervor: »Kümmern Sie sich um Hannah Hunter, Mr. Ballard… Sie kann nicht mehr die sein, die sie einmal war… Sie ist jetzt eine Gefahr für die Menschen…!«
    »Ich werde sie noch in dieser Nacht aufsuchen«, versprach ich.
    Es zuckte in Mailers Gesicht. Ein Ausdruck, der wie Erleichterung aussah, schimmerte in seinen Augen, bevor er sie schloß.
    Dann erschlafften seine Glieder…
    ***
    Chuck Mailer war nicht tot. Nur ohnmächtig. Aber er würde sterben, wenn er nicht schnellstens ärztliche Hilfe bekam. Ich schob meine Arme unter seinen reglosen Körper und hob ihn hoch.
    Der Mann war nicht schwer. Ich eilte mit ihm aus dem Raum, in dem Hannah Hunter fünfzig Jahre lang in Frieden geruht hatte.
    Verdammt, wer war hierher gekommen, um sie wieder zum Leben zu erwecken? Wer hatte soviel Macht? Ein Dämon? Ein Magier?
    Was bezweckte der Betreffende damit?
    Hannah Hunter stand gewiß unter seinem Kommando. Sie war eine lebende Tote, die keinen eigenen Willen mehr hatte. Jemand bediente sich ihrer. Sie war seine Marionette?
    Wozu hatte er sie aus der Eremitage geholt?
    Mit Mailer auf den Armen hastete ich die Steinstufen hinauf. Wenn mich jetzt jemand attackiert hätte, hätte er gute Chancen gehabt, mir mir fertig zu werden, denn ich war durch den ohnmächtigen Alten, den ich trug, gehandikapt.
    Doch es kam zu keinem Angriff.
    Keuchend stürmte ich aus der Eremitage.
    Nach wie vor heulte der Wind unheimlich im Gemäuer der Ruine. Luftfinger zerzausten mir ungestüm das Haar. Ich stolperte über einen losen Stein. Fast wäre ich gestürzt.
    Ich

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