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GK379 - Das Auge des Bösen

GK379 - Das Auge des Bösen

Titel: GK379 - Das Auge des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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amüsieren.
    Auch das braucht der Mensch ab und zu. Dabei regeneriert er sich. Davon wird seine Batterie wieder randvoll aufgeladen.
    Wer immer nur rackert, der nützt sich schnell ab und kann bald keine großen Leistungen mehr vollbringen, deshalb achte ich immer darauf, daß ich mit meinen Pausen nicht zu kurz komme.
    72 Stunden hatten wir schon hinter uns.
    Eine herrliche, unbeschwerte Zeit, in der wir keine Sekunde an Geister und Dämonen dachten. Wir waren fast überall dran und überall drin gewesen, und vor zwei Stunden waren wir in einem plüschüberladenen Spielclub gelandet, aus dem ich Frank nicht mehr loseisen konnte.
    Das lag jedoch nicht daran, daß Frank ein so fanatischer Spieler war, sondern vielmehr an der vollbusigen Blondine, mit der mein Freund nun schon seit einer geschlagenen Stunde flirtete.
    Er war witzig. Sein Gespräch war spritzig. Er versprühte die Gags wie eine Wunderkerze. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr so guter Laune erlebt. Wie ausgewechselt war er, und er kam bei der Blonden wunderbar an.
    Daß ich gewissermaßen zum fünften Rad am Wagen geworden war, störte mich nicht. Ich gönnte meinem Freund den Erfolg bei der Kleinen.
    Was mir nicht paßte, waren die grimmigen Blicke zweier Gorillas, denen es offensichtlich mißfiel, daß Frank sich mit Blondie so gut verstand.
    Ich schob mir ein Lakritzenbonbon zwischen die Zähne und ließ die beiden Kerle nicht aus den Augen.
    Wir spielten seit einer Stunde nicht mehr, saßen auf Barhockern und überließen es den anderen, ihr Geld an die Bank zu verlieren.
    Ich griff nach meinem Pernod und trank. Über den Rand des Glases beobachtete ich die Gorillas, die »Angestellte« des Hauses waren.
    Sie trugen zwar Smoking und Fliege, aber ich hielt sie dennoch für ausgewachsene Ganoven. Ihre elegante Aufmachung konnte mich nicht täuschen.
    Ein Affe wird auch kein Mensch, wenn man ihn in einen Anzug steckt.
    Die schweren Brocken wechselten einige Worte miteinander. Danach setzte sich einer von ihnen in Bewegung. Er ging am Black-Jack-Tisch vorbei, sprach in das Ohr eines Mannes, der sofort grimmig zu uns herübersah und sich anschließend entfernte.
    Da bahnte sich Ärger an.
    Frank bekam davon nichts mit. Der hatte nur Augen für die vollbusige Schönheit, die so furchtbar gern über seine Witze lachte.
    Wie eben wieder.
    Weit legte sie den Kopf zurück und stieß ein helles Lachen aus. »Oh, Frank«, sagte sie. »Sie sind der amüsanteste Mann, der mir je begegnet ist.«
    »Möchten Sie mich näher kennenlernen?« fragte Frank Esslin augenzwinkernd.
    »Möchten schon, aber…« Das Mädchen – es hieß Glenda Goon – warf einen raschen Blick auf den Gorilla, der sie nicht aus den Augen ließ.
    »Aber?« fragte Frank.
    »Ich fürchte, das wird nicht gehen.«
    »Und wieso nicht? Ist der Bulle dort drüben Ihr Verlobter?«
    »Ich bin nicht verlobt«, antwortete Glenda.
    »Dann ist doch alles in bester Ordnung. Hören Sie, Glenda, ich mache Ihnen einen Vorschlag: Ich schicke meinen Freund Tony nach Hause, und wir beiden Hübschen nehmen ‘nen Tapetenwechsel vor. Was halten Sie davon?«
    »Ihr Vorschlag ist prima, Frank, nur…«
    »Keine Einwände!« sagte Frank Esslin kopfschüttelnd. Er hob abwehrend die Hand. »Ich würde keinen einzigen gelten lassen.«
    »Sie stellen sich das ein bißchen zu einfach vor, Frank.«
    »Wieso denn?«
    »Wissen Sie, wem dieser Spielclub gehört?«
    »Interessiert mich nicht.«
    »Das sollte es aber.«
    »Und warum?«
    »Weil es sich um Keenan Garro handelt. Er ist ein großes Tier in der Unterwelt.«
    »Na schön. Ich habe nichts dagegen, daß ihm dieser Club gehört. Hauptsache, Sic gehören nicht ihm.«
    »Genau das bildet er sich aber ein.«
    »Und? Stimmt es auch?«
    »Nein. Aber wenn Keenan Garro sich etwas einbildet…«
    »Sein Psychiater wird es ihm ausreden.«
    »Verstehen Sie nicht, was ich sagen will, Frank? Wer Keenan Garro etwas wegnimmt, das ihm gehört – selbst wenn er sich das bloß einbildet –, der hat kein langes Leben mehr vor sich.«
    »Haben Sie Angst vor Garro?« fragte Frank.
    »Nun ja…«
    »Ich werde Sie vor ihm beschützen, Glenda. Das verspreche ich Ihnen. Ich kenne hier in der Nähe eine nette Bar. Wollen Sie mit mir dorthin gehen?«
    Glenda Goon seufzte. »Ich kann’s ja mal versuchen.«
    Frank Esslin rutschte sofort vom Hocker. »Gut. Gehen wir.«
    »Nicht so hastig«, flüsterte Glenda. »Es ist besser, wenn Sie und Ihr Freund vorausgehen. Es wäre nicht gut, wenn man

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