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GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

Titel: GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Gesetzen der Hölle zu leben. Und das hatte die beiden auseinandergebracht. Mr. Silver war zum Tod verurteilt worden, weil er dem Bösen abgeschworen hatte, und mir war es gelungen, ihn zu retten.
    Roxane war gezwungen gewesen, kreuz und quer durch die Welten zu fliehen, weil Mago, der Schwarzmagier, der Jäger der abtrünnigen Hexen, hinter ihr hergewesen war und immer noch her war. Einmal war ich mit diesem verdammten Kerl und seinen Schergen schon zusammengeraten und er hing weiterhin wie ein Damoklesschwert über Roxane. Es bestand theoretisch jederzeit die Gefahr, daß er wieder auftauchte, um die Hexe aus dem Jenseits zu vernichten. Und es verstand sich von selbst, daß ich alles unternehmen würde, um Mago an seinem Vorhaben zu hindern.
    »Woran denkst du, Tony?« fragte Roxane.
    »An dich und Mr. Silver. Ich würde gern mal mehr über euch beide erfahren. Wie es früher mit euch gewesen ist und so.«
    »Es ergibt sich bestimmt einmal Gelegenheit dazu«, sagte die Hexe aus dem Jenseits. »Vorausgesetzt, wir schaffen es, heil aus dem Reich der Schatten zurückzukehren - mit dem Kraut aus dem Wolfsschrein.«
    »Wir sind keine Anfänger«, sagte ich. »Irgendwie werden wir uns schon durchschwindeln.«
    Irgendwo im Wald begann ein fürchterliches Gedröhne.
    »Was ist denn das?« fragte Roxane.
    »Motorräder.«
    »Da fährt jemand zur Ruine.«
    »Irgendwelche Jugendliche vermutlich, die sich ein bißchen gruseln wollen«, sagte ich.
    »Sie sollten das lieber bleiben lassen. Die Wächter des Dimensionstors könnten über sie herfallen.«
    »Ein Glück, daß wir in der Nähe sind und sie aus der Klemme heraushauen können, falls es brenzlig für sie wird«, sagte ich.
    Wir schritten tüchtig aus. Die Motorräder erreichten die Ruine wesentlich früher als wir. Als Roxane und ich bei dem alten Gemäuer anlangten, entdeckten wir sieben Rocker, die einen Mann mit Benzin übergossen und nur so zum Spaß anzünden wollten. Da ging mir die Galle über.
    »Verdammt!« entfuhr es mir. »Bleib zurück, Roxane!« flüsterte ich der Hexe zu, doch sie blieb nicht stehen, sondern schlich hinter mir her. Ich zog meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter, um mehr Eindruck auf die Rocker zu machen. Ich hatte nicht die Absicht, die Waffe wirklich gegen diese Bande einzusetzen. Denen war auch anders beizukommen.
    »Warum quält ihr mich so?« jammerte der benzingetränkte Mann in der Mitte des Kreises. »Warum tut ihr das? Was habe ich euch getan?«
    »Nichts«, erwiderte der Anführer der Rocker kalt. »Du hast nichts getan. Es macht uns einfach Spaß, zu sehen, wie du dir in die Hosen machst.«
    Das reichte mir.
    Ich hasse jede Art von Gewalt. Und ich hasse Typen, die ihre Mitmenschen quälen.
    »Schluß jetzt!« rief ich mit scharfer Stimme und trat einen Schritt vor.
    Der Rockerboß wandte sich gereizt um. Als er meinen Revolver sah, verzog sich sein Gesicht zu einem breiten Grinsen. »Was willst du denn mit der Kugelspritze, Onkel?«
    »Ich bin auf Rockerjagd. Hat man euch nicht gewarnt?«
    »Verdammt, bist du’n Bulle?«
    »Privatdetektiv, mit verdammt guten Beziehungen zur Polizei.«
    »Du weißt wohl nicht, mit wem du dich anlegst, Mann! Ich bin nicht irgend jemand.«
    »Das ist richtig. Ich halte dich für einen widerlichen Mistkerl. Nehmt dem Mann die Kette ab.«
    Niemand gehorchte. Erst wenn der Rockerboß damit einverstanden gewesen wäre, wäre der Mann in ihrer Mitte befreit worden. Doch der Anführer der Bande gab seinen Leuten kein entsprechendes Zeichen.
    »Mann, du bist echt ein Wahnsinn«, sagte der Bursche. »Tauchst hier mit deiner Puppe auf und gibst Befehle. Ist die Kleine auch Privatdetektivin, he? Oder nur was Süßes zum Vernaschen?«
    Meine Augen verengten sich. »Sei vorsichtig, Junge. Du weißt nicht, was du dir mit deinem kecken Maul einhandelst.«
    Mir schlottern die Knie. »Verrätst du mir, vor wem?«
    »Mein Name ist Ballard. Tony Ballard.«
    »Ich heiße Joe Retzik, und keiner, nicht einmal so ein Arschgesicht wie du, darf mir Vorschriften machen.«
    »Das war bisher so. Nun hat sich das geändert«, sagte ich emotionslos.
    »Der Mann ist mit Benzin getränkt«, erwiderte Retzik grinsend. »Ich brauche nur mit dem Finger zu schnippen, und schon geht er in Flammen auf.«
    Ich atmete tief ein. »Okay«, sagte ich. »Schnippe.« Ich mußte es auf diese Kraftprobe ankommen lassen. »Aber das eine sage ich euch: Der erste, der diesem Mann mit seinem Feuerzeug zu nahe kommt, kriegt von mir eine

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