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GK464 - Der Zauberschädel

GK464 - Der Zauberschädel

Titel: GK464 - Der Zauberschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zurück. Die Felsen…
    »Du mußt!« schrie ich, krallte meine Finger in die Kleidung meines Freundes, und dann sprangen wir. Unter uns gähnte ein schwarzer Abgrund, von dem wir nicht wußten, wie tief er war. Wir hatten das Gefühl, für einen Sekundenbruchteil darüber in der Luft hängenzubleiben. Mein Herzschlag setzte kurz aus.
    Dann hatten wir es geschafft. Die letzte Hürde war überwunden. Die Höhle erweiterte sich, die feuchten Felswände rückten nicht mehr zusammen, schoben uns nicht mehr vor sich her, denn wir hatten unser Ziel erreicht.
    Vor uns lag auf einem Baumstumpf… der goldene Zauberschädel!
    ***
    Tucker Peckinpah stieg in seinen silbermetallicfarbenen Rolls Royce und fuhr nach Paddington. Es interessierte ihn, wie es dem Ex-Dämon Mr. Silver ging. Zwar hatte ihm Vicky Bonney am Telefon erklärt, die Wunde wäre inzwischen verheilt, aber der Hüne mit den Silberhaaren hatte nicht nur eine Fleisch-, sondern auch eine Seelenwunde abbekommen, und die war es, die ihm so sehr zu schaffen machte.
    Der Industrielle bog in die Chichester Road ein. Tony Ballards Haus hatte die Nummer 22. Gleich daneben stand Lance Selbys Haus, dessen Fenster zur Zeit jedoch nicht erhellt waren.
    Der Parapsychologe hielt sich im Nachbarhaus auf. Er war es auch, der Tucker Peckinpah einließ, als dieser schellte. »Mr. Peckinpah! Ist das eine Überraschung!« rief er aus.
    »Guten Abend, Lance. Ich wollte mal nach unserem Rekonvaleszenten sehen.«
    »Kommen Sie rein.«
    Vicky Bonney trat aus der Küche. Sie hatte das lange blonde Haar zu einem dicken Zopf geflochten und trug eine bunte Schürze. »Ich bin gerade dabei, das Abendessen zuzubereiten. Nehmen Sie auch ein paar Häppchen, Mr. Peckinpah?«
    »Nur, wenn ich niemandem etwas wegesse«, erwiderte der Industrielle lächelnd.
    »Unsinn. Es ist genug da.«
    »Ich kann natürlich auch im Club essen.«
    »Sie halten wohl nichts von meiner Kochkunst, wie?«
    »Also wenn Sie das so auffassen, verschlinge ich nach der Mahlzeit auch noch meinen Teller, um Sie vom Gegenteil zu überzeugen.«
    Peckinpah begab sich mit Lance Selby in den Living-room. Mr. Silver -ein Schatten seiner selbst - saß in einem Sessel und starrte Löcher in den Teppich. »Sie sind schlank geworden«, sagte der Industrielle.
    »Und kraftlos«, brummte der Ex-Dämon.
    »Vicky wird Sie wieder hochpäppeln.«
    Mr. Silver seufzte. »Na schön, ich werde wieder zu Kräften kommen -und wofür? Roxane lebt nicht mehr…«
    »Sie haben nicht immer nur für Roxane gelebt«, sagte Tucker Peckinpah und setzte sich. Er nahm die dicke Zigarre aus dem Mund und wies mit dem feuchten Ende auf Mr. Silver. »Als Tony Ballard Ihnen damals das Leben rettete und Sie ins zwanzigste Jahrhundert brachte, haben Sie eine Aufgabe übernommen. Sie kämpften an Tonys Seite gegen das Böse. Dieser Verpflichtung sind Sie noch nicht enthoben. Der Kampf geht weiter, und es ist Ihre Pflicht, Tony nicht allein zu lassen. Er braucht Sie. Sie wissen so gut wie wir alle, daß Sie stets eine seiner stärksten Waffen gegen die Abgesandten der Hölle waren. Soll er plötzlich auf sich allein gestellt sein, weil Sie des Kämpfens müde geworden sind? Sollten Sie ihm nicht gerade jetzt, wo Roxane nicht mehr lebt, mehr denn je beistehen? Um zu beweisen, daß man Sie nicht unterkriegen kann, daß Sie nicht verlernt haben, zu kämpfen und sich für das Gute einzusetzen. Soll die Hölle die Welt überwuchern?«
    Lance Selby brachte dem Industriellen einen Drink.
    Der Ex-Dämon zog die silbernen Brauen zusammen. »Ich hatte vorhin eine Vision. Sie betraf Tony und Frank.«
    »Was?« Lance Selbys Augen weiteten sich. »Davon hast du mir nichts erzählt. Warum nicht?«
    »Weil es nichts Gutes ist, was ich gesehen habe«, sagte der Hüne mit den Silberhaaren niedergeschlagen.
    »Was haben Sie gesehen?« wollte Tucker Peckinpah wissen.
    »Tony und Frank werden aus Afrika nicht zurückkehren«, sagte Mr. Silver matt.
    Das gab Lance Selby einen heftigen Stich in der Brust, und auch Peckinpah hielt den Atem an. »Das haben Sie gesehen?« fragte er erschüttert.
    »Was hast du genau gesehen?« wollte Lance Selby aufgeregt wissen.
    »Es war alles trübe und unklar. Ich konnte es nur erahnen…«
    »Dann können wir nur hoffen, daß Sie etwas Falsches erahnt haben«, sagte Tucker Peckinpah und biß in seine Zigarre.
    Vicky Bonney betrat ohne Schürze den Raum, und alle schwiegen betreten. Sie wollte wissen, was dieses Schweigen zu bedeuten hatte, doch keiner

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