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GK464 - Der Zauberschädel

GK464 - Der Zauberschädel

Titel: GK464 - Der Zauberschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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vermochte, zerfetzten ihn.
    Lichtkaskaden schossen durch die Höhle. Grell leuchtende Strahlenspeere stachen vom Schädel auf die Sektierer zu. Brad Barranza und die Mitglieder der Schädelsekte brüllten auf.
    Ich sah, daß die Stirn jedes einzelnen von solch einem Strahlenspeer getroffen wurde, und das Licht trat hinten aus ihren Köpfen wieder aus. So etwas hatte ich noch nicht erlebt.
    Wie Strohpuppen im Wind schwankten die Sektierer, und als das Licht der Strahlenspeere erlosch, brachen sie röchelnd zusammen. Gleichzeitig prallten ungeheure Energien gegen die Höhlendecke. Sie rissen das Gestein auseinander und rasten zum tintigen Nachthimmel empor.
    Felsblöcke krachten herab. Ich jagte zu Frank. In der Nische waren wir geschützt. Schwer atmend warteten wir, bis der Gesteinshagel vorüber war. Vier Sektierer überlebten dieses Felsengewitter nicht.
    Die anderen erhoben sich mit Brandmalen auf der Stirn. Auch Brad Barranza war unter ihnen. Ich entdeckte meinen Dämonendiskus, der da in der Luft hing, wo er den goldenen Zauberschädel vernichtet hatte.
    Ich streckte die Hand aus und erreichte mit der Kraft meines Willens, daß der Diskus zu mir zurückkehrte.
    »Tony!« rief Frank.
    Die Mitglieder der Schädelsekte näherten sich uns. Aber sie waren nicht mehr unsere Feinde. Sie hatten keine Ahnung mehr, wer sie waren. Der Zauberschädel hatte alles ausgelöscht, was sich in ihren Köpfen befunden hatte. Man konnte ihr Gehirn mit dem von Neugeborenen vergleichen.
    Sie würden in nächster Zeit viel zu lernen haben.
    Ich befahl zweien, Frank Esslin zu stützen. Sie taten es ohne Widerrede.
    Wir verließen die Höhle, die ihr Grauen verloren hatte. Da die Sektierer den Weg durch den Sumpf nicht mehr kannten, warteten wir bis zum Tagesanbruch. Erst dann wagten wir uns durch den Dschungel.
    Ein halber Tag verging, bis wir Lagos erreichten.
    Ich lieferte Frank Esslin im Krankenhaus und Brad Barranza und seine schwarzen Freunde bei der Polizei ab.
    Die Dinge, die ich zu Protokoll gab, strotzten vor Unglaubwürdigkeiten, aber man schrieb alles auf, was ich erzählte, und ließ es mich unterschreiben.
    Zwei Stunden später holte ich Frank Esslin ab. Er humpelte, stützte sich auf einen Gehstock, war aber bester Laune.
    »Nun hast du den Krankenhausbetrieb mal von der Patientenseite her kennengelernt«, sagte ich. »Wie hat es dir gefallen?«
    »War nicht so übel. Die beiden Schwestern, die sich um mich gekümmert haben…« Frank küßte seine Fingerspitzen. »Ganz Zucker, sag’ ich dir.«
    »Wenn du’s im Hospital wirklich so super findest, kannst du dich ja öfter mit ’nem Dolch kitzeln lassen.«
    »Na, mal sehen. Jetzt habe ich aber einen Bärenhunger.«
    »Wie denn? Hat man dir im Krankenhaus nichts zu essen gegeben? Die dachten wohl, du könntest von der Liebe leben, wie?«
    »Wo: schaufeln wir uns was rein?« erkundigte sich Frank Esslin.
    »Du kriegst was Leckeres in Tucker Peckinpahs Jet. Ich nehme nicht an, daß du gleich wieder nach New York zurück mußt. Deine Wunden heilen in London wesentlich rascher. Und Vicky Bonney kann sich mit jeder Krankenschwester messen. Sie hat inzwischen darin einige Übung bekommen.«
    Frank schmunzelte. »Das glaube ich gern. Von Vicky betreut zu werden, ist bestimmt sehr angenehm. Sie hat bloß einen einzigen Fehler.«
    »Und der wäre?«
    »Sie ist deine Freundin, und somit tabu für mich.«
    Wir fuhren zum Flugplatz. Ich gab den Landrover zurück. Wenig später gingen wir an Bord des privaten Düsenclippers. Jack Clery und Martin Celentine hießen uns herzlich willkommen.
    Wir starteten vier Minuten später.
    Als wir in London eintrafen, holten uns Vicky Bonney, Tucker Peckinpah, Lance Selby und Mr. Silver ab. Großer Bahnhof also.
    Frank und ich wollten erzählen, wie es uns ergangen war, aber wir erfuhren, daß unsere Freunde schon Bescheid wußten. Der Ex-Dämon hatte wieder einmal eine von seinen verschütteten Fähigkeiten ausgegraben.
    Das freute mich, denn wenn Mr. Silver schon wieder seine übernatürliche Begabung aktivieren konnte, war er so gut wie wiederhergestellt.
    Er drückte mir ernst und fest die Hand und sagte: »Von nun an kannst du wieder mit mir rechnen, Tony.«
    Ich schlug ihm auf die Schulter, die verletzt gewesen war, und erwiderte begeistert: »Das freut mich, Silver. Das freut mich wirklich sehr!«
    ENDE

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