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Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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aufgedrehten Heizung könnte der Tod vor zwei bis drei Wochen eingetreten sein.«
    »Und woran ist er gestorben?«
    »Er weist Stich- und Schnittverletzungen auf, aber die genaue Todesursache muss die Obduktion klären.«
    Hackenholt nickte erneut. »Was war sonst noch in dem Portemonnaie?«
    »Kein Geld, falls du das meinst.«
    »Denkst du, er ist ausgeraubt worden?«
    »Hätte der Täter dann nicht auch den Laptop mitgenommen, anstatt nur darauf herumzutrampeln?« Sie zuckte mit den Schultern. »Jedenfalls war hier jemand mit einer gehörigen Portion Wut am Werk.«
    »Frank, du kannst sagen, was du willst, aber ich fahre jetzt erst mal in die Dienststelle zurück und stelle mich unter die Dusche. Sonst bekomme ich den Geruch den restlichen Tag nicht mehr aus der Nase«, nörgelte Stellfeldt, sobald sie wieder im Dienstwagen saßen. »Die Angehörigen müssen noch ein paar Minuten warten.«
    Hackenholt brummte gedankenverloren seine Zustimmung. Auch er wollte sich den Gestank erst einmal vom Körper spülen. Für solche Fälle lag immer eine Ersatzgarnitur in seinem Schrank auf der Dienststelle: Handtuch und Kulturbeutel, Unterwäsche und T-Shirt, Hemd und Krawatte, Jeans und Jackett.
    Sobald er nach dem Duschen zurück in seinem Kommissariat war, nutzte er die Zeit, bis Stellfeldt ebenfalls fertig war, um im Computer die Anschrift von Bülent Alkans Eltern zu recherchieren. Sie wohnten in Lauf an der Pegnitz.
    Als die beiden Ermittler schließlich aufbrechen wollten, betrat Saskia Baumann das Zimmer.
    »Hobb iech edzerdla wos verbassd?« Sie sah von einem zum anderen. »Odder machd ihr nerblous er Windermodnschau?« Ihr war nicht entgangen, dass die Männer seit dem Morgen ihre Kleidung gewechselt hatten.
    Hackenholt erzählte ihr kurz, was geschehen war, bevor er sich mit Stellfeldt endlich auf den Weg machte.
    Die Adresse in der Richard-Wagner-Straße führte sie zu einem großen Mehrfamilienhaus in einem eher schmucklosen Wohngebiet. Auf Hackenholts Klingeln hin rührte sich nichts. Während die beiden Ermittler noch unschlüssig warteten, näherte sich eine Frau mit einem Kleinkind, sperrte die Haustür auf und wollte hineingehen. Von ihr erfuhren sie, dass Familie Alkan eine Änderungsschneiderei betrieb – im selben Gebäudekomplex, in dem sich auch der EWS -Supermarkt befand, also direkt an der B14, die nach Hersbruck führte. Ein paar Häuser weiter sollte auch deren Tochter in einem Friseursalon arbeiten.
    Hackenholt und Stellfeldt setzten sich wieder in ihren Dienstwagen und fuhren zurück auf die Altdorfer Straße. An der Abzweigung zur Karlstraße zögerte der Hauptkommissar einen Augenblick und entschied sich dann, nicht abzubiegen. In der Zeitung hatte er gelesen, dass es neben dem Nürnberger Christkindlesmarkt in der näheren Umgebung nur in Lauf an der Pegnitz einen durchgängig geöffneten Weihnachtsmarkt gab. Und wenn er nun schon einmal hier war, wollte er zumindest im Vorbeifahren einen Blick darauf werfen.
    Kaum hatten sie die Pegnitz überquert und waren auf der anderen Seite den kopfsteingepflasterten Berg hinaufgeholpert, lagen die Ausläufer der Budenstadt vor ihnen: Über zwanzig Holzhäuschen scharten sich um eine liebevoll dekorierte Krippe. Der Duft von Glühwein und Bratwürsten lag im Wettstreit mit dem von Lebkuchen und gebrannten Mandeln. Hackenholts Magen knurrte.
    Der Schneiderladen im Erdgeschoss des Einkaufszentrums war schmal und lang gezogen. Neben der weit geöffneten gläsernen Ladentür entdeckte Hackenholt ein Schild mit dem Namen des Firmeninhabers: »Özgür Alkan«. Die Neonröhren warfen ein hartes, kaltes Licht von der Decke. An einer Längswand waren auf zwei Ebenen Kleiderstangen befestigt, an denen diverse Kleidungsstücke hingen. Ganz am Ende des Raums entdeckte Hackenholt zwei Umkleidekabinen und daneben ein rotes Sofa. Die Frau, die rechts davon an einem Bügelbrett stand, trug ein Kopftuch und ein knöchellanges Gewand. In der Nähe des Eingangs saß ein Mann in Hemd und Anzug an einer Nähmaschine. Er blickte auf, als die beiden Männer eintraten.
    »Wir möchten gern Herrn und Frau Alkan sprechen«, begann Hackenholt.
    »Ich bin Özgür Alkan. Womit kann ich Ihnen helfen?«
    »Ist das Ihre Frau?«, fragte Hackenholt, nachdem er Stellfeldt und sich vorgestellt hatte.
    Alkan nickte. »Aber sie spricht kein Deutsch.«
    »Herr Alkan, wir kommen wegen Ihrem Sohn Bülent.«
    »Warum? Was ist mit ihm?« Der Türke sah Hackenholt mit zusammengekniffenen Augen

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