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Glatze mit Sommersprossen

Glatze mit Sommersprossen

Titel: Glatze mit Sommersprossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Frau Olgas Zimmer freilassen. Ich habe mir erlaubt, diese Hand und den Rest des Körpers oben einzuschließen.“
    Margitta starrte mich wie einen Geist an, während der Häppchenesser nach ihrer Hand tastete und flüsterte: „Und du hast gesagt, Olga hätte schon als kleines Kind gesponnen...“
    „Ich komme mir vor wie in der Märchenstunde!“ sagte der Sektfreund und goß sich nach.
    „Aber wie können Sie wissen, daß da jemand von uns dahintersteckt?“ fragte Theo.
    „Natürlich“, stimmte Margitta zu, „das muß doch nichts mit uns zu tun haben.“
    Und Alfons: „Der Junge soll doch sagen, wer ihn beauftragt hat! Oder will er nicht?“
    „Der Junge hat Angst!“
    Und das, beim spinnebeinigen Bonifatius, war genau das Ereignis, was ich herbeiführen wollte. Ganz plötzlich wandten sich alle Blicke Alfons Nagel zu. Und Margitta sprach aus, was sich die anderen fragten:
    „Wieso und woher weißt du, daß es sich um einen Jungen handelt?“ Statt einer Antwort griff der Cousin und Bruder erneut zum Glas.
    Ich aber sagt.*:
    „Laut Auskunft des Arztes kann ein Schock tödliche Folgen haben, Herr Nagel. Deshalb könnte man Ihr Wespenattentat als versuchten Mord betrachten, wenn man es streng auslegt.“
    „Sie sind verrückt!“ donnerte mir der Sekttrinker entgegen.
    „Es kommt ganz darauf an, ob Frau Olga Anzeige gegen Sie erstattet..."
    „Pfui, daß du dich nicht schämst, Alfons!“ raunzte Margitta voller Verachtung.
    „Du bist eklig“, stimmte auch das Häppchen ein.
    „Ihr seid doch auch für den Verkauf, warum stellt ihr euch plötzlich so an?“ zischte Nagel.
    „Verkauf ja, aber nicht um jeden Preis, Bruder!“
    Alfons Nagel sprang auf, schleuderte seine Serviette auf den Tisch und entfernte sich rasch und wortlos.
    „Mir ist der Appetit vergangen!“ schnaufte auch Margitta und verließ ebenfalls den Tisch, allerdings in eine andere Richtung.
    „Ach, ist das alles furchtbar“, sagte der Häppchenesser Theo. „Ich glaube, ich muß mich mal um Margitta kümmern...“
    Und nun waren wir allein.
    „Ich denke“, sagte ich nach einem belebenden Schluck Buttermilch, „diese Sorge ist keine mehr. So wie ich Ihren Cousin einschätze, wird er nun mit dem zufrieden sein, was er bekommt.“
    Die beiden Schwestern saßen noch immer betroffen und ein wenig ratlos da.
    Ich nickte ihnen zu. „Bevor ich mir all die schönen Kostbarkeiten von der Speisekarte einverleibe, will ich mal meinen .Gefangenen’ wieder freilassen. Sie sollten gelegentlich ein Wort der Vergebung für ihn übrig haben, was...?“
    Ende gut, alles gut.
    Am nächsten Morgen war Cousin Nagel verschwunden. Wie er verlautbaren ließ, sei er auf eine Reise gegangen.
    Na ja, das gleiche taten Pinsel und ich auch...

…seltsames Abenteuer Nr. 11

Treffpunkt Bauerngirgl

    Bei Jussuv, dem Bartzupfer, so wahr ich Balduin Pfiff heiße und ein Meisterdetektiv bin, so wahr ist es, daß ich noch nie zuvor einem so ängstlichen Besucher begegnet war.
    Sogar Pinsel zog sich, irritiert und unsicher knurrend, in seine Ofenecke zurück. Dreimal innerhalb einer Stunde hatte Herr Knoll vorher angerufen.
    Das erste Mal wollte er wissen, ob ich einen Fall übernehmen könnte, das zweite Mal sollte ich bestätigen, daß ich mich wirklich für einen guten Detektiv hielt (der beste, ei der Daus und heiliges Kanonenröhrchen!!!), und beim dritten Anruf verlangte er die Bestätigung, daß ich allein sei.
    Und jetzt stand er vor mir, der Kasimir Knoll.
    Bevor er auf Zehenspitzen meine Wohnung betrat, sah er sich noch zweimal furchtsam um, doch das Treppenhaus war leer. Mit eingezogenem Kopf und steifen Schultern erklärte er bebend: „Überall verfolgt man mich! Jeden meiner Schritte überwacht man!“
    Und als ich ihn daraufhin ein bißchen skeptisch ansah, flüsterte er mir ins Ohr: „Ich bin in großer Gefahr!“
    Es hätte mich überhaupt nicht ein bißchen gewundert, wenn er sich jetzt in meinem Besenschrank eingeschlossen hätte.
    „Immer geradeaus!“ flüsterte ich zurück. „In meiner guten Stube kann uns niemand hören, die hat schalldichte Wände!“
    Auf Zehenspitzen tänzelte er weiter.
    Abgrundtief seufzend ließ er sich in einen Sessel sinken, während ich die Tür schloß.
    „Nun, jetzt können Sie ungeniert plaudern. Wer verfolgt und überwacht Sie, Herr Knoll?“
    Hatte ich was Falsches gesagt oder was Gefährliches?
    Mit fffffffffttttttttt schoß der Kasimir nach oben und tat, als hätte jemand einen Säbel durch den Sessel

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