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Glaub an das Glueck, Annabelle

Glaub an das Glueck, Annabelle

Titel: Glaub an das Glueck, Annabelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Lucas
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sie konnten das Schicksal eines Menschen von einer Sekunde zur anderen beeinflussen. Seit er vor langer Zeit den brutalen Betrug von Rosalia und ihrem Vater durchschaut hatte, war er desillusioniert. Heute wusste er, wie arrogant, herzlos und menschenverachtend der sogenannte Jetset sein konnte.
    Seither hielt er sich möglichst fern von den internationalen Tummelplätzen der Eitelkeit und duldete die Anwesenheit der Schickeria auf seinem eigenen Grund und Boden nur einmal im Jahr. Und nur um der guten Sache willen. Doch wie wichtig das Poloturnier und die abendliche Gala für die Aufstockung seiner Charity-Foundation auch waren, Stefano konnte es kaum abwarten, das nächste Wochenende endlich hinter sich zu bringen.
    Verbissen stieß er die Gabel in den nächsten Heuballen und versuchte, seine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken.
    Wie viele Liebhaber mochte es in Annabelles Vergangenheit gegeben haben? Nicht sehr viele, das ahnte er. Dafür war sie zu steif und prüde. Oder zu wählerisch. Leisten konnte sie es sich auf jeden Fall. Also … wie viele Männer hatte sie in ihr weiches Bett gelassen? Weniger als zehn? Weniger als fünf?
    Stefano ertappte sich dabei, dass ihm selbst die Vorstellung, sie könnte überhaupt einen Mann in ihrem Leben haben, nicht passte. Wie scheinheilig von ihm, da er es doch kaum abwarten konnte, sie zu besitzen, und die Anzahl seiner verflossenen Geliebten nicht einmal annähernd zu schätzen vermochte.
    Sex war für ihn stets ein ebenso normales Bedürfnis wie Essen und Trinken gewesen. Wie sollte er sich da an einzelne Frauen erinnern, die irgendwann sein Bett gewärmt hatten? Doch wenn er jemals mit Annabelle …
    Stefano schauderte. Daran würde er sich bestimmt erinnern.
    Du wirst mich niemals haben!
    Das hatte sie gesagt. Aber das jahrelange Training mit Pferden hatte ihn gelehrt, besonders auf nonverbale Hinweise zu achten. Und in vieler Hinsicht glich die Körpersprache von Frauen durchaus der von hochgezüchteten Stuten. Es war die Art, wie sie seinem Blick begegneten, die Haltung ihres Kopfes, das Zurückscheuen, das Ausweichen vor etwaigen Berührungen und das verräterische Zittern, wenn er sich ihnen auf eine bestimme Art näherte.
    Annabelle Wolfe zu verführen, konnte sich als noch viel herausfordernder und zufriedenstellender erweisen, als er bisher gedacht hatte.
    Als er ein Geräusch hörte, schaute Stefano auf. Durchs Stallfenster sah er Annabelles schlanke Silhouette in der rosagrauen Morgendämmerung. Seltsam, anfangs hatte er ihr rein intuitiv die Farbe Grau zugeordnet, inzwischen wusste er aber, wie sehr er sich geirrt hatte. Annabelle war wie ein lichtblauer Wintermorgen mit einem Hauch Pink, das an den nahenden Frühling denken ließ.
    Mein Job ist mir das Wichtigste.
    Madre de Dios! Dass eine Frau wie sie so etwas ernsthaft behaupten konnte! Wie gern hätte er sie von dem unsinnigen Zwang zur Selbstkontrolle befreit. Er wollte sie lächeln sehen, herzhaft lachen und hören, wie sie auf dem Gipfel der Ekstase seinen Namen schrie.
    „Oh!“ Mit einem verwirrten Blinzeln verharrte Annabelle auf der Schwelle der offenen Stalltür. Das blonde Haar hatte sie zu einem klassischen Knoten hochgesteckt, der sie absolut distinguiert aussehen ließ. Zu einem lachsfarbenen Hosenanzug trug sie schicke, flache Schuhe. Langsam ließ sie die Kamera sinken. „Ich habe nicht erwartet, dich schon so früh hier anzutreffen.“
    „Ich konnte nicht schlafen.“ Sein Blick suchte ihren, doch sie wich ihm aus. „Nicht, nachdem ich dich verlassen hatte.“
    „Richtig“, murmelte Annabelle und biss sich auf die Lippe. „Was die letzte Nacht betrifft … danke, dass du bei mir geblieben bist. Mir ist die ganze Sache nur schrecklich peinlich und …“
    „Nicht!“, unterbrach er sie scharf. „Du hattest einen Albtraum. Das passiert jedem dann und wann.“
    Mit einem unverständlichen Gemurmel zückte Annabelle ihre Kamera und machte ein paar Bilder von der alten Holzdecke, dem Pferd in der nächstliegenden Box und dem staubigen Dunst, der in den ersten Strahlen der aufgehenden Morgensonne in der Stallgasse tanzte.
    Die Kamera ist ihr Schutzschild! erkannte Stefano ganz plötzlich. Sie verschanzt sich dahinter wie andere hinter einer unüberwindlichen Mauer.
    „Steck deine Kamera weg“, sagte er brüsk.
    „Bin schon fertig“, versprach Annabelle mit einem flüchtigen Lächeln und drückte ein letztes Mal auf den Auslöser. „Gleich bist du wieder allein.“
    „Ich

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