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Glaub an das Glück, Madeline

Glaub an das Glück, Madeline

Titel: Glaub an das Glück, Madeline Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JESSICA BIRD
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Restaurantküche zu Stoßzeiten erlebt? Selbst im ‚La Nuit‘ ging es da zu wie in einem Hexenkessel.“
    „Sie waren Koch im ‚La Nuit‘?“ Überrascht sah sie ihn an.
    „Ja. Zusammen mit meinem Partner Nate Walker.“
    „Wann?“
    „Bis vor etwa einem Jahr.“ Stirnrunzelnd sah er sie an. „Sie kamen mir gleich bekannt vor. Sie waren mal dort, oder? Mit Stefan Reichters Truppe.“
    „Nur einmal.“ Sie blickte auf ihren Teller.
    „Stefan ist ein toller Typ, oder? Ich hätte nie gedacht, dass er sich mal einfangen lässt.“
    Wieder traf ihn ihr überraschter Blick. „Wie bitte?“
    „Er hat gerade geheiratet. Vor einer Woche oder so. Offenbar ist Estella schwanger, aber es heißt, dass sie sowieso heiraten wollten.“
    Als er sah, wie blass Amelia auf einmal war, fügte er hinzu: „Hey, alles in Ordnung?“
    „Oh ja.“ Sie griff nach ihrem Weinglas und nahm einen Schluck. „Mir geht’s gut.“
    „Sicher?“
    Sie nickte und nach zwei weiteren Schlucken bekam sie wieder etwas Farbe im Gesicht. „Und Sie?“, fragte sie. „Sie mögen Mad wirklich, nicht wahr?“
    Darüber wollte er nun gar nicht reden, deshalb erwiderte er achselzuckend: „Wie könnte man sie nicht mögen?“
    „Seien Sie gut zu ihr, ja?“
    Da Amelia es ernst zu meinen schien, erwiderte er ehrlich: „So gut, wie ich eben kann.“
    Was nicht viel ist, fügte er in Gedanken hinzu. Schließlich verheimlichte er ihr seine Vergangenheit und würde sie morgen verlassen. Da war „gut“ wohl relativ …
    Als die Gesellschaft sich nach dem Dessert erhob, verließ Mad sofort den Raum. Spike folgte ihr auf dem Fuß, nahm in der Eingangshalle ihren Arm und flüsterte ihr zu: „Lass uns eine Runde fahren.“
    Zuerst versteifte sie sich, und er rechnete schon mit einem Nein, doch dann stimmte sie zu.
    Ein paar Minuten später waren sie unterwegs. Spike hatte keine Ahnung, wohin sie fuhren, und es kümmerte ihn auch nicht. Er wusste, dass dies ihre letzte gemeinsame Nacht war und er Mad danach vielleicht nie wiedersehen würde.
    Eine Dreiviertelstunde fuhren sie auf immer schmaleren Straßen durch die Nacht, bis sie weit draußen auf dem Land waren und Spike keine Ahnung mehr hatte, ob er den Rückweg finden würde.
    Er bremste und lenkte das Motorrad auf den Schotterstreifen der einspurigen Landstraße. Seit fast einer Viertelstunde hatten sie kein Auto oder Haus mehr gesehen. Um sie herum gab es nur Ahornbäume und alte Eichen. Zum Glück schien wenigstens der Vollmond, und sie konnten ihre Umgebung wage erkennen.
    Als Spike die Maschine aufbockte, sprang Mad ab und zog den Helm herunter. Ihr offenes Haar war zerzaust, der Rock, den sie hochgeschoben hatte, um auf dem Sattel zu sitzen, zerknittert. Alles in allem sah sie etwas verwegen aus.
    Was gut zu seiner Stimmung passte. Er war durcheinander und anlehnungsbedürftig. Voller Zweifel und Sehnsucht. Alles Gefühle, die er normalerweise mit niemandem teilte.
    Mad legte den Helm auf den Sattel und überquerte langsam die Straße. Er ließ sie nicht aus den Augen, und auf einmal wurde ihm klar, warum er sie hierher gebracht hatte, mitten in die Wildnis: Er wollte sie. Wollte sie spüren, in ihr sein, mit ihr verschmelzen. Und er wollte dabei allein mit ihr sein, wirklich allein, nicht im riesigen Haus ihrer Familie, wo es trotz so vieler Zimmer doch keine Privatsphäre gab.
    Ob sie wusste, was in ihm vorging? Hoffentlich nicht. Er war nicht besonders stolz darauf.
    „Lass uns zurückfahren“, sagte er rau. „Wir sind viel zu weit weg.“
    Mitten auf der Straße drehte sie sich um. „Sind wir das?“
    „Ja.“ Er griff nach dem Helm. „Hier, setz den auf.“
    „Will ich aber nicht.“ Sie wandte sich wieder um und ging auf den Teich am gegenüberliegenden Straßenrand zu. „Hier kann ich endlich wieder frei atmen.“
    Er leider nicht. Besonders, als sie die Arme über den Kopf hob und sich streckte. Auf einmal sah er sie nackt vor sich, und prompt reagierte sein Körper.
    Hastig legte Spike den Helm auf seinen Schoß, um das Unübersehbare zu verdecken.
    „Lass uns fahren“, drängte er. „Wenn du noch nicht nach Hause willst, nehmen wir einen Umweg.“
    Das war sowieso unvermeidlich, weil er keine Ahnung hatte, wo sie sich befanden.
    „Nein, noch nicht.“ Sie ging zum Teich hinunter, wo eine sanfte Brise ihren Rock flattern ließ. Erst nach einer ganzen Weile drehte sie sich wieder zu ihm um. Quer über die Straße starrten sie sich an.
    „Könntest du wieder

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