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Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Titel: Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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glücklich nimmt er sein kleines Geschenk in Empfang, leckt meiner Mutter die Hände und trottet, wenn sich die Autotür wieder schließt und der Wagen weiterfährt, zufrieden zu seinem Zuhause zurück.
    Als wir eines Tages anhalten, um Bürschi sein Mitbringsel zu geben, hockt der kleine Kerl in einem Waschzuber und wird von der Bäuerin gewaschen. Seine verantwortungsvollen Aufgaben als Bauernhofspitz machen es anscheinend erforderlich, dass er von Zeit zu Zeit einer ordentlichen Grundreinigung unterzogen wird. Ehe die Bäuerin sich versieht, ist Bürschi aus dem Zuber gesprungen und kommt, über und über mit Schaum bedeckt und zur Hälfte geschoren, am Auto an. Der Anblick ist so komisch, dass wir Tränen lachen müssen. Ja, wenn Bürschi den vertrauten Wagen sieht und ein Leckerchen erwartet, lässt er sich eben durch nichts davon abhalten, zu uns zu sausen.

    Nach den Sommerferien vergeht ein ganzes Jahr, ehe wir wieder die Staubstraße zu unserem Ferienquartierentlangfahren. Bürschi hat Glück – der Urlaub hat uns so gut gefallen, dass wir unser Quartier auch für die nächsten großen Ferien gebucht haben.
    Ob inzwischen andere Autos mit ähnlichem Aussehen oder Motorengeräusch die Straße entlanggefahren sind, ob er vergeblich hinter ihnen hergelaufen ist und bitter enttäuscht wurde? , fragen wir uns. Ob der Kleine uns überhaupt noch kennt?
    Als wir anhalten und seinen Namen rufen, erfahren wir die Antwort: Mit wehender Ringelrute kommt ein kleiner, dreibeiniger Hund vom Hof geflitzt, hüpft begeistert um uns herum und leckt meiner Mutter die Hände. Bürschi hat uns und die kleinen Gaben, die er von uns erhalten hat, nicht vergessen.

    Wenn ich heute an diese Geschichte zurückdenke, bewegt mich die Dankbarkeit dieses kleinen Tieres. Und ich möchte lernen, all das Gute, das ich von Gott empfangen habe und Tag für Tag von Neuem empfange, wertzuschätzen und niemals zu vergessen.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
    Tiere sind so angenehme Freunde.
    Sie stellen keine Fragen und üben keine Kritik.
    George Eliot

Berry
    In den nächsten Jahren bereichern eine Reihe anderer Tiere mein Leben: Der sanftmütige Collie Etzel meiner Patentante, der mit grenzenloser Geduld Pfötchen gibt und sich dafür mit Streicheleinheiten und Frolics beschenken lässt. Die munteren Shetlandponys des Dorfpolizisten, an deren Weide wir Schulkinder jeden Morgen auf dem Schulweg vorbeikommen, sodass uns keine trächtige Stute, kein neues Fohlen entgeht. Die Rehe und Kaninchen, die um unser im Wald gelegenes Haus herum leben, und von meinen Eltern, so gut wie möglich, gegen die Zudringlichkeiten der jeweiligen Jagdpächter verteidigt werden. Die beiden Amseln, die über Jahre hinweg jedes Frühjahr in unserer Garage brüten und unbesorgt zulassen, dass wir ihre winzigen, flaumigen Babys aus der Nähe beobachten und ihnen gelegentlich selbst einmal ein Regenwürmchenin die aufgesperrten Schnäbel stecken. Die Meisen, Finken, Rotkehlchen, Dompfaffen, Spechte, Elstern und Fasanen, die wir, Winter um Winter, an dem auf der Terrasse eingerichteten Futterplatz beobachten. Das halb verhungerte Katerchen, das meine Mutter im Garten findet und aufpäppelt, das sich von mir im Puppenwagen herumfahren lässt. Die kleinen Igel, die zu mager sind, um den bevorstehenden, langen Winterschlaf zu überleben, und die darum in unserem Heizungskeller Aufnahme finden …
    Und dann, endlich: Berry , mein erster eigener Hund. Kein Spitz, sondern ein blonder Hovawartrüde – die Rasse haben meine Eltern ausgesucht. Aber ich darf den kleinen, tapsigen Welpen aus einem Wurf allerliebster Fellknäuel auswählen, ich darf ihn versorgen, pflegen und erziehen. Mit ihm unternehme ich ausgedehnte Spaziergänge und Fahrradtouren, mit ihm trainiere ich auf dem Hundeplatz. Mit ihm gehe ich auf die Welthundeausstellung in Dortmund, wo er, zu meinem grenzenlosen Stolz, eine silbrig glänzende Medaille und eine Lederbrieftasche gewinnt, in der ich noch Jahrzehnte später meinen Reisepass, meinen Führerschein und meine diversen Fahrzeugpapiere aufbewahre. Der schöne, starke,gutmütige Berry, der mich über manchen Kummer in der Schule, manches Zerwürfnis mit Freunden, und manche Nöte und Kümmernisse auf dem Weg zum Erwachsenwerden hinwegtröstet. Berry, der klaglos zurückbleibt, als ich nach dem Abitur aus

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