Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Titel: Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
Vom Netzwerk:
das ihm anvertraute Gut unter Einsatz seines gesamten Stimmvolumens. Mein Mann ist fasziniert von dem putzigen Kerl, der sich trotz seiner geringen Körpergröße aufführtwie ein wütender Löwe. Gerhard lässt sich von seinem wilden Gehabe nicht beeindrucken und geht mit langsamen, ruhigen Schritten auf ihn zu. Freundlich spricht er auf ihn ein und hält ihm den Handrücken hin. Der Kleine geht auf sein Friedensangebot ein und beschnuppert die ihm dargebotene Hand. Schließlich scheint er zu der Gewissheit zu kommen, dass von uns keine Gefahr ausgeht. Solcherart zufriedengestellt, rollt er sich auf den Rücken, streckt die Beinchen in die Höhe und wartet offensichtlich darauf, von seinem neuen Freund gestreichelt zu werden. Gerhard ist ganz begeistert von dem kleinen Schelm und krault und tätschelt ihn ausgiebig. Was für ein prächtiges, weiches Fell, was für ein unerschrockenes und gleichzeitig so verschmustes Wesen … Als der Werkstattinhaber auftaucht, schmunzelt er über seinen kleinen Wächter, der die neuen Kunden bereits als harmlos eingestuft und sich mit ihnen angefreundet hat.
    Â»Wie heißt denn der Kleine?«, erkundige ich mich, und die Antwort bringt Gerhard und mich nun wirklich zum Lachen. »Er heißt Goliat .«
    Natürlich. Wie könnte es anders sein. Der Kleine ist riesig! Man sieht es nur nicht gleich …
    Der Mann fährt uns voraus zum Nachbarort, in dem sich das Küchenlager befindet. Goliat fährt mit. Auf dem Beifahrersitz natürlich – gönnerhaft und verschmitzt blinzelt er aus dem Fenster des Lieferwagens auf uns herab.
    Wir finden eine hübsche, gebrauchte Markenküche – zu einem sehr guten Preis, wie wir beide meinen. Für einen geringen Aufschlag, wird sie uns sogar nach Hause geliefert. Wir sind vollauf zufrieden. Und dankbar – denn wieder einmal hat unser freundlicher, fürsorglicher Gott ein Gebet erhört. Die Küche ist erst am Vortag ins Lager gekommen, erfahren wir noch, und solche hellen Küchen gehen immer weg wie warme Semmeln …
    Wir verabschieden uns von dem netten Händler und seinem charmanten Spitz. Während wir zum Auto zurückgehen, sagt Gerhard unvermittelt: »Weißt du … wenn unsere Elsa einmal nicht mehr lebt … dann holen wir uns auch so einen Goliat.«
    Ich bin wie vom Donner gerührt und halte Gerhards Worte fest wie einen kostbaren Schatz, auch als er sie längst vergessen hat. Mein Kindheitstraum ist zu neuem Leben erwacht.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
    Die Stunde ist kostbar. Warte nicht auf eine spätere, gelegenere Zeit.
    Katharina von Siena

Elsas Vermächtnis
    Der Umzug in das neue Haus ist bewältigt, und unser neues Domizil gefällt uns wunderbar. Genügend Platz für alle, sogar ein kleiner Garten mit Sträuchern, Rasen und Apfelbäumen ist dabei. Elsa hat den Umzug gut verkraftet und liebt ihr neues Zuhause sehr. Begeistert gräbt sie Löcher in der weichen Erde, lauscht den zwitschernden Vögeln und sonnt sich in dem satten, grünen Gras.
    Eines Tages, als wir zum Gottesdienst aufbrechen, will Elsa nicht im Haus bleiben. Sie schaut uns bettelnd an: Sie will in den Garten. Wir lassen ihr ihren Willen – es ist ein schöner Tag, der Garten ist eingezäunt, und weggelaufen ist sie ohnehin noch nie.
    Nach dem Gottesdienst begrüßt sie uns fröhlich, verzehrt mit gutem Appetit ihr Mittagessen und macht ein Schläfchen auf den kühlen Fliesen imFlur. Am Nachmittag kommt unser Sohn Andreas mit seiner Frau Ewa zu Besuch. Wie jeden Sonntag kommen sie gegen 17.00 Uhr, um ein oder zwei Stunden zu bleiben – das hat sich inzwischen so eingespielt, da beide berufstätig sind und nur am Wochenende Zeit haben.
    Als sie am Hoftor stehen, läuft Elsa fröhlich bellend auf sie zu und springt um sie herum, während sie zum Haus gehen.
    Wir holen uns einen Kaffee und setzen uns in den Garten, um den schönen Nachmittag im Freien zu genießen. Unsere jüngste Tochter Pauline und ich wollen morgen nach Polen fahren, wo ihre Schwester Tabea zurzeit einen Freiwilligendienst absolviert. Meine Schwiegertochter ist Polin und hilft mir, noch ein paar wichtige Redewendungen zu lernen. Gerhard und Pauline hocken neben uns im Gras, Elsa liegt zwischen uns, und Andreas sitzt bei ihr und streichelt ihren Kopf. Lachend erinnern wir ihn daran, wie er sich früher

Weitere Kostenlose Bücher