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Glückskekse

Titel: Glückskekse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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in deine Wohnung, oder?“, frage ich ebenso leise. Ich will nicht, dass er geht.
    „Hm, ich müsste da schon einmal nach dem Rechten sehen“, seufzt er. Doch dann hellt sich seine Miene auf. „Du kennst mein Wohnung noch gar nicht, oder?“
    Verneinend schüttele ich den Kopf.
    „Dann komm doch einfach mit mir. Wir sagen drinnen schnell Bescheid und du kannst dir noch ein paar Klamotten holen. Ich werde unten auf dich warten. Was hältst du davon?“
    „Ist gebongt“, strahle ich ihn an und springe schon fast aus dem Wagen. „Nun komm schon, du lahme Ente.“ Doch so lahm ist die Ente gar nicht. Kurz vor der Haustür hat er mich eingeholt und schlingt seine Arme um meinen Bauch.
    „Hab dich“, flüstert er mir ins Ohr, dreht mich zu sich und verschließt meine Lippen mit seinen. Seine Zunge schlängelt sich in meinen Mund und zufrieden seufze ich auf.
    Wir werden jedoch je unterbrochen, als die Tür aufgerissen wird und Ma uns strahlend ansieht.
    „Sieh an, sieh an, meine verlorenen Söhne sind wieder aufgetaucht. Kommt rein, wir haben uns grad eine Flasche Wein aufgemacht. Ich denke mal, wir haben etwas zu feiern“, meint sie auffordernd und geht schon einmal ins Wohnzimmer. Wir folgen ihr bis in die Diele. Dort verabschiede ich mich mit einem weiteren Kuss von meinem Süßen und gehe ein paar Sachen packen, während er meiner Mutter in die gute Stube folgt.
    Schnell laufe ich die Treppe hoch und es dauert nicht lange und ich sitze neben Gabriel auf dem Sofa. Vor ihm auf dem Tisch liegt die Zeitung mit dem Bericht von der Modenschau.
    „Gabriel hat schon erzählt, dass ihr das schon kennt“, meint Pa und deutet auf die Zeitschrift.
    „Ja, kennen wir schon. Hat Gabriel euch auch schon erzählt, dass ich mit zu ihm fahre?“, frage ich in die Runde.
    „Hat er. Und fahr ruhig. Wie sieht es eigentlich mit der Arbeit aus?“, will Pa noch wissen.
    „Normalerweise bin ich noch die ganze nächste Woche krank geschrieben. Aber …“
    „Aber was ist bei dir schon normal“, fällt mir Gabriel lachend ins Wort. Verliebt sieht er mich an. Und ich kann diesen Blick nur erwidern.
    „Stimmt genau. Ich werde morgen in die Firma kommen und dann sehen, wie viel ich schaffe. Wenn es gar nicht gehen sollte, dann kann ich immer noch nach Hause gehen, einverstanden?“
    „Sicher. Dann freuen wir uns auf deinen Neustart. Es wird sicherlich so einiges zu erzählen geben. Die anderen warten schon ganz gespannt auf deinen Bericht“, lächelt Ma. „So, dann haut mal ab. Wenn ihr wollt, dann kommt doch morgen zum Abendessen vorbei.“
    „Ich gebe dir morgen Bescheid. Einen schönen Abend noch euch beiden“, verabschiede ich mich von meinen Eltern und auch Gabriel hebt noch die Hand zum Gruße.
     
    Es dauert nicht lange und ich steh mit meiner gepackten Tasche bei ihm im Flur. Neugierig schaue ich mich um.
    „Komm, Schatz, ich werde dir erst einmal die Wohnung zeigen, damit du dich hier auch zurecht findest.“ Er beginnt mit einer kleinen Führung. Die Wohnung ist warm und gemütlich und ich kann in jedem Zimmer erkennen, dass Gabriel ein wirkliches Händchen für Formen und Farben hat. Ich fühle mich hier sofort heimisch.
    „Es ist sehr schön hier.“
    „Das freut mich, Schatz. Denn wenn du möchtest, dann ist dies ab jetzt auch dein Zuhause.“
    „Ich soll bei dir einziehen?“, frage ich verwundert, freue mich aber zugleich. „Wir sind doch erst seit nicht mal zwei Tagen zusammen.“
    „Mir kommt es aber schon viel länger vor. Außerdem kenn ich schon so viele deiner Macken und du auch die von mir. Also, weshalb noch warten?“
    So ganz bin ich noch nicht überzeugt. Sicher, ich will bei ihm sein und nicht einen Moment ohne ihn. Aber gleich einziehen?
    „Du hast Zweifel, richtig?“, fragt er und ich sehe verlegen auf meine Hände.
    Meine Finger spielen mit dem Ring, den er mir geschenkt hat.
    „Pass auf, Leo, wir machen es so. Du kannst immer, wenn du willst hier sein. Wenn du mal deine Ruhe haben willst, oder ich dir auf die Nerven gehe, dann gehst du einfach wieder nach Hause. Du kriegst einen eigenen Schlüssel von mir, bist somit unabhängig. Ich will dich nicht drängen oder so. Ich will einfach nur, dass wir beide glücklich sind. Und ich bin es nun mal, wenn du in meiner Nähe bist.“
    „So werden wir es machen“, bestätige ich und sehe ihn wieder an. „Tut mir leid, wenn ich dir wehgetan habe. Aber ich hab so was noch nie gemacht. Deshalb würde ich es lieber etwas langsamer angehen.

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