Glückskekse
Verstehst du mich?“
„Ja, sicher. Und mach dir mal keinen Kopf. Sei einfach du selbst und dann kriegen wir das alles schon hin. Und wenn ich dir mal zu sehr auf die Pelle rücke, dann sag mir Bescheid. Manchmal kann ich nämlich sehr besitzergreifend sein.“
Jetzt wo wir alles geklärt haben, fühle ich mich noch viel wohler hier.
Kuschelnd sitzen wir auf dem Sofa, essen die bestellte Pizza und trinken von dem Wein, den meine Eltern uns noch mitgegeben haben. Es könnte gar nicht besser sein.
Als wir zusammen ins Bett gehen, liege ich mit meinem Kopf auf seiner Brust, kann seinen gleich bleibenden Herzschlag hören.
„Träum was Schönes, Schatz“, haucht Gabriel mir einen Kuss auf die Haare, „und denk daran: das was man in der ersten Nacht in einer neuen Wohnung träumt, wird in Erfüllung gehen.“
„Dann hoffe ich auf einen schönen Traum“, flüstere ich und hebe meinen Kopf, um ihm noch einen Kuss zu geben. „Schlaf du auch gut, Schatz.“
Wenn das mit dem Traum wirklich in Erfüllung gehen sollte, dann würde ich Gabriel bald heiraten. Denn ich sehe ihn in einem schwarzen Anzug und mich in einem weißen Kleid. Die kleine Madita streut vor uns Blumen!
Am Freitag haben wir uns vorgenommen, mal wieder ins „Fake“ zu gehen. Meine Freunde wissen ja noch gar nichts von meinem Glück. Außer Nettie, denn die hab ich auf dem Laufenden gehalten.
So stehe ich nun mit Tim und Tom und Arne am Tresen und unser Blick schweift durch die tanzende Menge.
„Wie geht es dir eigentlich, Leo? Du siehst einfach klasse aus. Außerdem strahlst du ekelhaft glücklich“, fragt Tim und auch die anderen sehen nun zu mir.
„Stimmt, ist mir vorhin auch schon aufgefallen. Da hab ich allerdings gedacht, es liegt daran, dass er uns mal wieder sieht“, meint Arne zwinkernd.
„Ich freu mich doch auch, mal wieder hier zu sein. Gibt es denn was neues hier?“, frage ich scheinheilig, weil ich ganz genau weiß, was hier so los war.
„Eigentlich nicht. Na ja, Gabriel war fast zwei Wochen nicht hier. Die einen sagen, er ist schwer verliebt, die anderen, dass er sich mit seinem Bruder gestritten hat. Keiner weiß was Genaueres. Und du … bist du endlich über ihn hinweg?“, fragt Arne vorsichtig nach.
„Ach, ich denke schon. Ich hab die Liebe meines Lebens gefunden. Ich bin glücklich, mir geht es gut. Könnte nicht besser sein.“
„Da sind wir aber froh. Manchmal hatten wir wirklich das Gefühl, du zerbrichst an ihm“, meint Tom leise und sieht auf einmal ziemlich erschrocken aus. Ich drehe mich um und sehe, wie Gabriel auf uns zukommt.
Ich kann meinen Blick nicht von ihm wenden. Er sieht einfach atemberaubend aus in seiner Lederhose und dem kurzen Hemd.
„Leo“, versucht Tim mich von ihm wegzureißen, „komm wieder zu dir. Du hast eben gesagt, du bist glücklich verliebt.“
„So, so, du bist also verliebt“, fragt Gabriel, der jetzt neben uns angekommen ist, „wer ist denn der Glückliche?“
„Geht dich das was an?“, frage ich ihn keck und erhalte einen Nasenstüber von ihm. „Sei nicht so frech, mein Lieber, sonst kannst du heute Nacht bei deinen Eltern schlafen.“
„Oh, nein. Ich bin auch wieder ganz lieb“, ringe ich gespielt verzweifelt mit den Händen, die er jetzt ergreift und sich um seine Hüften legt. Seine Hände wandern auf meine Schulter, kraulen mit meinem Nackenhaar. Wohlig beginne ich zu schnurren. „Hör auf, Schatz, sonst müssen wir gleich verschwinden.“
Leise lacht er auf. Das scheint die anderen wieder aus ihrer Starre zu erwecken. Verwirrt sehen sie uns an. Ein Bild für die Götter und ich kann nicht mehr, breche in schallendes Gelächter aus, in das Gabriel mit einstimmt.
Arne ist der erste, der seine Sprache wieder findet. „Du willst uns doch wohl nicht sagen, dass du mit Gabriel zusammen bist. Mit dem eiskalten Engel, dem herzlosen Bastard, dem ekeligen Schwein?“
Mit hochgezogenen Augenbrauen sieht Gabriel mich an. „So nennst du mich, wenn ich nicht dabei bin?“
„So hab ich dich genannt … damals. Aber ich glaube, eigentlich nur den eiskalten Engel. Alles andere ist auf dem Mist der anderen gewachsen. Und jetzt nenne ich dich nur noch Liebling, Schatz oder eben Liebe meines Lebens … was du ja auch bist.“
„Dann ist ja gut. Sonst hätte ich dich doch tatsächlich übers Knie legen müssen“, meint er und haut mir leicht auf den Hintern. Knurrend halte ich seine Hand fest. Er weiß ganz genau, dass er mich so ganz schnell an den Rand der
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