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Gluehende Dunkelheit

Gluehende Dunkelheit

Titel: Gluehende Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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wissen?«
    Professor Lyall erklärte es für sie beide. »Ähnlich wie bei einem Bienenstock würde es eine Vampirkönigin niemals zulassen, dass einer ihrer Brut in einen so ausgehungerten Zustand gerät. Wir müssen es hier mit einem Schwärmer zu tun haben, einem, der keinerlei Verbindungen zum örtlichen Vampirstock hat.«
    Alexia stand auf, wobei Lord Maccon erkannte, dass sie ihren Ohnmachtsanfall so geschickt eingerichtet hatte, dass sie bequem auf einem heruntergefallenen Sitzkissen zu liegen gekommen war. Er grinste und verbarg das schnell hinter einem finsteren Stirnrunzeln, als sie ihn argwöhnisch ansah.
    »Meine Erkenntnis fußt auf andere Hinweise.« Sie deutete auf die Kleidung des Vampirs. »Schlecht gebundene Halsbinde und ein billiges Hemd. Kein Vampirstock, der etwas auf sich hält, würde eine Larve so für einen öffentlichen Auftritt aus dem Haus lassen. Es überrascht mich, dass ihm nicht schon an der Türschwelle der Zutritt verwehrt wurde. Dem Lakai eines Duchess sollte eine solche Halsbinde schon vor der Empfangsreihe auffallen, sodass er den Träger notfalls gewaltsam entfernen lässt. Ich nehme an, gutes Personal ist schwer zu kriegen, da die Besten heutzutage alle Drohnen werden. Aber so ein Hemd …!«
    Der Earl of Woolsey funkelte sie wütend an. »Billige Kleidung ist keine Entschuldigung dafür, einen Mann zu töten.«
    »Hm, das sagen Sie.« Abschätzend musterte sie Lord Maccons perfekt sitzende Hemdbrust und die ausgezeichnet gebundene Halsbinde. Sein dunkles Haar war ein wenig zu lang und zottig, um de mode zu sein, und sein Gesicht war nicht richtig glatt rasiert, doch er hatte genug stolze Ausstrahlung, um trotz seiner unterschichtenhaften Rauheit nicht schmuddelig zu wirken. Sie war überzeugt davon, dass er das Binden der mit schwarzem und silbernem Paisley gemusterten Halsbinde nur mit stummem Grimm über sich ergehen ließ. Vermutlich zog er es vor, zu Hause mit nackter Brust herumzulaufen.
    Diese Vorstellung ließ sie seltsam erschauern. Es musste einem sehr viel Mühe abverlangen, dass ein Mann wie er ordentlich gepflegt aussah. Ganz zu schweigen von der Kleidung. Er war größer als die meisten. Sein Kammerdiener war offenbar ein besonders toleranter Claviger, was ihr eine gewisse Anerkennung abverlangte.
    Normalerweise war Lord Maccon recht geduldig. Wie die meisten seiner Art hatte er gelernt, sich in feiner Gesellschaft entsprechend zu betragen. Doch Miss Tarabotti schien stets seine schlimmsten tierischen Instinkte zum Vorschein zu locken. »Wechseln Sie nicht ständig das Thema!«, blaffte er, wobei er sich unter ihrem abschätzend musternden Blick wand. »Erzählen Sie mir, was geschehen ist.« Er setzte sein BUR-Gesicht auf und zog eine kleine Metallröhre, einen Stift und ein Glas mit klarer Flüssigkeit hervor. Mit einem kleinen kurbelartigen Gerät entrollte er die Röhre, klappte den Deckel des Glases auf und tauchte den Stift in die Flüssigkeit. Es zischte bedrohlich.
    Sein herrischer Tonfall machte Alexia wütend. »Erteilen Sie mir keine Befehle in diesem Tonfall, Sie …« Sie suchte nach einem besonders beleidigenden Wort. »… Welpe! Ich bin schließlich niemand aus Ihrem Rudel.«
    Lord Conall Maccon, der Earl of Woolsey, war Alpha der örtlichen Werwölfe und verfügte dadurch über eine breite Palette von wahrhaft teuflischen Methoden, um mit Miss Alexia Tarabotti fertig zu werden. Anstatt also über ihre Beleidigung wütend zu werden (Welpe, also wirklich!), griff er zu seiner wirkungsvollsten Angriffswaffe, dem Ergebnis jahrzehntelanger persönlicher Erfahrung mit mehr als einer Alpha-Wölfin. Er war als Schotte geboren und dadurch bestens gerüstet, mit willensstarken weiblichen Wesen umzugehen. »Hören Sie auf, Wortspiele mit mir zu treiben, Madam, oder ich gehe hinaus in diesen Ballsaal, suche Ihre Mutter und bringe sie her!«
    Alexia rümpfte die Nase. »Na, das habe ich gern! Sie spielen ja nicht gerade fair. Wie unnötig grob von Ihnen«, tadelte sie. Ihre Mutter wusste nicht, dass Alexia eine Außernatürliche war. Mrs Loontwill – so hieß sie, seit sie wieder geheiratet hatte – tendierte in jeder Hinsicht ein wenig zu sehr zur Leichtfertigkeit. Sie trug gerne Gelb und neigte zu hysterischen Anfällen. Ihre Mutter mit einem toten Vampir und der wahren Identität ihrer Tochter zu kombinieren, war das perfekte Rezept für eine Katastrophe auf allen möglichen Ebenen.
    Die Tatsache, dass Alexia außernatürlich war, hatte ihr im Alter

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