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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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rufen. »Im Wohnzimmer«, sagte sie und merkte an dem Licht von oben, dass Sax an der Treppe stand.
    »Ist es gefährlich?« Er blieb auf Distanz.
    »Nein, wieso?«
    »Du klingst ängstlich.«
    »Nein. Nur … sie packt mich so stark.«
    »Kann ich helfen?«
    »Ich glaube nicht. Erst, wenn ich sie gefunden habe. Dann kannst du sie tragen.«
    Vorsichtig betrat sie den Raum und hoffte, die Sheila offen dastehen zu sehen. Sie würde ihm zeigen, wo sie war, und müsste sie dann nicht einmal berühren. Doch die Statue war nicht zu sehen, und das von ihr ausgehende Gefühl lieferte keinen Hinweis auf ihre Position. Meg schritt im ganzen Zimmer umher, mehr und mehr verwirrt von Empfindungen, die jenen, die Sax bei ihr auslöste, so ähnlich waren, und doch so anders.
    Tiefer.
    Verborgener.
    Oder vielleicht einfach ohne das Vertrauen und die Nähe, die Körperlichkeit in Liebe verwandelten. Sie wünschte, Sax zu sich rufen zu können, damit er sie umarmte, doch die Musik der Sheila zusammen mit Sax’ Zauber bildete schon jetzt einen quälenden Akkord.
    In der Mitte des Raumes erstarrt, zwang sie sich zur Konzentration, anstatt wegzulaufen. Dann lenkte sie ihre Schritte gewaltsam und voller Furcht zu dem schweren Lehnstuhl, den ihr Vater so gern gemocht hatte. Sie kniete nieder und schaute darunter.
    »Sie ist hier«, rief sie bebend. »Kannst du bitte kommen und sie nehmen?«
    »Vielleicht machen Sie das besser selbst, Lady Saxonhurst.«
    Meg drehte sich um und sah einen Fremden in der Tür stehen, einen Fremden, der eine Pistole an Sax’ Kopf gepresst hielt.

23
    »Wie du siehst«, sagte Sax so glanzvoll, wie er sich nur geben konnte, »haben wir einen Gast, meine Liebe. Möchten Sie sich nicht vorstellen, Sir?«
    »Nein.«
    »Was wollen Sie?«, fragte Meg im Aufstehen.
    »Den Schatz.«
    »Den Schatz? Welchen Schatz?«
    »Das, was unter diesem Stuhl ist.«
    »Das ist eine steinerne Statuette. Sie hat keinen Wert.«
    Der Fremde grinste, und nun erkannte sie ihn als den Mann, den sie mit der Haushälterin bei Sir Arthur gesehen hatte. »Eine Steinstatue, die zu Reichtümern verhelfen kann«, sagte er. »Machen Sie keine Schwierigkeiten, Lady. Ich weiß alles darüber, und auch über Sie. Sie werden mir Reichtum herbeiwünschen, und dann können wir alle unserer Wege gehen.«
    Mit eisigem Entsetzen erkannte Meg, dass dieser Mann der Mörder sein musste. Dann sah sie, dass Sax ihre Gedanken erriet. Er zwinkerte ihr zu.
    Schön und gut, dass er selbst in so einer Situation noch zwinkern konnte. Aber dieser Kerl war ein Killer. Er würde, ohne zu zögern, abdrücken. Er würde ihn töten!
    Sie hatte keine Ahnung, ob die Sheila auf der Stelle zu Reichtum verhelfen konnte. Aber selbst wenn – würde dieser Mann sie beide am Leben lassen?
    Vielleicht konnte auch er ihre Gedanken lesen. Jedenfalls sagte er: »Sie brauchen keine Angst zu haben, Lady Saxonhurst. Ich töte nur, wenn ich dafür bezahlt werde. Sobald ich habe, was ich will, bin ich weg und außer Landes.«
    »Wie haben Sie von dem Zauberstein meiner Frau erfahren?«, fragte Sax. Er klang noch immer, als sei dies ein gesellschaftliches Beisammensein.
    »Das möchten Sie gerne wissen, was?«
    Der höhnische Ton des Mannes ließ Sax absolut ungerührt. »Ja.«
    Meg hätte über die wütende Miene des Mörders fast lachen können.
    Sax war eben Sax.
    »Na ja, warum auch nicht. Mir ist es egal, und euch beiden hilft sowieso keiner mehr. Sir Arthur hat oft mit seiner Haushälterin gesprochen, und sie oft mit mir. Sie erinnern sich doch an mich, Lady Saxonhurst, nicht wahr? Sie haben mich gesehen … beim Reden … mit Hattie, als Sie im Haus waren, um Sir Arthur umzubringen.«
    »Sie haben Sir Arthur umgebracht.« Irgendetwas verheimlichen zu wollen war zwecklos.
    »Vielleicht war ich es ja. Jedenfalls wurde ich hierhergeschickt, um euch beide zu töten, aber ich schätze, ich kriege kein Geld mehr dafür.«
    Meg bemerkte, dass Sax ernst wurde. Hätte er sein Lorgnon bei sich gehabt, dann wäre es jetzt wohl ins Spiel gekommen. »Wer ist Ihr Auftraggeber?«
    »Was glauben Sie denn, Mylord?«
    »Die Herzoginwitwe von Daingerfield natürlich.«
    »Volltreffer. Gräfin, schnappen Sie sich die Statue und machen Sie voran!«
    »Arbeiten Sie schon lange für sie?«, fragte Sax, als habe der Mann nichts gesagt.
    »Schon eine ganze Weile, ja.«
    »Verwalter eines ihrer Güter, habe ich gehört.«
    »Und?«
    Meg fragte sich, ob sie einen Angriff riskieren konnte, aber schon bei der

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