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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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zustieß, würde Sax sie alle rädern und vierteilen. Noch bevor er das Zimmer betrat, hörte er ihn bereits: »Sax! Will Sax. Sax nach Hause.«
    In dem warmen Ankleidezimmer fand er Knox an die Käfigtür gedrückt am Verschluss pickend; Nims und Babs standen daneben und rangen die Hände. »Oh, Mr Chancellor, Gott sei Dank, dass Sie da sind! Was sollen wir tun?«
    Sax behauptete immer, dass der Vogel sehr intelligent sei, also trat Owain an den Käfig. »Na komm schon, Knox. Sax ist ausgegangen.«
    Der Vogel wurde still, beäugte ihn mit schiefem Kopf, und dann erwiderte er etwas: »Nein! Sax. Übel, übel, übel.«
    Owain blickte zu Nims. »Hat Sax ihm etwas getan, bevor er wegging?«
    »Nein, Sir. Würde er doch niemals. Und überhaupt. Er kam gar nicht herauf. Er hat sich unten umgezogen, wenn Sie sich erinnern.«
    »Normalerweise benimmt sich Knox nicht so, wenn Sax einmal länger weg ist, oder?«
    »Ganz und gar nicht, Sir. Er macht seinem Ärger allerdings dann später immer Luft.«
    Der Vogel hörte nicht auf, den Namen seines Besitzers zu rufen. »Halt die Klappe!«, fuhr Owain ihn an.
    Knox verstummte, doch nach einer Pause sagte er halblaut: »Verdammter Drachen.«
    »Beim Jupiter!« Der vernünftige Owain wollte nicht glauben, dass der Vogel etwas Sinnvolles von sich geben oder gar übersinnliche Fähigkeiten zeigen könnte; andererseits war auch er selbst die ganze Zeit trotz seines Triumphgefühls diese ungute Ahnung nicht losgeworden. Aber die Herzogin lag im Sterben, oder etwa doch nicht? »Also gut, Knox, ich gehe nachsehen.«
    Sobald er jedoch auf die Tür zuging, begann der Papagei ein ohrenbetäubendes Geschrei. Owain drehte sich um und sah, dass Knox sich an die Käfigtür klammerte und ihn wütend anfunkelte.
    »Da draußen ist es eisig kalt, du dummer Vogel!« Doch dann öffnete er den Käfig und betete, dass das verdammte Tier ihm nicht den Finger abbeißen würde. »Also gut, dann komm mit.«
    Der Vogel hüpfte auf Owains Hand. »Sax?« Es war eine deutliche Frage.
    »Ja, wir gehen Sax suchen.«
    Owain kam sich vor wie ein Idiot, doch er steckte den Vogel unter seine Jacke, damit er nicht fror, unterdrückte jeglichen Gedanken an Kot auf seiner Kleidung und eilte die Treppe hinunter. Er glaubte zu wissen, wer den Mord begangen hatte, wenngleich niemand im Haus von Jakes den Namen oder die Adresse des Mannes kannte. Aber er hatte eine Beschreibung des Mannes, der Fragen über die Gillinghams gestellt hatte.
    In der Eingangshalle stand Jeremy und wartete mit einem winselnden Brak an seiner Seite.
    »Sagen Sie mir nicht, dem Hund geht es auch schlecht.«
    »Er beruhigt sich einfach nicht. Was ist los, Sir?«
    »Ich weiß nicht genau, aber ich fahre zum Hotel Quiller’s.«
    Jeremy starrte auf seine Brust. »Entschuldigen Sie, Sir, aber …«
    »Ja, ich habe Knox hier drin. Er prophezeit Gefahr, es sei denn, er ist jetzt völlig übergeschnappt.«
    » Prophezeit, Sir. Aber …«
    »Glauben Sie mir, ich weiß es. Pringle, meinen Reitumhang! Wollen Sie mitkommen?«
    Jeremy verdrehte die Augen, aber er sagte: »Ja, ich denke schon.«
    »Verdammter Drachen«, murmelte der Vogel. »Übel, übel.«
    Owain knöpfte sich den schweren Unhang zu, um den Papagei so gut es ging warm zu halten. Als dann auch noch der sonst so feige Brak darauf bestand, mit ihnen zu kommen, wusste er endgültig, dass offenbar die ganze Welt verrückt spielte.
    Meg ging vorsichtig, für alle Fälle, im Zimmer ihrer Eltern umher, doch das Gefühl für die Sheila war an keiner Stelle stärker als anderswo. Hier hätte Sir Arthur sie ohnehin nicht versteckt, das wäre zu offensichtlich gewesen. Aber wo dann? Sie machte sich auf den Weg zum Speicher hinauf.
    »Ist sie oben?«, fragte Sax von ihrem Zimmer aus.
    Am oberen Ende der Speichertreppe angekommen, blieb Meg stehen. »Ich glaube nicht. Ich gehe wieder nach unten.«
    Sobald sie halbwegs unten war, wusste sie es. »Sie ist unten. Ich bin sicher.«
    Im Eingangsflur hielt sie inne und versuchte, sich zu orientieren, doch dafür war die wirbelnde, verrückt machende Musik der Sheila zu wenig erfassbar. »Ich gehe jetzt durch die Räume hier unten«, rief sie Sax zu und betrat das kahle Arbeitszimmer. »Bis jetzt ist nichts.«
    Sie ging in die Küche, weil sie etwas wie eine Spur dorthin zu spüren glaubte, doch das endete in einer Enttäuschung, und so ging sie wieder zurück in den Flur.
    Dort blieb sie stehen, überwältigt, als habe die Statue plötzlich beschlossen, sie zu

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