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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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wirklich.«
    »Ihr seid die letzten männlichen Nachkommen eines Geschlechts«, beharrte Cavan mit scharfer Stimme, »dessen Wurzeln bis ins Jahr 936 reichen. Überdies werdet Ihr den Titel des Earls erben und einer Familie vorstehen, die angesehener ist als drei Viertel aller Adligen der Krone. Habt Ihr dazu nichts zu sagen? Begreift Ihr denn überhaupt das bemerkenswerte Glück, das Euch unverhofft in den Schoß fällt?«
    Kev begriff nur zu gut. Er wusste ebenfalls, dass ein herrischer alter Mistkerl, der ihm früher den Tod an den Hals gewünscht hatte, nun von ihm erwartete, dass er wegen eines unerwünschten Erbes vor Glückseligkeit dahinschmolz. »Hattet Ihr uns nicht vor Jahren aufspüren lassen, um uns wie zwei lästige Welpen ins Jenseits zu befördern?«
    Cavan funkelte ihn finster an. »Diese Frage spielt doch im Moment keine Rolle.«
    »Die Antwort lautet also Ja«, sagte Cam zu Kev.
    »Die Bedingungen haben sich geändert«, mischte sich Cavan ein. »Ihr seid mir lebend nützlicher als tot. Ein Umstand, für den Ihr mir dankbar sein solltet.«
    Kev stand kurz davor, Cavan an den Kopf zu werfen, er könne ihm mit seinen Anwesen und dem Titel gestohlen bleiben, als Cam seinen Bruder grob packte.
    »Entschuldigt uns bitte«, sagte Cam über die
Schulter hinweg zu Cavan, während er seinen Bruder in die entgegengesetzte Ecke des Zimmers zog. »Wir müssen nur kurz etwas unter Brüdern besprechen.«
    »Ich will nichts besprechen«, murmelte Kev.
    »Ein einziges Mal will ich, dass du mir zuhörst, verstanden?«, sagte Cam mit sanfter Stimme, die Augen zu Schlitzen verengt. »Nur ein einziges Mal!«
    Mit vor der Brust verschränkten Armen neigte Kev den Kopf.
    »Bevor du ihm die Tür vor der verrunzelten Nase zuwirfst«, sagte Cam leise, »solltest du ein paar Dinge gut überlegen. Erstens: Er wird nicht mehr lange leben. Zweitens: Die Pächter auf dem Land der Cavans brauchen wahrscheinlich dringend Hilfe und anständige Führung. Es gibt viel, das du für sie tun könntest, selbst wenn du entscheidest, in England wohnen zu bleiben und die irischen Anwesen aus der Ferne zu beaufsichtigen. Drittens: Denk an Win! Sie hätte Reichtum und eine Stellung in der Gesellschaft. Niemand würde es wagen, die Frau eines Earls zu beleidigen. Viertens: Anscheinend haben wir eine Stiefmutter und drei Halbschwestern, um die sich niemand kümmert, sobald der alte Mann ins Gras beißt. Fünftens …«
    »Ein Fünftens ist unnötig«, sagte Kev. »Ich werde es tun.«
    »Was?« Cam hob die Augenbrauen. »Du bist mit mir einer Meinung?«
    »Ja.«
    Alle Gründe waren wohldurchdacht, aber allein die Erwähnung Wins hatte ausgereicht. Sie würde ein besseres Leben führen und mit weit mehr Respekt
behandelt werden, wenn sie die Frau eines Earls und nicht die eines Zigeuners war.
    Der alte Mann betrachtete Kev mit grimmiger Miene, als die Brüder wieder auf ihn zukamen. »Ihr scheint dem Irrtum zu unterliegen, dass ich Euch eine Wahl gelassen habe. Ich habe Euch um nichts gebeten . Ich habe Euch von Eurem Glück und Eurer Pflicht in Kenntnis gesetzt. Ferner …«
    »Nun, es ist alles geklärt«, unterbrach Cam ihn hastig. »Lord Cavan, Ihr habt nun einen Erben und einen Ersatzerben. Ich schlage vor, dass wir uns jetzt verabschieden, um über die neuen Gegebenheiten nachzudenken. Wenn es Euch recht ist, Mylord, werden wir uns morgen noch einmal treffen, um die Einzelheiten zu besprechen.«
    »Einverstanden.«
    »Dürfen wir Euch und Eurer Dienerschaft für die Nacht ein Dach über dem Kopf anbieten?«
    »Ich habe bereits Vorkehrungen getroffen und mich bei Lord und Lady Westcliff einquartiert. Zweifelsohne habt Ihr von dem Earl gehört. Ein vortrefflicher Gentleman. Ich kannte seinen Vater.«
    »Ja«, sagte Cam mit ernster Stimme. »Wir haben von Westcliff gehört.«
    Cavans Lippen wurden zu einer schmalen Linie. »Wahrscheinlich wird es mir nicht erspart bleiben, Euch eines Tages mit ihm bekanntzumachen.« Er beäugte sie mit unverhohlener Herablassung. » Falls es mir gelingt, Eure Anstandsformen und Garderobe auf ein anständiges Maß zu verbessern. Und Eure Bildung. Gott stehe uns allen bei!« Er schnippte mit den Fingern, und die beiden Lakaien sammelten rasch die Habseligkeiten auf, die sie hereingetragen
hatten. Als Cavan sich aus dem Sessel erhob, gestattete er mit einem kaum merklichen Nicken, dass man ihm den Überzieher um die schmalen Schultern legte. Kopfschüttelnd sah er zu Kev und murmelte finster: »Ihr seid besser

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