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Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt

Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt

Titel: Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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schwimmen. Eigentlich wollte ich ja den Ältesten suchen, aber ich muss mir die geleeartige Masse genauer ansehen. Die komischen Dinger, die in jeder der Blasen schwimmen, sehen aus wie zusammengekrümmte, deformierte Bohnen.
    »Das sind Embryos.«
    Der Älteste hat mich gefunden. Aber er ist nicht wütend. Er sieht tatsächlich beinahe erfreut aus, mich zu sehen. Das ist verdächtig und macht mich erst richtig nervös.
    »Wenn wir landen, werden wir sie künstlich zur Welt bringen.«
    »Was für Embryos?«, frage ich und lasse den Floppy in meiner Tasche verschwinden. Der Älteste braucht nicht zu wissen, dass ich ihn gesucht habe, nicht, nachdem er mich zuerst gefunden hat.
    »Tiere. Das hier ist die Katzenabteilung. Pumas, glaube ich, vielleicht auch Wildkatzen. Ich müsste es nachsehen.«
    Ich versuche, mich zu erinnern, wie Pumas aussehen. Ich glaube, dass sie so etwas wie Löwen sind, aber die Bilder, die ich im Archiv gesehen habe, geraten in meinem Kopf durcheinander.
    »Wozu sind sie da?«
    »Weil wir nicht wissen, welche Tiere von der Sol-Erde auf dem neuen Planeten gebraucht werden. Vielleicht gibt es dort Tiere, die uns gefährlich werden, und wir brauchen andere, die sie bekämpfen. Dann setzen wir die von der Sol-Erde ein. Oder dort sind brauchbare Tiere, die vielleicht ein wenig verändert werden müssen, um nützlicher zu sein. Dann können wir Kreuzungen vornehmen oder ihr Erbgut entsprechend anpassen.«
    Die Tiere interessieren mich nicht. Ich will wissen, wieso der Älteste die letzte Person in der Kryo-Abteilung war, kurz bevor wieder ein Mensch ertrank.
    Aber bevor ich etwas sagen kann, geht der Älteste an mir vorbei zu einem Tisch auf der anderen Seite des Labors. Auf dieser Seite steht nur eine Glasröhre, die halb leer ist. Die Embryonen schweben in der Kryo-Flüssigkeit wie Blasen in Gelee. Ich trete dichter heran und betrachte einen der kleinen bohnenförmigen Embryos in seiner Fruchtblase. Als ich wieder aufschaue, muss ich feststellen, dass der Älteste mich mustert und sorgenvoll seine Stirn runzelt. Er weicht meinem Blick nicht aus.
    »Weshalb bist du hergekommen?«, fragt er schließlich. »Ich dachte, du wüsstest nichts über dieses Labor. Hat Doc dir davon erzählt?«
    Ich zucke nur mit den Schultern, denn ich will weder mich noch Doc verraten.
    »Ist auch egal. Ich hätte dich längst hierher mitnehmen sollen. Du hast nur diese eine Generation, um zu lernen, dann musst du das alles dem Junior beibringen, der nach dir kommt.«
    »Was alles?«, frage ich.
    Der Älteste nimmt eine große Spritze vom Tisch neben der Gefrierröhre. Die Nadel ist fast dreißig Zentimeter lang und in der Spritze mindestens ein halber Liter Flüssigkeit.
    »Du weißt, dass eines der größten Probleme an Bord die Vermeidung von Inzucht ist.« Der Älteste legt die Nadel in einen Korb, nimmt eine andere und legt sie dazu. »Bei einer so geringen Bevölkerungsdichte ist es unvermeidlich, dass sich die Blutlinien irgendwann vermischen.«
    Jetzt wählt er eine Spritze von einem anderen Stapel aus. Am Ende jedes Kolbens befindet sich ein kleines schwarzgelbes Etikett. Auf der Spritze, die der Älteste jetzt in der Hand hat, steht nur »visuelle Kunst«.
    »Das weiß ich«, sage ich. »Deswegen hat der Seuchen-Älteste die Paarungszeit eingeführt. Damit Sie – wir – die Fortpflanzung kontrollieren können.«
    »Ja, das ist ein Teil davon.« Der Älteste ist abgelenkt, weil er weitere Spritzen für den Korb auswählt. »Aber dazu kommt, dass es nicht nur darum geht, körperliche und geistige Schäden durch Inzucht zu vermeiden. Die Mission dieses Schiffs ist so wichtig, dass wir uns keine Generation erlauben können, in der es niemanden mit besonderen Begabungen gibt.«
    Jetzt wählt er ein paar Spritzen vom nächsten Stapel aus und legt fünf davon in den Korb; sie sind mit »Mathematik« beschriftet.
    »Die Erbauer dieses Schiffs haben nie beabsichtigt, dass wir nur Bauern sein sollten, die auf die Landung warten. Wir brauchen Erfinder, Künstler, Wissenschaftler. Wir brauchen Menschen, die denken, logisch folgern und neue Dinge für das Schiff und die neue Welt erschaffen können.«
    Drei Spritzen »Musik« landen im Korb, gefolgt von zehn Spritzen »Wissenschaft: Biologie«.
    »Wir haben während der Jahrhunderte unserer Reise so viel erreicht. Die Dra-Koms sind hier entwickelt worden. Ebenso die Floppys. Die Schwerkraftröhren wurden schon installiert, als ich noch jünger war als du.«
    Der Älteste

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