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Godspeed Bd. 2 - Die Suche

Godspeed Bd. 2 - Die Suche

Titel: Godspeed Bd. 2 - Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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wieder von einem Fuß auf den anderen, als wäre er nervös. Sogar von hier kann ich die Prellungen in seinem Gesicht sehen, aber trotzdem hat er nie kraftvoller ausgesehen als jetzt.
    Junior aktiviert seine Dra-Kom, damit ihn alle hören können. Anfangs murmelt er etwas, das ich nicht verstehe, aber dann spricht er laut und deutlich.
    »In den Jahrhunderten unserer Reise hat die Godspeed vieles gewonnen. Aber es ist auch vieles in Vergessenheit geraten. Auch das hier.« Junior deutet auf die offene Luke.
    »Wir dachten immer, dass sich unter uns ein weiteres Deck befindet. Wir haben uns geirrt. Es ist kein Deck. Es ist eine Raumfähre. Durch diesen Einstieg gelangt man auf eine weitere Brücke. Das gesamte Deck kann von der Godspeed abgetrennt werden und wird uns in unsere neue Heimat auf der Zentauri-Erde bringen.«
    Ich sehe mich um – alle Augen sind auf Junior gerichtet.
    Er räuspert sich und erzählt mehr darüber, wie die Fähre funktioniert. Nach kurzem Zögern gesteht er auch, dass möglicherweise Gefahren lauern, vor denen Orion gewarnt hat.
    »Es ist keine Ideallösung. Wenn wir die Fähre starten, werden wir die Godspeed zurücklassen. Ich weiß, dass dieses Schiff euer Zuhause ist. Es war auch mein Zuhause. Aber die Godspeed ist nicht mehr stabil. Sie ist nie als Dauerlösung konzipiert worden. Das Kryo-Deck ist riesig und wir werden so eng zusammenrücken, wie wir können. Bringt nur das Nötigste mit. Ihr werdet vieles zurücklassen müssen.«
    Junior winkt Bartie zu sich heran. Er verlässt die Teichmitte und jetzt sind alle Augen auf Bartie gerichtet.
    »Ich möchte auch etwas sagen.« Bartie kann die Dra-Kom nicht benutzen – Junior hat sie noch nicht wieder freigegeben – also spricht er so laut er kann. »Was Junior euch gesagt hat, ist wahr. Ich war heute in diesem Raum und habe es mit eigenen Augen gesehen. Und was er über die Dinge sagt, die zurückbleiben müssen, stimmt auch. Und …« Er schluckt schwer. »Ich werde eines der Dinge sein, die zurückbleiben. Die Godspeed ist mein Zuhause. Ich will kein anderes. Ich bleibe hier. Und wenn noch jemand bleiben möchte, ist er herzlich dazu eingeladen.«
    Mir klappt der Unterkiefer herunter. Ich drehe mich um und rechne damit, dass die Leute geschockt oder skeptisch sind, dass sie glauben, Bartie wäre verrückt geworden … aber viele von ihnen scheinen seiner Meinung zu sein.
    Sie wollen die Wände behalten.
    »Können wir das wirklich machen?«, ruft jemand.
    »Ist es sicher?«
    »Es ist Selbstmord«, murmele ich nur, denn ich wage es nicht, es laut herauszuschreien.
    Junior durchquert den Teich und winkt eine Person zu sich heran. Die junge Frau nickt und schaut beim Reden immer wieder zu Bartie und in die Menge.
    Schließlich ergreift Junior wieder das Wort. »Die Wissenschaftler sind sich einig, dass die Lebenserhaltungssysteme des Schiffs noch mindestens eine Generation funktionieren werden, vielleicht sogar für immer, wenn die Biosphäre aufrechterhalten und sparsam mit der Energie umgegangen wird.«
    Die Leute fangen an, miteinander zu reden. Junior hebt den Arm und alle verstummen sofort.
    »Dies ist eine wichtige Entscheidung. Was immer ihr beschließt – es gibt kein Zurück. Kommt mit oder bleibt – eure Entscheidung ist für immer.«
    Er holt tief Luft.
    »Aber dafür wird es eure eigene Entscheidung sein.«

71
    Junior
    Amy trifft mich am Ende des Tages auf dem Regentendeck.
    »Das kann nicht dein Ernst sein«, wirft sie mir an den Kopf.
    »Ich kann die Leute nicht zum Gehen zwingen.« Meine Schultern sind verspannt, und ich versuche, sie zu lockern.
    »Das ist doch Selbstmord! Die Godspeed wird nicht ewig halten – in ein paar Generationen werden alle sterben!«
    »Darüber habe ich mit Bartie gesprochen«, sage ich und lasse mich auf einen der blauen Plastikstühle fallen, die ich vom Lernzentrum in den Großen Raum gebracht habe. »Wenn das Schiff nicht länger bewohnbar ist, werden sie …«
    »Werden sie was?«, fragt Amy gereizt. »Gemeinsam Selbstmord begehen? Den Schierlingsbecher trinken?«
    Ich habe keine Ahnung, wovon sie redet. »Doc hat ganz verschiedene Medipflaster. Die schwarzen …«
    » Töten? « Sie klingt angewidert.
    »So schmerzlos wie möglich.«
    Amy lässt die Hände sinken und fängt an, im Großen Raum herumzulaufen. »Das ist lächerlich«, sagt sie. »Du kannst ihnen nicht erlauben hierzubleiben. Du musst sie zwingen mitzukommen – die bringen sich doch um, wenn sie …«
    Ich

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