Goethesturm: Hendrik Wilmuts dritter Fall (German Edition)
Doch da war es schon zu spät. Der große, massige
Scheinwerfer war bereits auf dem Weg nach unten. Und er gab ihm Ruhe.
Joachim
Waldmann stieg herab, mit aufrechtem Gang, gehobenem Brustbein und gesenkten
Schulterblättern.
Epilog
Hanna und ich mussten nicht
lange überlegen. Wir waren bereit, uns zu verändern, uns zu häuten, wie eine
Schlange, uns auch geistig zu häuten, so wie Goethe es vielmals getan hatte, um
ein neues Kapitel seiner Lebenskraft aufzuschlagen. Der Möbelwagen war bereits
unterwegs in Richtung Offenbach. Hannas Auto stand vor dem Haus in der
Humboldtstraße, bepackt mit der zwölfbändigen Goethe-Gesamtausgabe ihres Vaters
und meiner Espressomaschine. Sie kontrollierte mit einem Griff an ihren Hals,
ob sie auch tatsächlich die Perlenkette ihrer Mutter am Körper trug. Dann
umarmte sie Karola und übergab ihr den Hausschlüssel.
Siggi
und Ella kamen, um sich zu verabschieden. Er hatte nach reiflicher Überlegung
entschieden, in Weimar und im K1 zu bleiben, obwohl sein Verhältnis zu
Kriminalrat Lehnert doch sehr gelitten hatte. Er blieb – wegen Ella.
Einen
kurzen Moment noch standen Hanna und ich nahe beieinander, meine Stirn auf
ihrer Stirn, ohne zu reden. Dann brachen wir gemeinsam auf in ein anderes
Leben.
Am
Friedhof in der Berkaer Straße winkte ich kurz nach rechts, so als könnten
diejenigen, die dort lagen, mich sehen. Mein Großvater, Hannas Eltern, Sophie –
und mein Freund Benno. Ein Freund, der mit mir durch Irrungen und Wirrungen
gegangen war, jeder auf seine Weise, aber dennoch gemeinsam, der mir Dinge
gesagt hatte, die er seiner Frau nicht mehr sagen konnte, und der mir eine
Freundschaft entgegengebracht hatte, die länger halten würde als ein
Menschenleben.
E N D E
Literaturverzeichnis
Goethe Gedenkblätter
Weimar, Gesellschaft zur Verbreitung klassischer Kunst GmbH, Berlin, 1921
Goethe – Sein Leben und
seine Zeit, Richard Friedenthal, Serie Piper München, 1963
Goethes Werke in zwölf
Bänden, Dritter Band, Herausgeber: Nationale Forschungs- und
Gedenkstätten der DDR
Ausgewählt, eingeleitet und
bearbeitet von Helmut Holtzhauer und Wolfgang Vulpius, Aufbau-Verlag Berlin und
Weimar, 1974
Goethe – Gedichte, Herausgeber:
Erich Trunz, Verlag C.H. Beck München, 1981
Karl-Friedrich Zelter –
Johann Wolfgang Goethe – Briefwechsel, Philipp Reclam jun.
Leipzig, 1987
Das Frankfurter
Goethehaus, Petra Maisak und Hans-Georg Dewitz, Insel-Verlag, 1999
Frauen um Goethe, Astrid
Seele, Rowohlt Taschenbuchverlag, Rowohlts Monographien, 1997, 2000
Goethe noch einmal – Reden
und Anmerkungen, Marcel Reich-Ranicki, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart München,
2002
Die Machtfalle, Martina
und Volker Kessler, Brunnen-Verlag Gießen, 2004
Anekdoten über Goethe und
Schiller, Volker Ebersbach und Andreas Siekmann, wtv, 2005
Wer lebte wo in Weimar, Christiane
Kruse, Verlagshaus Würzburg, 2007
Die klugen Frauen von
Weimar, Ulrike Müller, Elisabeth Sandmann-Verlag München, 2009
Das Torhaus, Helga
Dreher, Bertuch-Verlag Weimar, 2010
www.zeno.org/Literatur/M/Goethe,+Johann+Wolfgang/Briefe/1771
abgerufen
im Dezember 2011
Danksagung
Ich danke meiner Ehefrau und
meinen beiden Töchtern für ihre ehrliche und hilfreiche Beurteilung des
Urmanuskripts, dem Gmeiner-Verlag, insbesondere Sven Lang, der nach dem
Lektorat so erschöpft war, dass er einen längeren Urlaub antreten musste,
meinem Expertenteam Leitender Kriminaldirektor a. D. Peter Ingenerf und
Rechtsanwalt Sascha Loubal, meinem Korrekturteam Daniela und Daniel, die so
lange auf das Manuskript warten mussten, dass sie inzwischen ein Kind bekamen –
Glückwunsch!, der Autorenkollegin Helga Dreher aus Weimar, die mir den Namen
ihrer Protagonistin Alma Winter lieh, und Christoph Heckel, Schauspieler am
Nationaltheater Weimar, der mich in die Geheimnisse der Theaterwelt einweihte
und sich als Echtfigur für diesen Roman zur Verfügung stellte – eine echte
Bereicherung.
Mein
besonderer Dank geht posthum an Ursula Koch, die mich mit ihrer starken und
bestärkenden Art seit meiner Schulzeit bis zum 25. März 2012 begleitet hat.
Bernd Köstering
Goetheglut
E-Book: 978-3-8392-3716-8 / Buch: 978-3-8392-1181-6
»Hendrik Wilmut, der literarische Ermittler, in seinem zweiten Fall.
Ein wahrhaft spannender Streifzug durch die Weimarer Klassik.«
Weimar im Sommer 2004. In der Ilm
wird ein Toter gefunden. Hendrik Wilmut,
Weitere Kostenlose Bücher