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Götter aus Licht und Dunkelheit

Götter aus Licht und Dunkelheit

Titel: Götter aus Licht und Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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hat keine Farben. Sein Gang ist stetig, seine Hände kräftig.
    Er kauft sich ei n en Krug Bier, er be o bachtet ei n en Hahnenkampf.
    Er setzt eine Münze auf d e n kleineren Vogel, der den größeren zerreißt und so das Bier bezahlt.
    Er besucht die Entjungferungsshow, prüft die Narkotika- Ausstellung, vereitelt den Ver s uch eines braunen Mannes in weißem H e md, sein Gewicht zu schätzen. Da kom m t aus ein e m nahe gelegenen Zelt ein klein e r Mann m it engstehenden dunklen Augen, tritt zu ihm und zupft an seinem Ä r m el.
    »Ja ? « Die Stim m e scheint tief aus dem Körper zu kom m en, s o m achtvoll klingt sie.
    »Ich ver m ute von ihrem Äußeren her, daß S i e ein P riester sind.«
    »Das bin ich - ein nichttheist i scher, nicht sektiererischer.«
    »Sehr gut. Möchten Sie gerne etwas Geld verdienen? Es wird nur ein paar Minuten dauern.«
    » W as soll i c h tu n ? «
    »Ein Mann steht im Begri ff , in diesem Zelt dort Selb s t m ord zu begehen und begraben zu werden. Das Grab ist bereits gegraben, u nd alle E i nt r itts k a r t en sind verkau f t .
    Das Publikum wird bereits ungeduldig. Aber der Veranstalter will sich nicht ohne ange m essene religi ö se Begleitung u m bringen, und wir können den Prediger nicht auftreiben.«
    »Nun gut. Ich m öchte zehn.«
    » W ürden fünf reichen ? «
    »Suchen Sie sich einen anderen Prediger.«
    »Also gut, zehn! Schnell, ko mm en Sie! Die Zuschauer klatschen und buhen schon!«
    Sie betreten das Zelt, und der Fre m de blinzelt m it den Augen.
    »Hier ist der Prediger!« verkündet der Show m aster.
    » W ir können jetzt anfangen. - W i e heißen Sie, A lter ? «
    »Manch m al werde ich Madrak genannt.«
    Der Showmaster stutzt, dreht s i ch um und starrt den Fre m den an, leckt sich die Lippen.
    »Ich... verstehe nicht.«
    »Lassen Sie es gut sein.«
    »Okay, Sir. - Macht P l atz, laßt uns durch! Heißer Stoff.«
    Die Menge teilt sich. Etwa dre i hundert Leute befinden sich in dem Zelt. La m pen be l euchten einen m it Seilen u m spannten Platz aus na ckter Er d e, in dem ein Grab gescha uf elt worden ist. Im fallenden Staub der L i chtleitern kreisen Insekten. Neben dem Grab ste h t ein geöffneter Sarg und auf einer kleinen hölzernen Plattform ein Stuhl. Auf d e m Stuhl sitzt ein etwa fünfzig Jahre alter Mann. Sein flaches und falten r eiches Gesicht ist blaß, und seine Augen stehen etwas vor. Er trägt kurze Hosen, dichtes graues Haar bedeckt seine Brust, seine Ar m e und Beine. Er lehnt sich vor und schielt nach den beiden Männern, die durch die Menge näher kom m e n.
    »Alles klar, Do l m in«, sagt der Kleine.
    »Meine zehn«, fordert Madrak.
    Der kleine Mann reicht ihm eine gefaltete Banknote. Madrak begutachtet sie und steckt sie in seine Börse.
    Der kleine Mann steigt auf d i e Plattform und wendet sich lächelnd an die Menge. Er schiebt seinen Strohhut auf d e m Kopf zurück.
    »Alles klar, Leute«, beginnt e r . » E s kann losgehen. Ich bin sicher, S i e werden fest s t ellen, daß sich das W arten gelohnt hat. W i e ich schon vorher angekündigt habe, beabsichtigt dieser Herr, Dol m i n, sich vor Ihren Augen das Leben zu neh m en. Aus persönlichen Gründen will er sich von der großen Rasse zurück ziehen und ist da m it einverstanden, dies vor den Augen aller z u tun, um etwas Geld für sei n e Fa m ilie zu verdienen. Seiner Vorführung wird ein echtes Begräbnis folgen, und zwar in den Boden, auf dem Sie alle stehen. Zweifellos ist es schon lange her, seit irgend je m and von Ihnen einen richtigen Tod geseh e n hat - und ich bezweifle, d a ß überhaupt einer der hier Anwesenden schon ein m al einem Begräbnis zugeschaut hat. Aber nun wollen wir diese Show d e m Prediger und Mister Do l m in überlassen. Applaus!«
    Die Menge applaudiert.
    »... Und noch eine W arnung. Kom m en Sie nicht zu dicht heran. W i r halten Feuerlöscher bereit, obwohl dieses Zelt vollkom m en feuerfest ist. Okay! W eg da m it!«
    Er springt von der Plattfor m , während Madrak sie betritt. Madrak b e u gt sich zu d em sitzenden Mann hinab, während eine m it »Entzündbar« beschriftete Kanne neben den Stuhl gestellt wird. »Sind Sie sicher, daß Sie das tun wollen ? « fragt er.
    »Ja.«
    Madrak sie h t dem Mann in d i e Augen, aber die Pupillen si n d weder geweitet noch verengt.
    » W aru m ?«
    »Persönliche Gründe, Alter. Sie sollten nicht danach fragen. Bitte neh m e n Sie m i r d i e Beichte ab und erteilen Sie m i r die Absolution.«
    Madrak legt ihm

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