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Götter der Nacht

Titel: Götter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Windeseile in die Sehne und schoss einen um den anderen ab. Léti tat es ihm gleich, und nach kurzer Zeit hatten sie in dem trockenen Wald mehrere Brandherde entfacht. Dann gab Grigán Léti das Zeichen, den Bogen zu senken. Wie abgesprochen löschte Rey ihr Feuer mit Wasser aus einem Trinkschlauch.

    Der Lindwurm war nur noch fünf Schritte von ihnen entfernt. Er richtete sich nun mit dem Drittel seines Körpers auf und überragte die Sterblichen bedrohlich. Die Erben wichen langsam zurück, doch das war nicht mehr nötig. Der Ewige Wächter war abgelenkt: Er betrachtete die gierigen Flammen, die ringsumher loderten.
    Das Untier sah ein letztes Mal auf sie hinunter, warf einen kurzen Blick auf die Landschaft hinter der Pforte und glitt dann zurück in den Wald, um sein Reich zu retten.
    »Yan ist verschwunden!«, rief Léti plötzlich.
    Die Erben versammelten sich unter dem jahrhundertealten Rindenbaum und betrachteten die Kinderstube der Götter. Wie jedes Mal empfanden sie eine eigentümliche Verzauberung und Sehnsucht beim Anblick dieser Landschaft, die doch genauso aussah wie ihre Welt.
    Auf einmal erschien Yan wieder vor ihnen, mit einem Lächeln auf den Lippen und einem Leuchten im Gesicht. Er war nicht allein.
    »Willkommen«, sagte Nol und reichte ihnen durch die Pforte die Hand. »Willkommen zu Hause.«

KLEINES LEXIKON DER BEKANNTEN WELT
ALIOSS
    Der Anführer. Alioss ist der Gott der Familienväter, Klanchefs und Königsgeschlechter Gritehs. Nur Männer der oberen Stände dürfen ihm dienen: Krieger, Priester, Edelmänner und Handwerker. Frauen, Bettlern und Verbrechern ist es verboten, auch nur den Namen des Allmächtigen auszusprechen.
    Die Göttin Aliara erfüllt eine ähnliche Rolle für die weiblichen Einwohner Gritehs, auch wenn sie kein so hohes Ansehen genießt. In den Unteren Königreichen muss der König jedem Tempelbau seinen Segen erteilen, und kein König würde je erlauben, dass sich Frauen in einem Tempel versammeln.
ALT
    Der Alt ist der größte Fluss der bekannten Welt. Er entspringt in den höchsten Bergen des Rideau, fließt durch Itharien und Romin und mündet schließlich in den Spiegelozean. Einer goronischen Legende zufolge werden die Toten eines Tages in riesigen Geisterschiffen den Fluss heruntergefahren kommen, um sich für alles Leid zu rächen, das ihnen zu Lebzeiten angetan wurde. Hin und wieder behauptet jemand, die Vorhut dieser Armee der Finsternis gesehen zu haben. Aus diesem Grund lassen manche Häfen nach Einbruch der Dunkelheit kein Schiff mehr einlaufen.
ALTES LAND
    Anderer Name des Königreichs Romin.

ALUÉN
    Auch wenn sein Geburts- und Todesjahr nicht überliefert sind, geht man davon aus, dass Aluén gegen Ende des achten Äons kurz nach dem Untergang des Itharischen Reichs in Partacle herrschte.
    Während sich die Itharier der Religion zuwandten, nachdem Eurydis ihnen zum zweiten Mal erschienen war, lieferten sich die befreiten Völker blutige Bürgerkriege um die Reichtümer, die die einstigen Eroberer zurückgelassen hatten. Es heißt, dass Aluén einen Schatz anhäufte, der sogar den des Kaisers von Goran übertraf.
    Dieser Schatz ist jedoch spurlos verschwunden. Einer Legende zufolge soll ein Teil des Schatzes im Grab seines Besitzers versteckt sein, allerdings weiß heute niemand mehr, wo sich dieses Grab befindet. Sieben Grabstätten wurden bereits erfolglos durchsucht, aber die Schatzjäger geben die Hoffnung nicht auf.
AMARIZIER
    Amarizische Priester führen ein gottesfürchtiges und frommes Leben. Die meisten bleiben bis zu ihrem Tod innerhalb der Mauern eines Gemeinschaftstempels und vollziehen die religiösen Riten. Für manche Amarizier ist es jedoch der höchste Beweis ihrer Liebe zu Gott, Ungläubige zu bekehren, und so ziehen sie durch die Lande, um ›verlorene Seelen‹ zu retten.
    Amarizier lehnen Theoretiker ab, da sie es für anmaßend halten, den göttlichen Willen auszulegen.
    Es gibt viele Ausprägungen des amarizischen Glaubens - vermutlich vielleicht ebenso viele wie Dörfer der bekannten Welt. In den Oberen Königreichen wird Odrel am häufigsten verehrt.

AÒN
    Fluss in den Unteren Königreichen, der in den Jezebahöhen entspringt und bei Mythr ins Feuermeer mündet. Viele große Städte der Unteren Königreiche liegen am Ufer des Aòn: La Hacque natürlich, aber auch Quesraba, Tarul und Irzas.
    Es hält sich hartnäckig das Gerücht, der Unrat der Menschen ziehe in der heißen Jahreszeit Raubfische aus dem Meer an. Sie schwämmen den

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