Goettin der Legenden
weshalb dieser außergewöhnliche Mann gerade sie liebte, wollte ihr Glück aber auch nicht weiter hinterfragen.
Schon sein Anblick verschlug ihr fast den Atem.
»Und könnten bitte auch alle Bediensteten herkommen?«, bat er. »Ihr habt so hart gearbeitet, um diesen Abend zu einem unvergesslichen Ereignis zu machen.«
Einen Moment herrschte Schweigen, während Mary und James an Arthurs Tisch traten und sich nach und nach die komplette Dienerschaft um sie herum versammelte.
Arthur starrte mit halb zusammengekniffenen Augen in die Menge. »Nun, ich kann sie zwar nicht sehen, aber ich weiß, dass die beiden frisch Vermählten hier irgendwo sind. James und Mary, womöglich habt ihr das in all der Aufregung nicht richtig mitbekommen, aber auch die Königin und die Komtess haben viel zum Erfolg eurer Hochzeitsfeier beigetragen.«
Als um sie herum plötzlich Applaus aufbrandete, ergriff Isabel Gwens Hand und drückte sie sanft. Mit diesem Bündnis hatte wirklich keiner gerechnet.
James stieg zu Arthur auf den Tisch, und Isabel konnte förmlich spüren, wie alle im Saal die Luft anhielten. Dem Zimmermann sei Dank, denn der Tisch brach nicht unter seinem Gewicht zusammen.
»Ganz vielen herzlichen Dank euch allen«, sagte James. »Und natürlich danke ich auch der Königin und der Komtess, dass sie mein neues Leben mit meiner zauberhaften Frau so wundervoll eingeläutet haben. Die letzten Wochen waren zwar wirklich sehr aufregend, aber Mary und ich haben dennoch mitbekommen, wie viel ihr beiden für uns getan habt. Ich kann euch gar nicht oft genug sagen, wie dankbar wir euch sind.« Der große, stämmige Mann musste sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischen. »Ist Camelot nicht das beste Königreich der Welt?«
Ohrenbetäubender Jubel war die Antwort.
»Und gibt es einen besseren König als Sir Arthur?«, fuhr James fort.
Erneut brachen die Hochzeitsgäste in stürmischen Beifall aus.
Arthur sah aus, als wollte er James am liebsten eins mit seinem Krug überziehen.
»James, du bist mein bester Freund, aber wenn du nicht sofort von diesem Tisch heruntersteigst, werden wir beide in einem Meer aus Holzsplittern versinken.«
»Auf König Arthur«, rief James, bevor er nicht gerade elegant vom Tisch kletterte.
»Auf unseren König«, jubelten alle Anwesenden.
»Alter Schwede!«, rief Arthur. »Heute geht es allein um das glückliche Ehepaar! Können wir uns bitte wieder aufs Wesentliche konzentrieren?«
»Was hat er gerade gesagt?«, fragte Gwen.
Isabel senkte verlegen den Blick. Arthur übernahm viel zu viele Redensarten von ihr.
»Mary und James«, wandte Arthur sich wieder an das junge Paar, »hier ist der Schlüssel zu eurer Hütte. Wir wünschen euch beiden eine sehr, sehr schöne Nacht.«
Erstaunt blickten sie zu ihm auf. »Oh, Sir, das ist ein wundervolles Geschenk.«
»Wo ist die Königin?«, fragte Arthur. »Königin Guinevere, bitte komm her und erkläre den beiden alles Weitere.«
Dieses Mal drückte Gwen Isabels Hand. »Du solltest zu ihm gehen.«
»Nein, du bist die Königin, Gwen«, widersprach Isabel. »Geh du.«
Gwen trat vor, und Arthur stieg vom Tisch, um sie zu begrüßen. Die beiden gaben ein solch entzückendes Paar ab, dass Isabel fast ein bisschen eifersüchtig wurde.
Gwen lächelte, als aller Augen sich auf sie richteten, doch dann sagte sie: »Nein, ich möchte nicht das ganze Lob einheimsen. Es war Isabel, die Komtess von Dumont, die das alles hier möglich gemacht hat. Bitte, Isabel, komm her und berichte Mary und James von deinen Heldentaten.«
Isabel wäre am liebsten im Boden versunken.
»Nein!«, rief sie und schüttelte vehement den Kopf.
Gwen zeigte auf sie. »Hol sie her, James.«
Von einem Zwei-Meter-Mann ins Zentrum der Aufmerksamkeit geschleppt zu werden, das entsprach nicht Isabels Vorstellung von einem perfekten Auftritt, aber genau das tat James, während Mary ihn begeistert anfeuerte.
»Bitte entschuldigt, Komtess«, sagte James, als er sie endlich absetzte, »aber die Königin hat Euch zu sich gerufen.«
»Das wirst du mir bezahlen«, sagte Isabel. »Ich weiß noch nicht, wann oder wie, aber du wirst dafür bezahlen. Also pass besser auf.«
»Das werde ich, Komtess. Ich zittere schon vor Angst.«
Sie wollte ihn wütend anfunkeln, schaffte es aber nicht. »Beuge dich vor«, forderte sie ihn auf.
Er tat es, und sie küsste ihn auf die Wange. »Alles Gute, James. Mach Mary glücklich, oder du bekommst es mit mir zu tun.«
»Also das macht
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