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Goettin der Legenden

Goettin der Legenden

Titel: Goettin der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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ist deine Liebe? Wenn du noch irgendetwas für mich empfindest, dann lüge mich bitte nicht an.«
    Ihre silberblauen Augen füllten sich mit Tränen. »O Arthur, es tut mir so leid.«
    »Tut es dir leid, dass ich davon erfahren habe?«
    »Ich schwöre dir, ich wollte nicht, dass so etwas geschieht.«
    Er glaubte ihr, sowohl vom Verstand her als auch in seinem Herzen. Gwen war eine der fürsorglichsten, liebevollsten Frauen, die er je gekannt hatte. Niemals hätte sie einem Menschen, einer Blume oder einem Tier absichtlich wehgetan. Arthur liebte sie. Nur war er nicht mehr in sie verliebt. Die Leidenschaft war langsam dahingewelkt, sein Verdacht – und dann das sichere Wissen – hatten sie gnadenlos erstickt. Das war das Traurigste an dieser ganzen Katastrophe.
    »Ich werde der Sache umgehend ein Ende bereiten, das verspreche ich dir.«
    Aber er schüttelte den Kopf. »Das Herz kann nicht bestimmen, was es sich wünscht. Du kannst deine Zuneigung zu Lancelot genauso wenig beenden, wie du die Pfingstrosen zertreten kannst, die du so magst.«
    »Aber ich liebe dich, Arthur«, sagte sie.
    »Und ich liebe dich auch, Gwen. Aber bitte spiele mir nicht vor, dass du mich begehrst, wenn du dich in Wirklichkeit nach einem anderen sehnst. Ich werde dich immer beschützen, komme, was wolle. Aber in unserem Bett kann ich mich nicht verstellen. Und ich ertrage es nicht, wenn du diese Heuchelei aufrechterhältst. Das ist weder mir noch Lancelot gegenüber fair.« Er seufzte. »Ich möchte tatsächlich ein Bad nehmen. Aber nicht mit dir zusammen. Ehe ich hergekommen bin, habe ich bereits Vorkehrungen getroffen. Mein Bad wird im Gemach gegenüber gefüllt, und ich werde auch dort schlafen.«
    »Arthur!«
    »Du, meine liebe Frau, musst liegen, wie du dich gebettet hast. Meine einzige Bitte, nein, meine einzige Forderung ist absolute Diskretion. Ich kann dich nur beschützen, wenn du dich auch selbst beschützt.«
    »Und … und was ist mit Lancelot?«
    Den Namen seines treuen Ritters aus ihrem Mund zu hören war wie ein Dolchstoß mitten in Arthurs Herz. Gwens Untreue war nahezu unerträglich gewesen, aber es hatte ihn fast umgebracht, zu erfahren, mit wem sie das Bett teilte. »Ich habe Lancelot hierhergeholt, Gwen, ich habe ihn unter meine Fittiche genommen und ihn zu einem meiner wertvollsten Soldaten gemacht. Er war wie ein Sohn für mich. Sein Verrat ist für mich sehr schwer zu verkraften.«
    »Dann wirst du ihn verbannen?« In ihren Augen war kein Flehen, nur die traurige Erkenntnis, dass Verbannung die offensichtliche Lösung war, das offensichtliche Ende ihrer Affäre.
    »Nein.«
    Überrascht sah sie ihn an. »Wie bitte? Habe ich richtig gehört?«
    »Ja, du hast richtig gehört. Ich brauche ihn für Camelots Sicherheit und damit unser Reich auch weiterhin blüht und gedeiht. Ich kann mich noch nicht dazu überwinden zu verzeihen, aber ich verstehe, was geschehen ist. Vergiss nicht, dass auch ich einmal dort war, wo er jetzt ist. Ich hätte alles für dich getan.«
    »Es schmerzt mich sehr, zu hören, wie du in der Vergangenheit sprichst, doch ich weiß, dass meine eigene Missetat daran schuld ist.«
    »Ich stelle meine Forderung auch an ihn, Guinevere. Absolute Diskretion, uns beiden zuliebe. Denn wenn ihr erwischt werdet, kann ich keinem von euch beiden helfen. Ist das klar?«
    Sie legte die Hand auf seine Brust. »Ich verspreche dir, ich schwöre dir, wir werden diese … diese Sache zwischen uns beenden. Lancelot liebt dich ebenso sehr wie ich. Niemals würden wir Schmach und Schande über dich bringen wollen.«
    Sein Lachen erschreckte sie. »Darüber, liebe Gwen, hättet ihr beide etwas früher nachdenken sollen.«
    »Was meinst du?«
    »Es ist zu spät.«

10
    Isabel konnte nicht schlafen. Das Bett war wirklich bequem und gemütlich, auch wenn fanatische Tierschützer sicherlich etwas gegen die Pelze einzuwenden gehabt hätten, die als Decken dienten. Aber sie wälzte sich von einer Seite auf die andere, vom Rücken auf den Bauch, und keine Position half, ihre rasenden Gedanken zu beruhigen. Ach, wenn sie doch nur eine Schlaftablette zur Verfügung gehabt hätte!
    Auf einmal öffnete sich leise ihre Tür, und das schwache Licht der Laternen auf dem Gang fiel ins Zimmer. Erschrocken setzte sie sich auf, aber dann erkannte sie Mary, die mit einem Arm Feuerholz hereinkam.
    »Oh, du hast mich halb zu Tode erschreckt!«
    Mary erstarrte. »Ich bitte Euch um Verzeihung, Komtess«, sagte sie und knickste. »Ich dachte,

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