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Goettin der Legenden

Goettin der Legenden

Titel: Goettin der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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danach trachtet er sehr.
    Isabel brauchte einen Moment, bis sie das verdaut hatte und Arthur wieder in die Augen sehen konnte. »Gut«, sagte sie schließlich, »wie wäre es, wenn ich Harry wecke, damit er sich um Mordreds Pferd kümmern kann?«
    »Nein!«, riefen die beiden Männer wie aus einem Mund. Arthur versuchte wieder nach ihrer Hand zu greifen, aber diesmal war Isabel schneller und schon unterwegs ins Schloss.
    »Was nun, Sir?«
    »Sie wird Mordred zur Rede stellen. Das liegt in ihrer Natur, James. Sie ist eine Frau, die alles wissen möchte. Man könnte sagen, sie ist … sie ist …« Ihm wollte einfach nicht das richtige Wort einfallen.
    Naseweis? Wehrhaft? Fürsorglich
?
    Arthur war es nicht klar, woher diese Gedanken kamen, aber sie schienen alle zuzutreffen. Obgleich er nicht genau wusste, was naseweis bedeutete.
    Arthur, wenn du Isabel nicht beschützt, dann kann Merlin nicht mehr leben.
    Merlin? Was weißt du von Merlin? Und wer bist du, die da in meinem Kopf spricht?
    Denk darüber nach. Geh und beschütze Isabel. Falls du das noch nicht bemerkt hast – sie ist imstande, einen Aufstand anzuzetteln.
    »Das habe ich schon bemerkt«, brummte Arthur.
    »Wie bitte?«, fragte James verwundert.
    Arthur schüttelte den Kopf. Entweder war er verwirrt, oder … nein, es gab keine andere Erklärung. Er war einfach ein wenig durcheinander.
    »Wenn die Komtess Mordred zur Rede stellt, könnte das gefährlich für sie werden«, meinte James, als er nach einer Weile immer noch keine Antwort bekam.
    »So ist es, deshalb müssen wir eingreifen. Sie kennt die Hintertreppe, James«, sagte Arthur. »Ich werde versuchen, sie dort abzufangen, geh du und bewache die Stallungen.«
    »Wir werden sie schon erwischen, Mylord.« James grinste. »Aber ich muss sagen, die Vorstellung, dass die Komtess sich den Knaben vornimmt, gefällt mir.«
    »Oh, mir aber nicht. Sie weiß nicht, mit wem sie es zu tun hat.«
    »Mich deucht, die Lady hat Courage.«
    »Vielleicht mehr, als ihr guttut. Jeder weiß, dass Mordred ein Frauenhasser ist.«
    »Aber Ihr seid der Dame wichtig, Mylord, was mehr ist, als ich …«
    »Sprich nicht weiter, James. Bitte hilf mir einfach, sie zu finden.«
    »Ja, Mylord.«
    »Mach dich auf zu den Ställen, ich versuche derweil, sie auf der Hintertreppe aufzuhalten.«
    Arthur rannte los, obwohl er auf James’ Gesicht schon wieder ein Grinsen bemerkt hatte. Verblüfft stellte er fest, dass sich auch auf seinem eigenen Gesicht ein Grinsen ausbreitete, obwohl er unterwegs war, um ein Unheil zu verhindern. Isabel gegen Mordred. Er konnte sich nicht vorstellen, wer von beiden diesen Kampf gewinnen würde. Nun ja, vielleicht doch. Wenn es sich um eine Schlacht handelte, die mit Worten und Schlagfertigkeit geführt wurde, dann würde er jederzeit auf Isabel setzen. Doch Mordred bevorzugte weit gemeinere Waffen.
    Der Gedanke, Mordred könnte sich an Isabel vergreifen, beflügelte Arthurs Schritte, und er nahm zwei Stufen auf einmal. Nein! Wenn der Junge Isabel auch nur ein Haar krümmte, würde er ihn eigenhändig niederstrecken, Sohn oder nicht.
     
     
    Auf halber Strecke zu den Stallungen fing James Isabel und Harry ab – er streckte die Arme zur Seite und war stolz darauf, dass er ihnen den Weg dank seines Körperbaus ohne große Mühe verstellen konnte.
    Harry rückte seine grün-weiße Schlafmütze zurecht und brummte: »Ich habe einen Patienten, um den ich mich kümmern muss.«
    »Verstehe«, erwiderte James und schlang dann schnell den Arm um Isabels Taille, als sie den Augenblick nutzen und sich rechts an ihm vorbeidrängen wollte. Ihre Versuche, ihn zu schlagen und sich loszureißen, waren nicht schwer abzuwehren, aber er musste zugeben, dass er verstehen konnte, welche Anziehungskraft ihre Leidenschaft auf seinen Herrn ausübte.
    »Lass sie los!«, forderte Harry. »Sie ist eine Komtess!«
    »Tut mir leid, Komtess«, sagte James. Natürlich wusste er, welche Schwierigkeiten er bekommen konnte, wenn er Isabel auch nur anfasste, aber seine Loyalität galt einzig und allein dem König. »Bitte gestattet mir, einiges klarzustellen, ehe Ihr Euch allzu hitzig in diese Auseinandersetzung stürzt.«
    Sofort hörte die Komtess auf, sich in seinen Armen zu winden, und er lockerte seinen Griff.
    »Ich verspreche, dass ich nicht weglaufen werde, James, sollte das, was du mir zu sagen hast, wichtig und bedeutsam sein.«
    Zwar spürte James den Impuls, sie noch einmal herumzuwirbeln, ehe er sie auf die Füße

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