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Goettin der Legenden

Goettin der Legenden

Titel: Goettin der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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stellte, aber da er sicher war, dass dies dem König nicht gefallen würde, ließ er es bleiben. Stattdessen verbeugte er sich tief. »Ich bitte nochmals um Verzeihung. Aber Ihr müsst wirklich ein paar Dinge erfahren, ehe Ihr Mordred gegenübertretet, Mylady.«
    Auch Isabel hätte nichts dagegen gehabt, von James herumgewirbelt zu werden, ehe er sie absetzte – sie stellte es sich vor wie eine Art Achterbahnfahrt. Aber sie musste hören, worum es hier ging, also bestand sie nicht darauf. »Erkläre es mir, James.«
    Harry knurrte missbilligend, und Isabel verbesserte sich sofort: »Erkläre es
uns
, James.«
    »Diese … wie nennt Ihr es immer? Diese
Sache
zwischen Mordred und dem König braut sich schon lange zusammen. Aus Gründen, über die mir nicht zu sprechen gestattet ist, gibt es zwischen ihnen böses Blut, und für meinen König ist das eine beständige Quelle des Kummers.«
    Isabel spürte, wie das Feuer des Zorns in ihrem Bauch aufloderte. Demnächst würde wahrscheinlich Qualm aus ihrer Nase oder ihrem Mund quellen. »Und warum versuchst du dann zu verhindern, dass ich reingehe und mir den kleinen Scheißkerl zur Brust nehme …«
    »Was die Lady meint«, schaltete Harry sich ein und hielt Isabel den Mund zu, »ist, dass wir nicht verstehen, warum wir den jungen Mann beschwichtigen sollten.«
    James schüttelte seinen struppigen Kopf. »Vielleicht weil der König den Knaben liebt, ganz gleich, wie sehr dieser ihn quält, ganz gleich, welches Vergnügen dieser Pimpf dabei empfindet, meinen König für seine Jugendsünden leiden zu lassen.«
    Isabel zog Harrys Hand weg und sah ihn durchdringend an. »Verstehst du jetzt, warum ich keine Kinder haben möchte?«
    »Ich kann den Gedanken nachvollziehen«, sagte Harry. »Aber ich glaube immer noch, dass Ihr eine großartige Mutter abgegeben hättet.«
    Isabel wandte sich an James. »Bittest du uns also darum, mit äußerster Sorgfalt zu Werke zu gehen?«
    »Ja, das tue ich, Komtess. Bitte erlaubt dem König, die Situation in die Hand zu nehmen. Aber wollt Ihr jetzt nicht in Euer Gemach zurückkehren?«
    Isabel nickte. »Vielleicht wäre das keine schlechte Idee. Aber leider gibt es dafür nicht den Hauch einer Chance, wie wir in Dumont gern sagen. Ich bestehe darauf, dass Harry und du, James, mich zu den Ställen begleitet.«
    »Ich fürchte, es gibt Ärger«, sagte James zu Harry.
    »Du hast ja keine Ahnung«, erwiderte Harry und krümmte sich dann zusammen, weil Isabel ihm den Ellbogen in den Bauch gerammt hatte. »Aber lasst uns gehen.«
    »Dann soll es wohl so sein.«
    Isabel schwirrte der Kopf bei dem Gedanken, dass Arthur einen Sohn hatte und dieser Sohn offenbar ein Mistkerl war. Ungeduldig raffte sie ihre Röcke, rief: »Fangt mich doch!« und rannte los.
    Die beiden Männer versuchten, sie einzuholen, waren aber nicht schnell genug.
    Und so stand die Komtess zunächst allein vor Mordred, und als Harry und James keuchend ankamen, war sie schon dabei, ihm die Meinung zu sagen, und breitete abwehrend die Arme aus, damit sie ihr nicht zu nahe kamen.
    »Was führt Euch hierher, Sir?«, fragte sie Mordred. »Was habt Ihr in Camelot zu suchen?«
    »Wer seid Ihr denn, dass Ihr Euch erdreistet, meine Absichten zu hinterfragen?«
    Isabel musterte ihn durchdringend. Kein Zweifel, er war Arthurs Sohn. Sie ähnelten sich in vielerlei Hinsicht; unter anderem hatten sie die gleichen grünen Augen. Der Unterschied war nur, dass die von Arthur freundlich in die Welt schauten, während in Mordreds Blick nichts als Gift zu erkennen war. »Ich bin Isabel, Komtess von Dumont. Und gut Freund mit dem König. Was man von Euch anscheinend nicht behaupten kann. Deshalb frage ich Euch abermals: Was führt Euch hierher?«
    Mordred vollführte eine ironische Verbeugung. »Ich hoffe, Ihr seid wohlauf? Leider geht es Euch rein gar nichts an, was ich hier zu tun habe. Ist mein Vater so weit gesunken, dass er jetzt schon Frauen vorschickt?«
    »Du wagst es, so über deinen Vater zu reden? Und Frauen zu beleidigen? Hör zu, du kleiner Scheißer …«
    »Nein, Ihr hört gefälligst mir zu, Komtess«, fiel er ihr ins Wort. »Ich bin der Erbe dieses Königreichs und habe jedes erdenkliche Recht, nach Camelot zu reisen und meine zukünftigen Besitztümer in Augenschein zu nehmen.«
    »Der König ist kerngesund, und ich denke, er wird es auch noch viele Jahre bleiben. Euer Verhalten ist also völlig unangemessen.«
    Himmel, das war lahm, aber leider das Beste, was ihr in diesem

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