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Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht

Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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Vorwort der Autorin
     
     
    Im Dienst meiner Leser halte ich eine kurze Erklärung für wichtig. Ships of Merior und der zugehörige Band Warhost of Vastmark sollten ursprünglich gemeinsam in einem Band erscheinen.
    Die Tatsache, daß die Geschichte zu umfangreich geworden ist, um sie komplett in einem Paperback unterzubringen, ist keineswegs auf Bemühungen zurückzuführen, mehr aus dieser Serie herauszupressen oder sie in die Länge zu ziehen, um sie so lukrativer zu gestalten.
    Das Gegenteil ist der Fall. So muß ich meinen Herausgebern von HarperPrism herzlich danken, daß sie die heroische Leistung vollbracht haben, die erste Auflage als gebundenes Buch so zu gestalten, daß beide Bände zusammen erscheinen konnten. Im Fall der Paperback-Ausgabe war dies leider nicht mehr möglich, da ein so umfangreiches Buch ohne einen festen Einband nicht halten und schnell auseinanderfallen würde.
    Die Originalgeschichte zerfällt in zwei Teile, die durch eine ganz natürliche Pause voneinander getrennt sind. Das Ende der Ships und der Anfang von Warhost sind nicht willkürlich ausgewählt worden, sondern unter Berücksichtigung der bestmöglichen Symmetrie.
    Ich sollte hinzufügen, daß Konzept und Handlung der Kriege von Licht und Schatten für fünf volle Bände geplant waren, und zwanzig Jahre intensiver und stetiger Arbeit erfordert haben. Die Geschichte, die in dieser Teilfolge erzählt wird, entwickelt sich von einem festgelegten Startpunkt zu einem Finale, in dem jeder Handlungsfaden sein Ende finden wird. Weder hatte noch habe ich die Absicht, jemals eine nie endende Parade von Fortsetzungen zu produzieren.
    Janny Wurts
    Juni 1995
     
    Anmerkung der Übersetzerin
    Janny Wurts weist in ihrem Vorwort bereits darauf hin, daß Paperbackausgaben in ihrem Umfang begrenzt sein müssen, sollen sie nicht auseinanderfallen. Der Verlag hat sich entschlossen, die Romane um den Fluch des Nebelgeistes als Taschenbücher auf den Markt zu bringen. Damit hat auch die deutsche Ausgabe mit diesen Problemen zu kämpfen. Da die englische Sprache oft mit wenigen Worten ausdrücken kann, wofür im Deutschen aufwendige Satzkonstruktionen notwendig werden, ist der Umfang eines solchen Buches nach der Übersetzung im allgemeinen größer als zuvor. Aus diesem Grund mußte der Verlag die Geschichte noch einmal teilen, doch auch wir haben uns größte Mühe gegeben, das Buch nicht einfach irgendwo auseinanderzureißen, sondern einen passenden Moment zu wählen.

 
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ZWEITE BESCHÄMUNG
     
    Der Raum, in dem die Erben des Hauses s’Brydion ihre Geschäfte zu erledigen pflegten, lag hoch oben in einem Turm, geschützt in der inneren Zitadelle Alestrons. In familiären Belangen im allgemeinen sehr auf Übereinstimmung bedacht, wohnten alle drei Brüder Parriens der Begutachtung der Smaragde bei, die er seiner Braut schenken wollte.
    Der Aufstieg über die schmale, steile Treppe, hinauf ins vierte Stockwerk, trieb dem heftig keuchenden Wahnsinnigen Propheten den Schweiß aus den Poren. Seine runden Wangen beantworteten die Enge des geschnürten, roten Wamses mit einer an Mangold erinnernden Farbe.
    Als er schließlich durch die Tür stolperte, die ein Diener für ihn geöffnet hatte, schnappte er nur noch wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft. Für einen von vernebelten Sinnen heimgesuchten Hochstapler schien der herrliche, goldgesäumte Teppich aus Narms so tief und trügerisch wie ein Sumpf zu sein. Nichts, außer dem Eichentisch, dessen unnachgiebige Oberfläche wenig dazu einlud, sich der eigenen Schwäche hinzugeben und zusammenzubrechen, bot einen Hafen für den geplagten Mann. Verzweifelt blickte Dakar sich in dem Raum um, doch die Brüder s’Brydion, deren Haltung zwischen gespannter Aufmerksamkeit und nachlässiger Bequemlichkeit rangierte, hielten sämtliche verfügbaren Stühle besetzt.
    Unausweichlich an Arithon gebunden, stellte Dakar seine Kassette ab, öffnete den Deckel und schenkte den Giganten, der ihm am nächsten saß, mit zusammengebissenen Zähnen ein Lächeln, als dieser mit seinen vernarbten, kampferprobten Finger den unbezahlbaren Inhalt durchwühlte.
    Zwar wurden die geschmackvollen Stühle und der Tisch von Regalen eingerahmt, die neben unzähligen Pergamenten eine Büchersammlung enthielten, umfassend genug, selbst einen Gelehrten zufriedenzustellen, doch war der Hauch harmloser Behaglichkeit, den der Raum ausstrahlte, mehr Schein als Sein. Jenseits der milden Ausdünstungen des Papiers und der Tinte, legte

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