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Göttin der Rosen

Göttin der Rosen

Titel: Göttin der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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eine so attraktive Frau wie Sie sich mit so interessanten Büchern auskennt.«
    »Ich habe schon immer Bücher von allen möglichen Autoren und aus allen möglichen Genres gelesen. Ich finde es wichtig, seinen eigenen Horizont zu erweitern, sonst ist die Weltsicht so eingeschränkt«, entgegnete Mikki bedächtig und versuchte, ihren Ton neutral zu halten. »Haben Sie schon mal etwas von Anne Tyler gelesen?«
    »Tyler? Nein, nicht dass ich wüsste.«
    »Sie hat für Atemübungen den Pulitzer-Preis gewonnen.«
    »Ach ja?« Arnold lächelte nur. »Alle Achtung.«
    Mikki hätte fast das Gesicht verzogen, so herablassend war sein Ton. »Was ist mit Der Historiker von Elizabeth Kostova?«
    »Nein.«
    »Ich dachte, Sie mögen historische Romane.«
    »Das stimmt.«
    »Hm. Haben Sie Die Nebel von Avalon von Marion Zimmer-Bradley gelesen?«
    »Die Artus-Saga erzählt aus der Perspektive einer Frau?« Sein Lachen war sarkastisch. »Das würde ich nicht als historisch bezeichnen.«
    »Haben Sie es gelesen?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich bleibe lieber bei Tennyson und T. H. White.« Er rieb sich die Stirn, als würden ihre Fragen ihm Kopfschmerzen bereiten. »Ich mag altbewährte Autoren.«
    »Okay, und wie steht’s mit Nora Roberts? Ich habe mal eine Statistik gelesen, dass alle sechzig Sekunden jemand ein Buch von Nora Roberts kauft. Das klingt für mich, als gehört sie definitiv zu den bewährten Autoren. Und statistisch ist es gut möglich, dass auch Sie etwas von ihr gelesen haben – vielleicht, ohne es zu wissen.«
    »Nora Roberts? Schreibt sie nicht diese Liebesschnulzen?«
    In diesem Moment kam Blair an ihren Tisch getänzelt. »Ich lasse euch die Rechnung einfach schon mal da.« Er legte sie neben Arnolds Arm. »Aber keine Eile, ihr zwei könnt euch ruhig …« Er verstummte abrupt, als er sah, wie Mikki ihr Date zornig anfunkelte. »Ähm, ich meine, wir können das erledigen, wann immer es euch passt.« Mit einem besorgten Blick in Mikkis Richtung zog er sich an den Tresen zurück, um die Situation von dort im Auge zu behalten.
    Blairs eiliger Rückzug machte Mikki bewusst, dass man ihr die Verärgerung anmerkte, aber als sie sich Arnold wieder zuwandte, war klar, dass sie sich deswegen keine Sorgen zu machen brauchte. Er sah sie gar nicht an. Stattdessen betrachtete er mit gerunzelter Stirn die Rechnung.
    »Stimmt etwas nicht?«, erkundigte Mikki sich.
    »Nein, alles in Ordnung. Ich versuche nur gerade, meinen Anteil auszurechnen.«
    »Wie bitte?«
    »Na ja, die Vorspeise haben Sie bestellt. Sie hatten ein Glas Wein mehr als ich, und der Irish Coffee war ganz sicher nicht billig.«
    Fassungslos starrte Mikki ihn an und versuchte, ihre Stimme wiederzufinden.
    Er griff in sein Portemonnaie und holte einen Zwanzigdollarschein und zwei Zehner heraus. »Das sollte reichen für meinen Teil plus Trinkgeld.« Dann sah er sie erwartungsvoll an. »Zahlen Sie bar oder mit Kreditkarte?«
    Mikki brach in Gelächter aus. »Sie wollen, dass ich für meinen Teil des Essens bezahle?«
    »Natürlich«, antwortete er, ohne die Miene zu verziehen. »Die Zeiten haben sich geändert. Die Frauen von heute erwarten, gleichberechtigt und respektvoll behandelt zu werden. Ich zeige Ihnen nur den Respekt, den Sie wollen.«
    »Na super!«, rief Mikki, immer noch lachend. Aber sie spürte, dass ihr Temperament mit ihr durchgehen und dass sie es genießen würde.
    »Das ist einfach nur super. Okay, lassen Sie mich eines klarstellen, Dr. Asher – so werden Sie doch angesprochen, oder?«
    Er blickte leicht verwirrt drein, nickte aber.
    »Gut. Ich wollte nur sichergehen. Also lassen Sie mich eines klarstellen, Dr. Asher. Sie zeigen mir keinen Respekt, indem Sie mir durch die Blume weiszumachen versuchen, dass die Frauen von heute kein Literaturverständnis haben. Es ist ganz egal, welches Jahr es ist. Wenn das hier ein Date sein soll – und ich hatte den Eindruck, das wäre es –, dann sollte es für einen Gentleman selbstverständlich sein, für das Essen seiner Begleiterin zu bezahlen. Das wäre respektvoll. Aber das verstehen Sie nicht, da Sie uns Frauen ganz eindeutig nicht respektieren. Das zeigt die Verachtung und Herablassung, die Sie sowohl Leserinnen als auch Autorinnen entgegenbringen.« Sie zog drei Zwanzigdollarscheine aus ihrer Geldbörse und warf sie auf die Rechnung. »Und falls Sie es noch nicht mitgekriegt haben – diese sogenannten Liebesromane verkaufen sich besser als jedes andere Genre. Viele der Autorinnen sind sehr

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