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Göttin der Rosen

Göttin der Rosen

Titel: Göttin der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Krauts zu erfüllen.«
    »Das klingt sinnvoll«, meinte Mikki erfreut. »Dann muss ich also nur darüber nachdenken, was jede Element-Frau zur Unterstützung des Zaubers zu bieten hat, den ich wirken will.«
    »Ja. Und dann vervollständigt Ihr ihn mit Euren Worten und mit Hekates Macht.«
    »Wow«, hauchte Mikki, »unglaublich.«
    »Und sehr effektiv, wie Ihr merken werdet. Hekates Hohepriesterin übt eine große Macht aus. Eure Zaubersprüche werden stark und bindend sein.«
    »Mit anderen Worten, ich sollte gut überlegen, was ich sage.«
    »Ich zweifle nicht daran, dass Ihr klug sein werdet, Mikado.«
    »Ich wünschte, ich wäre da auch so sicher«, murmelte sie und fügte dann mit einem Seufzen hinzu: »Es gibt nur leider so vieles, was ich nicht weiß.«
    »Ihr werdet es lernen«, versicherte er.
    »Wirst du mir helfen?«
    »Wenn ich kann«, antwortete er vorsichtig.
    »Gut! Es gibt etwas, mit dem du mir heute Abend schon helfen kannst.« Sie ignorierte, dass er sich sofort hinter seine inzwischen allzu vertraute, ausdruckslose Maske zurückzog. »Es ist ein bisschen wie mit dem Plan, den du gestern für mich gezeichnet hast.« Das schien ihn zu beruhigen, und als er nickte, fuhr sie fort: »Du kennst den Garten in- und auswendig, und ich vermute, den Palast kennst du genauso gut.«
    Zwar überraschte ihn die Frage offensichtlich, aber er antwortete: »Ja, richtig.«
    »Nun, ich nicht.« Sie deutete mit dem Daumen zu den Glastüren, die zu ihrem Schlafzimmer führten. »Der einzige Weg aus meinem Zimmer ist für mich immer dieser hier. Auf den Korridor vor meinem Zimmer habe ich noch nie einen Fuß gesetzt. Aber ich weiß, dass im Rest des Palasts irgendwelche phantastischen Methoden im Träumeschmieden und Magiebrauen praktiziert werden.« Was sie vorher einmal gesagt hatte, blieb diesmal unausgesprochen – dass sie einen Traum für sich und ihn weben wollte.
    »Ja, auch das ist richtig.«
    »Ich würde das schrecklich gern sehen, aber ich möchte es auch verstehen und vielleicht ausprobieren. Würdest du mich herumführen, Asterius?«
    Seine Augen waren dunkel und glitzerten vor Freude über ihren Wunsch. Er lächelte, und sie sah seine scharfen weißen Zähne aufblitzen. »Es wäre mir eine Ehre.«

24
    Mit ihm durch ihr Schlafzimmer zu gehen war ein seltsam intimes Erlebnis. Mikki beobachtete, wie sein Blick über ihr luxuriöses Bett wanderte. Plötzlich gerieten seine langen, kraftvollen Schritte ins Stocken, sie sah zum ersten Mal, dass er sich ungelenk bewegte, und es kostete sie einige Mühe, ihr Lächeln zu unterdrücken. Wenn er nicht daran dachte, mit ihr ins Bett zu gehen, wieso machte ihn dann der Anblick dieses Bettes nervös? Sie betrachtete das als ein sehr gutes Zeichen. Dann öffnete er die Tür und trat zur Seite, um ihr den Vortritt zu lassen, und auf einmal waren alle Schlafzimmergedanken verflogen.
    Ihr Zimmer war das letzte des Flurs, und ihr Balkon zog sich um ihr ganzes Schlafgemach, das sich ebenfalls am Ostende des Palasts befand. Zu ihrer Linken erstreckte sich der scheinbar endlose Hauptgang des Palasts. Der Flur war breit, mit einer unbeschreiblich hohen Decke. Durch die riesigen Südfenster sah man hinaus auf den nächtlichen, von Fackeln erleuchteten Garten. An der Nordseite des Korridors reihte sich, soweit das Auge reichte, eine Tür an die andere, allesamt mit kunstvoll geschnitzten, mystischen Symbolen verziert. Zu beiden Seiten jeder Tür und auch an den Korridorwänden auf der anderen Seite brannten Fackeln in großen Wandhaltern. Besonders interessant fand Mikki jedoch die langen Marmorbehälter an der Wand zwischen den Türen. Sie waren mit Blumen bepflanzt, aber erstaunlicherweise nicht mit Rosen.
    Die Luft war erfüllt von einem süßen, zarten Duft, der Mikki an Taglilien erinnerte, und die Blumen sahen mit ihren großen, trompetenförmigen Blüten tatsächlich ein bisschen ähnlich aus, nur die Blätter waren zu groß und zu rund. Aber diese Blüten waren seltsam … irgendwie … Mikki trat näher an sie heran. Ein schimmernder Dunstschleier umgab die Blumen, wie mit Glitzer bestreuter Nebel. Was, zum …? Dann plötzlich erinnerte sie sich.
    »Das sind Mondblumen! Die gibt es bei uns in Oklahoma auch, sie blühen nur nachts. Tagsüber schließen sich die Blüten, und die Blumen lassen die Köpfe hängen, so dass sie fast wie tot wirken.«
    »Ja, hier nennen wir sie auch Mondblumen.«
    »Aber was ist das neblige Zeug, das aus den Blüten aufzusteigen

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