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Gold. Pirate Latitudes

Gold. Pirate Latitudes

Titel: Gold. Pirate Latitudes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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krampfhaften Tritten durch den Schlamm schleifte. Der Todeskampf währte noch einige Sekunden, bis der Körper schließlich jäh erschlaffte.
    Die Männer traten zurück. Aus LeClercs Hosenbeinen tropfte Urin in den Schlamm. Der Körper drehte sich langsam am Ende des Stricks hin und her.
    »Eine gute Hinrichtung, fürwahr«, sagte Commander Scott mit einem breiten Grinsen. Er warf dem Henker eine Goldmünze zu.
    Sir James wandte sich ab, und als er wieder in die Kutsche stieg, kam ihm der Gedanke, dass er ausgesprochen hungrig war. Um seinen Appetit weiter anzuregen sowie um die widerlichen Gerüche der Stadt zu vertreiben, gönnte er sich eine Prise Schnupftabak.
     
    Auf Commander Scotts Vorschlag hin machten sie einen kleinen Abstecher in den Hafen, um nachzusehen, ob der neue Sekretär bereits von Bord gegangen war. Die Kutsche fuhr so dicht an den Kai wie möglich, weil der Fahrer wusste, dass der Gouverneur am liebsten keinen Schritt mehr tat als unbedingt nötig. Der Kutscher öffnete die Tür, und Sir James stieg mit verkniffener Miene hinaus in die stinkende Morgenluft.
    Prompt sah er sich einem jungen Mann von Anfang dreißig gegenüber, der ebenso wie der Gouverneur in einem dicken Wams schwitzte. Der junge Mann verbeugte sich und sagte: »Euer Exzellenz.«
    »Mit wem habe ich das Vergnügen?«, fragte Almont mit einer leichten Verbeugung. Aufgrund der Schmerzen in seinem Bein konnte er sich nicht mehr tiefer verbeugen, aber er hatte dieses geziert vornehme Getue ohnehin nie gemocht.
    »Charles Morton, Sir, Kapitän des Handelsschiffes Godspeed, frisch aus Bristol.« Er reichte ihm seine Papiere.
    Almont warf nicht einmal einen Blick darauf. »Was habt Ihr geladen?«
    »Wollstoffe aus dem West Country, Euer Exzellenz, und Glas aus Stourbridge und Eisenwaren. Euer Exzellenz hat das Ladungsverzeichnis in der Hand.«
    »Habt Ihr Passagiere an Bord?« Er schlug das Ladungsverzeichnis auf und merkte, dass er seine Brille vergessen hatte. Die Liste war ein schwarzer verschwommener Fleck. Er studierte das Verzeichnis leicht ungehalten und machte es wieder zu.
    »Ich habe Mr Robert Hacklett an Bord, den neuen Sekretär Eurer Exzellenz, und seine Gattin«, sagte Morton. »Ich habe acht freie Bürger an Bord, die sich als Händler in der Kolonie niederlassen wollen. Und ich habe siebenunddreißig Zuchthäuslerinnen an Bord, die Lord Ambritton aus London schickt, als Ehefrauen für die Siedler.«
    »Überaus freundlich von Lord Ambritton«, sagte Almont trocken. Von Zeit zu Zeit ordnete ein Beamter in einer der größeren Städte Englands an, verurteilte Frauen nach Jamaika zu schicken. Das war ein einfacher Trick, um die Kosten für ihre Verpflegung in heimischen Zuchthäusern zu sparen. Sir James machte sich keinerlei Illusionen darüber, um welche Art von Frauen es sich bei der jüngsten Lieferung handelte. »Und wo ist Mr Hacklett?«
    »An Bord und packt seine Koffer, zusammen mit Mrs Hacklett, Euer Exzellenz.« Captain Morton trat von einem Bein aufs andere. »Mrs Hacklett hatte eine höchst unangenehme Reise, Euer Exzellenz.«
    »Gewiss«, sagte Almont. Es ärgerte ihn, dass sein neuer Sekretär nicht schon am Kai auf ihn wartete. »Hat Mr Hacklett Nachrichten für mich dabei?«
    »Ich glaube ja, Sir«, sagte Morton.
    »Seid so gut und richtet ihm aus, er möge mich so bald es ihm beliebt in meinem Amtssitz aufsuchen.«
    »Das werde ich, Euer Exzellenz.«
    »Der Zahlmeister und Mr Gower, der Zollinspektor, müssen gleich hier sein, um Euer Ladungsverzeichnis zu überprüfen und das Löschen der Fracht zu überwachen. Habt Ihr viele Todesfälle zu melden?«
    »Nur zwei, Euer Exzellenz, beides einfache Matrosen. Einer ist über Bord gegangen und einer an Wassersucht gestorben. Andernfalls wäre ich nicht in den Hafen eingelaufen.«
    Almont stutzte. »Wie meint Ihr das, nicht in den Hafen eingelaufen?«
    »Ich meine, wenn einer an der Pest gestorben wäre, Euer Exzellenz.«
    Almont runzelte die Stirn in der Morgenhitze. »An der Pest?«
    »Euer Exzellenz weiß doch sicherlich, dass in London und in einigen Orten auf dem Lande die Pest ausgebrochen ist?«
    »Ich hatte keine Ahnung«, sagte Almont. »In London ist die Pest ausgebrochen?«
    »Fürwahr, Sir, vor einigen Monaten schon, und sie breitet sich immer weiter aus. Es herrschen heillose Zustände, und die Zahl der Opfer steigt unaufhörlich. Man sagt, sie wurde aus Amsterdam eingeschleppt.«
    Almont seufzte. Das erklärte, warum in den letzten Wochen keine

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