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Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Goldhort: Ein Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Scharnbeck
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mehr, was ich tat. Dann griff ich nach einem schweren Gegenstand und schlug auf sie ein. Als ich zu mir kam, war sie ruhig, so ruhig, so unheimlich ruhig, und alles war voller Blut. Aber das war nicht ich, das war mein Körper, nicht ich, der das getan hat. Der das getan hat, war mir völlig fremd, das war nicht ich.“
     Ich schwieg und ließ mir die Sache durch den Kopf gehen. „Wieso hast du eine Vermisstenanzeige aufgegeben? Zur Tarnung?“
     „Nein, weil ich Olga gesucht habe. Ich hatte doch alles vergessen und glaubte wirklich, sie sei verschwunden. Ich dachte, ihr sei etwas geschehen. Das ist ihr ja auch, aber was genau, davon hatte ich nicht mehr die leiseste Ahnung. Ich vermisste sie unglaublich.“
     „Und wieso hast du mir das Tagebuch zu lesen gegeben? Du hättest auch sagen können, dass ich es nicht lesen soll, dann hätte ich das akzeptiert.“
     „Ja, weißt du, so konnte ich diese ungeheuerliche Erinnerung mit jemanden teilen.“
    Sein Gesichtsausdruck wurde boshaft, aber vielleicht war das nur in meiner Einbildung, die davon herrührte, dass ich mich wie ein in die Falle gegangenes Tier fühlte. Ich schwieg.
     „Ich hatte das Gefühl, sonst wahnsinnig zu werden, oder so. Ich weiß nicht genau.“
     Ich schwieg weiter.
     „Und ich verstehe nicht, wieso es immer so ist, als wäre etwas von ihr noch da. Das macht mir Angst.“
     „Wie meinst du das?“ Ich horchte auf.
     „In deiner Wohnung. Ich spürte ständig und spüre es immer noch, dass etwas von ihr darin lebt, und die seltsamen Vorkommnisse verwirrten mich mehr als du denkst – der Vormieter, der verschwand, - „
     Aufgeregt unterbrach ich ihn: „Hast du ihn etwa ebenfalls umgebracht?“
     „Aber nein! Wofür hältst du mich?“
     Für einen Mörder, dachte ich im Stillen, aber hielt den Mund.
     „Der Vormieter erzählte immer so komische Sachen aus seiner Wohnung, als er renovierte. Deshalb machte ich mir Sorgen, als das bei dir dann losging. Ich kann nicht sagen, wieso ich beunruhigt war, zumal ich ja keine Erinnerungen hatte. Es war so etwas wie eine Ahnung. Und es sprach irgendwie alles von Olga.“
     „Aber was um Himmels Willen hat denn Olga mit MEINER Wohnung zu tun?“
     „Hat dir das niemand erzählt? Deine und meine Wohnung waren früher eine einzige Etagenwohnung, bevor sie bei einer Sanierung in zwei kleine Wohnungen umgebaut wurde. Und, na ja, es war unsere Wohnung. Drüben war unser Schlafzimmer und das kleine Zimmer, das Olga sich eingerichtet hatte.“
     „Ist sie etwa... ist sie... bei mir?“ Ich wagte es nicht auszusprechen, aber Klaus Luchterhand wusste sofort, was ich meinte und nickte.
     Ich stöhnte auf. „Wo ist sie denn jetzt?“, will ich nach minutenlanger Besinnungszeit wissen.
     „Ich vermute, noch im Keller. Zumindest ist da keine Erinnerung, dass ich sie weggebracht habe.“
     Ich schauderte und bevor ich es befürchten konnte, kam Herr Luchterhand auf mich zu, packte mein Handgelenk und zog mich vom Stuhl hoch. 
    „Komm! Wir schauen nach!“ Sein Griff war unerwartet fest, als er mich die Treppen hinunter zog, in der anderen Hand noch immer das Messer, welches er zwar nicht direkt auf mich richtete, das in seiner Hand für mich aber trotzdem wie eine Drohung wirkte.
     Der gemalte Totenschädel auf der Kellertür grinste mich hämisch an. So oft ich ihn gesehen hatte, so bekam er jetzt jedoch eine völlig neue Bedeutung und ein andersartiges, schauriges Aussehen für mich. Herr Luchterhand zog mich eisern zu seinem Kellerabteil, öffnete das Vorhängeschloss und schob mich vor sich hinein. Mit verbissener Entschlossenheit strebte er der großen Truhe entgegen. Dabei vergaß er mich vorübergehend, doch statt zu flüchten, blieb ich von Grauen geschüttelt wie angewurzelt stehen und starrte auf den schweren, splittrigen Deckel, der sich öffnete. Den letzten Schritt machend, als würde es kein Zurück mehr geben, trat ich neben das wuchtige Behältnis und schaute hinein. Zuerst sah es so aus, als sei nur Plastikfolie unordentlich zerknüllt hineingeworfen worden. Doch als Herr Luchterhand die obere Schicht herauswarf, erkannte ich ein in suppige Plastikfolie gewickeltes Etwas. Er stach nun wild mit dem Messer in die Folie, um sie auseinanderzufetzen und da enthüllten sich uns die Überreste eines menschlichen Schädels. Angeekelt und zitternd wandte ich mich ab, glaubte mich übergeben zu müssen. Herr Luchterhand dagegen schien fast erleichtert. Als hätte er endlich den

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