Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
keine Verbindung her. Das Passfoto zeigte Ava Gardner als fünfzigjährige Frau und nicht als der bekannte - junge - Filmstar. »Wer ist diese Gerri Hazlett?«, fragte Fiona, obwohl sie die Antwort hierauf bereits kannte.
    Den Pass noch in der Hand, ließ sie sich auf das Sofa fallen. »Wir sollen uns verkleiden, richtig? Und unsere Verkleidung ist das Alter, habe ich Recht?«
    »Ich fürchte, ja«, bestätigte Ace. »Wir bekommen neue Namen und ein anderes Alter. Blue Orchid ist eine Rentnerkolonie. Dort darf niemand wohnen, der jünger ist als fünfzig.«
    Fiona sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. »Wenn sich Frauen in Fernsehfilmen verkleiden, bekommen sie raffinierte Perücken, schwere Ohrringe und knapp sitzende Röcke! Und wenn ich mich verkleiden muss, verlangt man von mir, im Schaukelstuhl zu sitzen und zu stricken.«
    »So schlimm ist es auch wieder nicht. Du sollst eine Frau etwa im Alter meiner Mutter darstellen, und die hat keinen blassen Schimmer vom Stricken.«
    »Sehr komisch. Was ist das überhaupt für ein Name: Gerri    »Mich interessiert viel mehr, was dein Vater für die Person getan hat, die uns das hier geschickt hat. Diese Pässe sind hervorragende Fälschungen.«
    Fiona hob abrupt den Kopf. »Wann wird die erste Folge von Raphael bundesweit ausgestrahlt?«
    »In etwa einer Woche, glaube ich. Warum?«
    »Weil sich verdammt viele Leute im Fernsehen wiedererkennen werden.«
    Ace setzte sich mit nachdenklicher Miene zu ihr. »Und wenn sie das tun, werden sie wissen, dass es auf der Welt nur einen einzigen unschuldigen Menschen gibt, der die ganze Geschichte kennt. Nur einen einzigen Menschen, der sie ans Messer liefern kann, ohne sich selbst zu belasten.«
    Fiona sah ihn an. »Eine Person, die nicht länger als unschuldig gilt, sondern wegen Mordes gesucht wird. Und wenn sie verurteilt wird, wer wird ihr dann noch zuhören?«
    »Bingo«, bestätigte Ace. Dann lehnte er sich vor und nahm die Schlüssel vom Couchtisch. »Nun, Mrs. Hazlett, sind Sie bereit, sich den Rentnern beim Shuffleboard und Canasta anzuschließen?«
    Fiona stöhnte. »Ich hoffe, Roy Hudson ist jetzt da, wo er hingehört«, sagte sie heftig.
    »Und das alles nur wegen eines verregneten Angelausflugs«, seufzte Ace, stand auf und reichte ihr dann die Hand, um ihr aufzuhelfen. »Komm, Ma, packen wir’s.«
    »Hol meine Rheumamedizin, Pa. Und wir sollten uns mit genügend Pflaumensaft eindecken.«
    »Wir besorgen graues Haarfärbemittel für dich und ...«
    »Ich färbe mir das Haar grau, wenn du dir eine Glatze rasierst.«
    »Nun, dann werden wir eben behaupten, du würdest dein graues Haar schwarz färben.«
    »Und ich verrate den Namen deines Perückenmachers.«
    »Du weißt hoffentlich, dass es in deiner Generation Frauen gibt, die selber kochen ...«
    »Ich koche, wenn du es isst.«
    »Ich bin gerade zum pensionierten Koch geworden. Was ist mit dir? Welchen Beruf hast du früher gehabt? Niemand wird dir abkaufen, dass du Hausfrau warst.«
    »Schauspielerin?«
    Ace musterte sie.
    »Wie wäre es mit Modeschöpferin bei einer kleinen Bekleidungsfirma aus dem Mittelwesten?«, schlug sie vor.
    Ace lachte. »Nicht schlecht. Und was hältst du von ...«
    Sie unterhielten sich immer noch angeregt, als es Abend wurde. Sie bestellten ihr Abendessen und plauderten weiter, wobei sie immer wieder über Einzelheiten ihrer »Biografien« lachten. Und das Gelächter war auch dringend nötig nach der Anspannung der vergangenen Tage, ihren wilden Fluchten und den Kugeln, die ihnen um die Ohren geflogen waren.
    Erst als sie spät in der Nacht auseinander gingen, er sich auf das Sofa legte und sie sich ins Schlafzimmer zurückzog, fiel Fiona wieder auf, wie wenig sie wirklich von ihm wusste. Heute Abend hatten sie zwei völlig neue Menschen ersonnen und es hatte ihnen großen Spaß gemacht, sich auszudenken, wie sie sich erst kürzlich kennen gelernt und geheiratet hatten. »Das wird erklären, warum wir so wenig voneinander wissen«, meinte Ace.
    »Wir wüssten mehr voneinander, wenn du nicht immer dann den Raum verlassen würdest, wenn ich dich etwas Persönliches frage.«
    »Ich dachte, Frauen könnten Männer nicht leiden, die nur von sich reden.«
    »Frauen können Männer nicht leiden, die sich nicht mitteilen können! Und daher spielt es keine Rolle, ob sie zu viel oder gar nicht reden«, schoss sie zurück.
    Aber ihr Vorstoß brachte auch diesmal nicht den gewünschten Erfolg.
    So kam es, dass Fiona sich, als

Weitere Kostenlose Bücher