Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
waren.
    »Sind Sie bald fertig mit Ihrem Besichtigungsrundgang?«, ertönte plötzlich Ace’ Stimme hinter ihr. »Wenn Sie nämlich mit uns kommen wollen, geht es hier entlang. Es sei denn, Sie möchten den uns zugefügten Schaden abarbeiten. Es gibt da einen kleinen Tümpel, der gesäubert werden muss. Bei den vielen Tieren ist er schnell vollge...«
    »Sehr komisch«, entgegnete sie und schob sich so dicht an ihm vorbei, dass ihr Hemdsärmel seine Brust streifte.
    Zwei Schritte weiter packte er sie bei beiden Oberarmen und wirbelte sie herum, sodass sie wieder mit dem Gesicht zu den beiden Schuppen stand.
    »Nehmen Sie die Hände von mir!«, herrschte sie ihn an.
    »Wie Sie wünschen. Gehen Sie ruhig weiter, wenn Sie meinen, dass Ihnen das gut bekommt.« Hierauf trat er mit ausgebreiteten Armen zurück, und sie sah, dass sie beinahe in ein Loch gestürzt wäre, bei dem es sich offenbar um die Baugrube für einen weiteren Schuppen handelte, der jedoch nicht gebaut worden war. Inzwischen hatten Ranken die Grube überwuchert, sodass sie kaum noch zu sehen war.
    »Das ist ja lebensgefährlich«, hauchte sie. »Ein Kind könnte ...«
    »Richtig. Es gibt hier viele gefährliche Stellen, aber es braucht einige Muskelkraft, um sie zu beseitigen, und Muskelkraft kostet Geld. Und Geld bringen uns Touristen ein, die vielleicht gekommen wären, um sich einen mechanischen Alligator anzusehen. Oder auch Investoren. Gestern hatte ich noch beides, aber heute bleibt mir nur noch eine der beiden Möglichkeiten.«
    Das alles sagte er in einem Tonfall, der keinen Zweifel daran bestehen ließ, dass er sie für völlig verblödet hielt.
    »Wissen Sie«, sagte sie leise, »ich glaube, mir war noch nie jemand so unsympathisch, wie Sie es sind.«
    »Ich kann Ihnen versichern, dass dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruht. Sollen wir jetzt gehen, bevor Roy seine Sachen packt und nach Texas abdampft?«

Kapitel 3
    Bei dem Boot handelte es sich um keine Yacht. Nein, es war nur ein schäbiges altes Fischerboot, von dem Roy erzählte, dass es sich schon zwanzig Jahre in seinem Besitz befände. In Fionas müden Augen sah es aus wie ein Duplikat von Robert Shaws Boot in »Der weiße Hai«. »Ich habe in diesem Baby schon eine Menge Fische gefangen«, sagte er stolz.
    »Und ich kann jeden einzelnen davon riechen«, bemerkte Fiona leise. Als Ace ihr einen warnenden Blick zuwarf, lächelte sie kalt zurück.
    Als sie den »Park« verlassen hatten, war Roy so überwältigt gewesen von ihrer Ähnlichkeit mit einer Frau, die er als seinen Lieblings-Filmstar bezeichnete, dass Fiona danach bei ihm absolute Narrenfreiheit hatte.
    »Heute werden keine Frauen wie sie mehr gemacht«, hatte Roy verkündet und sie fortgeführt. Ace blieb es selbst überlassen, ob er dableiben oder sich ihnen anschließen wollte, da Roy ihn offensichtlich völlig vergessen hatte. »Damals sahen die Frauen noch aus wie richtige Frauen. Die heutigen Schauspielerinnen sind doch nur noch unreife junge Dinger. Julia Roberts zum Beispiel. Und dann dieses Mädchen, das die Guinevere gespielt hat. Wie hieß sie noch gleich?«
    »Gwyneth Paltrow?«, fragte Fiona. »Aber Ihnen gefallen
    Frauen, die wie richtige Frauen aussehen, ja?« Diese Frage stellte sie über die Schulter hinweg so laut, dass sie damit jeden schlafenden Vogel aufgeweckt hätte - obwohl bei dem Lärm um sie herum alle sowieso längst wach waren.
    Roy schien nichts zu entgehen. »Sie müssen mir alles über Ihre erste Begegnung mit Ace erzählen. Hat er etwas gesagt, was Ihnen missfallen hat?«
    »Furchtbare Sachen«, entgegnete sie und klimperte kokett mit den Wimpern, was umso alberner wirkte, als er mindestens zehn Zentimeter kleiner war als sie. »Ich hoffe so sehr, dass Sie ihn für mich verprügeln.«
    Mit einem dröhnenden Lachen versuchte Roy, ihr einen Arm um die Schultern zu legen und sie an sich zu ziehen. Der Annäherungsversuch schlug jedoch fehl, weil er den Arm nach oben recken musste und dieser nicht so lang war wie sein Bauch umfangreich. Fiona konnte sich ihm also leicht entziehen.
    Es wartete ein Wagen auf sie, und als Fiona sich bückte, um einzusteigen, raunte Ace ihr ins Ohr: »Würden Sie bitte aufhören, das holde Fräulein zu spielen, und sich benehmen?«
    »Was war das?«, wollte Roy wissen, als sie sich gesetzt hatte.
    »Was denn?«, fragte Fiona unschuldig.
    Ace setzte sich nach vorn neben den Fahrer, während sie und Roy hinten im Fond Platz nahmen.
    »Ace, mein Junge, alles in Ordnung?

Weitere Kostenlose Bücher