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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Ich dachte, ich hätte Sie schreien hören.«
    »Er hat sich das Schienbein gestoßen«, erklärte Fiona und unterdrückte das Bedürfnis, sich die schmerzende Ferse zu massieren, mit der sie ihn vor dem Einsteigen ins Auto kräftig getreten hatte.
    Auf der zwanzigminütigen Fahrt zu seinem Boot war Fiona vollauf damit beschäftigt, sich Roys zu erwehren, dessen Hände sich immer wieder zu ihr herüberverirrten. Er zeigte ihr im Vorbeifahren etwas und legte ihr dann eine Hand auf das Knie, wenn sie sich vorbeugte, um genauer hinzusehen. Dann gab es auf ihrer Seite des Wagens angeblich etwas zu sehen, sodass er sich über sie beugte.
    Fiona wand sich jedes Mal, um seinen eifrigen Händen zu entgehen. Und als der Wagen unerwartet eine besonders scharfe Kurve nahm und Fiona gegen Roy geschleudert wurde, musste Ace sich natürlich ausgerechnet in diesem Moment umwenden und es sehen. Er warf Fiona einen strafenden Blick zu, der besagte, dass sie aufhören solle, mit dem alten Mann zu flirten. Sie hatte keine Möglichkeit, sich zu verteidigen. Was sollte sie tun? Ihm laut zurufen, dass der alte Grapscher die Finger nicht von ihr lassen konnte? Nein, dachte sie und versuchte sich zu erinnern, weshalb sie überhaupt hier war.
    Weil man ihr gedroht und sie erpresst hatte. Ihre ganze Karriere stand auf dem Spiel. Und vermutlich auch alles, was sie besaß, wenn man Ace Glauben schenken konnte. >>Sie sind ein verdammt hübsches Ding«, raunte Roy ihr zu und Fiona hätte sich ohrfeigen können, dass sie ihre Ähnlichkeit mit Ava Gardner so deutlich hervorgehoben hatte. Als junges Mädchen hatte sie es genossen, wenn man sie darauf angesprochen hatte, und so hatte sie sich sämtliche Ava-Gardner-Filme angesehen. Sie hatte gelernt, ihre große Ähnlichkeit so zu betonen und hochzustilisieren, dass sie wie Ava Gardners Doppelgängerin wirkte.
    Aber als sie dem Teenie-Alter entwachsen war, hatte sie es satt gehabt, dass man ihr nur deshalb Beachtung schenkte, weil sie wie jemand anders aussah, und so hatte sie begonnen, die Ähnlichkeit zu minimieren. Die Menschen machten sich ja nicht klar, dass Filmstars ganz anders aussahen, wenn sie aus der Dusche kamen. Es kostete Arbeit, großartig auszusehen. Und wenn Fiona nicht bewusst anstrebte, so auszusehen wie eine andere, war die Ähnlichkeit plötzlich nicht mehr augenfällig. Bei Davidson Toys hatte noch nie jemand eine Ähnlichkeit mit irgendeiner Schauspielerin festgestellt.
    Und jetzt, da sie von diesem liebeshungrigen alten Mann begrapscht wurde, der versuchte, seine Jugend wieder aufleben zu lassen, in der er sich nach einer dunkeläugigen Schönheit verzehrt hatte, wünschte sie von Herzen, sie hätte es nicht darauf angelegt, die verblüffende Ähnlichkeit zu unterstreichen. Warum hatte dieser unausstehliche Ace auch sagen müssen, sie sei keine richtige Frau ...?
    Als sie am Schiff angelangt waren, stand ihr der gute alte Roy bis zum Hals, sie war die bösen Blicke des Vogelmenschen leid und sie hatte die Nase voll davon, zu Dingen gezwungen zu werden, auf die sie nicht die geringste Lust verspürte. In den vergangenen 48 Stunden war sie von zwei Männern erpresst worden, erst von ihrem Boss Garrett und dann von einem Mann, der für Geld über Leichen gehen würde.
    Als Ace ihr also wieder einen vernichtenden Blick zuwarf, nur weil sie eine unschuldige Bemerkung bezüglich ihrer Sorge um ihre Sicherheit an Bord des alten Kahns geäußert hatte, hätte sie ihn am liebsten ins Wasser gestoßen. Tatsächlich hatte sie sogar bereits beide Hände gehoben, um genau das zu tun. Aber er wich ihr geschickt aus. »Lösen Sie Ihre Probleme immer mit Gewalt?«, fragte er verächtlich. »Schlagen Sie immer erst zu und stellen dann hinterher fest, welchen Schaden Sie angerichtet haben?«
    »Ich?«, stieß sie mühsam hervor. »Sie waren es doch, der mich gegen die Wand gedrückt hat und ...»
    Sie brach ab, weil Roy sie gerufen hatte, um ihr sein Fischmesser zu zeigen - oder sonst irgendwas.
    »Wenn Sie mir das hier versauen, sorge ich dafür, dass es Ihnen Leid tut!«, zischte Ace, als Fiona sich zum anderen Ende des Bootes aufmachte, von wo aus Roy ihr zuwinkte.
    »Sie werden erst meine Laune heben müssen, ehe Sie sie mir verderben können«, konterte sie und ging dann weiter. Wenn sie herausfand, warum Roy auf ihrer Gesellschaft bestanden hatte (abgesehen davon, dass er offensichtlich eine Schwäche für Frauen hatte, die einen Kopf größer waren als er), würde sie vielleicht schon

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