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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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sich eher mit giftiger Farbe anmalen lassen würde.
    Auf seine Reaktion war sie nicht gefasst. Schnell wie eine Schlangenzunge schossen seine Hände vor und drückten sie unsanft gegen die Wand. »Jetzt hören Sie mir mal gut zu, Sie versnobte New Yorkerin. Ich habe wirklich mehr als genug von Ihnen ertragen. Sie haben etwas zerstört, für dessen Kauf ich und jeder andere in diesem Park drei Jahre lang geschuftet haben. Und es interessiert Sie nicht einmal, was Sie angerichtet haben! Alles, was ich bisher von Ihnen gehört habe, ist, dass es Ihnen hier nicht gefällt und dieser Ort nicht Ihren New Yorker Maßstäben entspricht.«
    Obgleich es eigentlich unmöglich schien, beugte er sich noch weiter vor, und er musste den Kopf ein wenig senken, um seine Nase dicht vor ihre zu halten. »Ich möchte, dass Sie mir zuhören, und zwar sehr aufmerksam. Es ist mir gleich, warum Sie hier sind oder was Roy Hudson von Ihnen will. Alles, was mich interessiert, ist, dass er im Laufe der nächsten drei Tage - auf seinem Bootsausflug - entscheiden will, ob er einen Teil seiner Gewinne aus der Fernsehshow in diesen Park investieren wird. Der Park mag Ihnen ja schäbig Vorkommen - das haben Sie deutlich genug gemacht -, aber er ist mein Leben.«
    Er senkte die Stimme. »Dass eins klar ist: Wenn Sie diesen Ausflug mit Ihrer unverschämten Arroganz verderben, werde ich Sie verklagen: auf alles, was Sie besitzen, alles, was Sie je verdienen werden und Ihren Kindern hinterlassen wollen. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?«
    Er schwieg einen Moment. Als Fiona jedoch nichts erwiderte, drückte er sie noch eine Spur fester an die Wand.
    Sie fühlte den Druck seiner großen Hände und die Kraft seines muskulösen Körpers. Bislang war nur Jeremy ihr so nahe gekommen und der war nur die Hälfte von diesem Kerl.
    »Ja«, brachte sie mühsam mit spröden Lippen hervor. »Ich habe verstanden.«
    »Gut«, sagte er und trat zurück, als könne er nicht schnell genug von ihr wegkommen. Er wandte sich ab. »Ziehen Sie das an«, sagte er, seine Stimme eine Spur freundlicher.
    »Ich werde versuchen, ein Paar Schuhe für Sie zu finden.«
    An der Tür machte er kehrt, nahm ihr Handy vom Bett und steckte es ein. »Versuchen Sie ja nicht, sich wegzuschleichen«, warnte er sie von der Tür aus. »Es gibt hier draußen ein paar unangenehme Waldbewohner.«
    »Hier draußen?«, keuchte sie, aber er war bereits durch die Tür.
    Fiona machte drei Schritte durch den Raum bis zum Bett und ließ sich zitternd auf die Matratze fallen. Sie wusste selbst nicht, ob sie Angst hatte oder zornig war. Noch nie hatte jemand so mit ihr gesprochen und noch nie hatte sie jemand brutal an eine Wand gedrückt.
    Überleben, dachte sie, das war es, worauf sie sich in den kommenden drei Tagen würde konzentrieren müssen: überleben. Sie hegte nicht den geringsten Zweifel daran, dass die Drohungen des Parkbesitzers ernst gemeint waren. War nicht sogar Jeremy der Ansicht gewesen, dass er ein Recht hatte, sie zu verklagen?
    Es war schon erstaunlich, wie radikal sich ein Menschenleben innerhalb von Sekunden verändern konnte. Hätte sie das Flugzeug früher verlassen, hätte sie möglicherweise bemerkt, dass der Alligator nicht echt war, und dann hätte sie nicht...
    »Sei stark!«, sagte sie laut, zwang sich dann aufzustehen und betrachtete die Kleider genauer. Was hatte er damit gemeint, dass er richtige Frauen mochte? Bisher hatte sich noch kein Mann über ihr Aussehen beklagt.
    Nachdem sie sich mit einem raschen Blick davon überzeugt hatte, dass niemand sie beobachtete, zog sie sich bis auf die Unterwäsche aus und schlüpfte eilig in die Männersachen. Die Jeans war an den Hüften und in der Taille zu weit und die Hemdsärmel waren zu lang. Aber ich bin nicht umsonst New Yorkerin, dachte sie, als sie den begehbaren Schrank betrat, um nach einem Gürtel zu suchen. Mode war ihre Stärke.
    Es war ein sehr großer Schrank, der aber größtenteils mit Vogelbüchern und anderem »Vogelkram« gefüllt war. In einer Ecke hingen drei Hosen und vier Hemden. In einem Regal lagen ordentlich gefaltet zwei von diesen grauen Uniformen, wie er sie trug. Was immer man von ihm sagen mochte, Klamotten waren nicht sein Ding.
    Unter einem Stapel brauner Aktenkisten fand sie einen Cowboygürtel mit einer aufwändigen silbernen Schnalle. Als sie einen Blick in eine der Kisten warf, sah sie, dass die Aktendeckel die Namen verschiedener Vögel trugen. Sie legte sich den Gürtel um, markierte

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