Goldschatz
Geburtstag!«
»Richtig«, entschuldigte sich Fiona. »Du hast Geburtstag und wir reden über nichts anderes als über meine Probleme.«
»Und was für Probleme das sind«, seufzte Ashley. »Drei Tage im sonnigen Florida mit einem umwerfenden hirnlosen Körper und ...«
»Und dem guten alten Roy und noch einem Typen, der die Fische ausnimmt«, ergänzte Fiona schmunzelnd. »Während Kimberly...«
»Aaaaaaaah«, stöhnten die anderen im Chor.
»Okay, okay. Ich weiß. Das Thema Kimberly ist tabu.« »Richtig«, sagte Susan. »Themenwechsel.«
»Ich bin auch dafür«, meinte Jean und nickte. Eine Weile schwiegen sie und aßen genüsslich ihre Nachos mit Käsesauce.
»Und wie heißt dieser Ace jetzt mit Nachnamen?«, wollte Ashley wissen und wischte sich einen Krümel aus dem Mundwinkel. »Oder heißt er einfach nur Ace?«
Widerwillig kramte Fiona ein Blatt aus ihrer Aktentasche und überflog es.
»Montgomery. Sein Name ist Paul Ace« Montgomery.«
KAPITEL 1
Ich weigere mich, die Lieferung in diesem Zustand anzunehmen«, sagte Ace und funkelte den Mann, der ihm das Klemmbrett hinhielt und von ihm erwartete, dass er den Empfang quittierte, zornig an.
»Hören Sie, Mister! Ich bin nur der Bote und beschädigte Kisten sind nicht mein Bier. Also unterschreiben Sie, damit ich endlich weiterkann.«
Ace machte keine Anstalten, nach dem Klemmbrett zu greifen. »Vielleicht können Sie ja nicht lesen, aber ich kann es sehr wohl«, sagte er. »Im Kleingedruckten steht, dass die Verantwortung für den Zustand der gelieferten Ware bei mir liegt, sobald ich sie angenommen habe. Das heißt, wenn der Inhalt kaputt ist, ist das mein Problem. Stelle ich aber fest, dass der Inhalt beschädigt ist, bevor ich unterschrieben habe, dann ist es Ihr Problem. Haben Sie das verstanden?«
Der Mann stand einen Augenblick nur da und öffnete und schloss mehrmals hintereinander den Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen. »Wissen Sie, was da drin ist?«
»Natürlich, immerhin habe ich es bestellt. Und bezahlt, wie ich anmerken möchte.«
Der Mann verstand offenbar immer noch nicht. »Dann bringen wir es raus, damit wir ...«
»Nein«, widersprach Ace. »Wir öffnen das Paket hier und jetzt.«
Bei diesen Worten musterte der Mann ihn eindringlich, als wäre Ace nicht klar, wo sie sich befanden. Dies war die Gepäckausgabe des Flughafens von Fort Lauderdale. Bis jetzt waren nur einige Gepäckträger anwesend, die nicht abgeholte Gepäckstücke vom Band nahmen, aber jeden Augenblick konnten über die Rolltreppe zur Linken dutzende von Passagieren strömen.
»Ich soll die Kiste hier öffnen? Jetzt gleich?«, fragte der Mann ruhig.
»Genau«, entgegnete Ace fest. »Wenn ich sie von Ihnen in meinen Truck laden lasse, gehört sie mir und ich bleibe auf einem eventuellen Schaden sitzen, und dafür war das Ganze zu teuer ...«
»Ja, ja«, sagte der Paketbote gelangweilt und wandte sich dann an den hageren Burschen an Ace’ Seite. Der junge Mann trug die gleiche graue Uniform wie der Typ, der so großspurig Befehle erteilte. »Ist er immer so?«
»Nein, manchmal ist er eine richtige Nervensäge.«
»Ich hoffe, du wirst ordentlich bezahlt.«
»Ehrlich gesagt...«, begann er, aber Ace brachte ihn barsch zum Schweigen.
»Tim! Gehst du wohl von diesem Ende der Kiste weg? Ich will nicht, das einer meiner Jungs sie berührt, solange nicht feststeht, dass es auch funktioniert.«
Der Bote kehrte Ace den Rücken zu und schnitt eine Grimasse. Er war müde und hungrig, und schlimmer noch, er war allein. Er würde die verdammte Kiste ganz allein öffnen müssen, und das nur wegen einer kleinen Druckstelle an einer der Ecken. Mit einer Brechstange brach er eine Seite der viereinhalb Meter langen Kiste auf und dort, in einem Bett aus Styroporflocken, lag die Fernbedienung. Mit einem boshaften kleinen Lächeln, das er sorgfältig vor den Umstehenden verbarg, steckte er die Fernbedienung ein und fuhr dann mit dem Öffnen fort. Als er mit der zweiten Seite fertig war, beugte sich Ace über den vorderen Rand der Kiste und lugte stirnrunzelnd hinein.
»Psssst«, sagte der Bote zu dem jungen Burschen in Uniform mit der Aufschrift »Tim, Kendrick Park« auf der Brusttasche. »Tim«, raunte er ihm zu und drückte ihm die Fernbedienung in die Hand.
»Ist das...«
»Still«, befahl der Mann. »Versteck sie vor ihm.«
»Klar«, entgegnete Tim mit großen Augen; er sah aus wie ein Kind mit dem weltgrößten Gameboy in der Hand.
»Drück nur ja auf keinen der
Weitere Kostenlose Bücher