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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Livingston!
    Langsam hockte Smalls sich hin und spähte durchs Schlüsselloch.
    Das war nicht Livingston.
    Hinter der Tür war eine Art Arbeitszimmer. Sofa, Stühle, Kaffeetisch und an der hinteren Wand Bücherregale. Ein Schatten fiel über die Bücher. Es war der Schatten eines stehenden Mannes, der die Arme hoch erhoben hatte. Smalls suchte die Lichtquelle. Es war eine Lampe auf einem Tisch. Der maskierte Mann stand im Licht. In der Hand hielt er eine lange Sichel. Auch Greeley, der Sicherheitschef, war in dem Zimmer, halb an die Wand gelehnt. Die roten Spuren endeten bei ihm. Blut sammelte sich unter seinem Körper. Auch dieSichel war voller Blut. Tropfen fielen von der Klinge auf den Boden. Der Maskierte schaute auf Greeleys Leiche hinunter und klopfte sich mit der Sichel ans Bein, bis seine schwarze Robe verschmiert war.
    Smalls wurde schwindelig vor Entsetzen. Er wankte, fiel nach vorne und schlug mit der Stirn an den Türknauf. Der Maskierte drehte sich um, starrte in Richtung des Geräuschs. Dann legte er den Kopf zur Seite, trommelte mit der Sichel gegen sein Bein und bewegte sich auf Smalls zu.
    Smalls zog sich hastig vom Schlüsselloch zurück, doch kaum war das Bild verschwunden, das sich ihm geboten hatte, verspürte er das eigenartige Verlangen, zu bleiben und darauf zu warten, dass die Tür sich öffnete. Er wollte sehen, was sich dahinter verbarg. Zumindest wollte er noch einmal durchs Schlüsselloch spähen, um sich zu vergewissern, dass er tatsächlich gesehen hatte, was er beobachtet zu haben glaubte, und dass es nicht irgendein Trugbild gewesen war.
    Aber es gab eine einfachere, bessere Lösung.
    Umdrehen und rennen.
    Smalls eilte denselben Weg zurück, den er gekommen war. Hinter sich hörte er, wie die Doppeltür geöffnet wurde, gefolgt von Schritten auf dem Marmorboden. Achte nicht darauf!, ermahnte er sich. Er musste ignorieren, dass jemand ihn verfolgte, musste weiterlaufen.
    Dann hatte Smalls wieder den Gang zur Bibliothek erreicht. Im Mondlicht rannte er weiter. Hinter ihm pochten die Schritte, bewegten sich die Treppe hinauf.
    Smalls stürmte in die Bibliothek und riss sein Handy hervor. Er sah den Spiegel am anderen Ende und rannte darauf zu. Als er das Glas erreichte, riss er an dem vergoldeten Rahmen. Nichts geschah. Panisch zog Smalls noch einmal. Dabei fiel ihm das Handy aus der Hand. Die Schritte im Gang wurdenlauter. Der Maskierte kam näher. Plötzlich erinnerte Smalls sich an die Fernbedienung. Die Fernbedienung. Die Fernbedienung. Wo war die verdammte Fernbedienung? Die Schritte waren fast da.
    Dann glitt der Spiegel auf. Die Hände seiner Frau erschienen und zogen ihn hinein. Hinter ihm schloss sich der Spiegel wieder. In der Dunkelheit des Geheimraums versuchte Smalls, wieder zu Atem zu kommen. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Er drehte sich um und schaute durch das Glas in die Bibliothek.
    Leer.
    »Was ist passiert?«, zischte Linda. »Was ist los?«
    Smalls schüttelte den Kopf. »Pssst! Er kommt.«
    Er hielt den Blick auf die Tür am anderen Ende gerichtet. Er wartete … wartete … und wartete … und dann erschien eine Gestalt. Der Maskierte. Er ging an der Bibliothek vorbei und weiter den Gang hinunter. Smalls atmete tief durch. In seiner Brust wühlte ein Schmerz wie bei einem Herzinfarkt; dann wanderte der Schmerz nach unten und drehte ihm den Magen um.
    »Wer war das?«, fragte Linda, die ängstlich die Augen aufgerissen hatte.
    »Ruf die Polizei an.« Smalls’ Stimme zitterte. Linda rührte sich nicht, stand da wie erstarrt. »Ruf die Polizei an, verdammt!«
    Linda schaute sich um. Smalls’ Tonfall machte ihr Angst, aber sie reagierte endlich und wählte die 911. »Wo ist dein Handy?«
    Smalls schaute hinaus. Sein Mobiltelefon lag auf dem Boden der Bibliothek am Rand des Teppichs. Verzweifelt starrte er auf das Gerät und versuchte, es durch schiere Gedankenkraft wieder in die Finger zu bekommen.
    »Was ist denn passiert?«, fragte Linda.
    »Etwas Schlimmes.«
    Nach dem zweiten Klingeln nahm ein Mitarbeiter der Notrufzentrale ab. »911. Bitte, schildern Sie Ihren Notfall.«
    Linda gab ihrem Mann das Telefon. Smalls atmete abermals tief durch und versuchte, sich zu sammeln. »Wir brauchen Hilfe … Da ist jemand, ein Mann. Er versucht, uns zu töten. Ich bin in Haus Nummer 578, 5th Avenue, vierter Stock.«
    »Brauchen Sie die Polizei?«
    »Ja, bitte. Sofort!«
    »Bleiben Sie am Apparat, Sir«, sagte der Mann.
    Linda drückte sich an Smalls. Sie hatte die

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