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Golem - Golem - Genome, Inc.

Titel: Golem - Golem - Genome, Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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hinterher?«
    Verärgert fragte Saxton: »Macht es dir eigentlich Spaß, mich zu beleidigen?«
    »Manchmal.«
    »Es war meine Idee, in den Club zu gehen. Wenn ich Roosevelt nicht hin und wieder in den Hintern trete, verlässt er das Haus nur noch für Greenpeace oder irgendeine Rettet-die-Robben-Kampagne.« Die verspiegelte Glasfront des Genico-Gebäudes erhob sich unmittelbar vor ihm. Vier männliche Transkriptoren putzten die Fenster. Saxton blieb kurz stehen, um sein Spiegelbild auf der Glasoberfläche zu betrachten und sich das Haar zurückzustreichen. »Jedenfalls, ich bin gleich da.«
    »Gut, die Eingeborenen werden nämlich schon unruhig.«
    Die gentechnisch hergestellten männlichen Modelle waren mit dem Putzen fertig und marschierten im Gleichschritt zu dem neuen Transkriptorenladen, der sich entlang der gesamten Financial Plaza erstreckte. Transkriptorenboutiquen waren im ganzen Land wie Pilze aus dem Boden geschossen. Inzwischen waren sie so allgegenwärtig wie früher Postämter, und in jedem Geschäft konnten die Kunden sich zu vernünftigen Preisen ihre eigenen Transkriptoren entwerfen lassen, gentechnisch produzierte Menschen. Mittlerweile waren zahlreiche Transkriptoren unterschiedlichster Art hergestellt und versandt worden. Sie putzten das Haus, pflegten den Garten, versorgten die Kinder oder fungierten als Personal Trainer, Koch und Masseur. Egal was der Kunde verlangte, es gab einen Transkriptor für jede Aufgabe, und das ganz bequem im Einkaufszentrum nebenan.
    Saxton klappte sein Videohandy zu und konzentrierte sich auf das zunehmende Gefühl der Wärme, als das Vicodin sich in seinem Körper ausbreitete. Er war Chefbroker des Genico-Broker-Netzwerks. In einem Meer von Büronischen auf einer großen Fläche im Genico-Gebäude gehörte er zu den wichtigen Namen. Jede Nische besaß ein Telefon, und jedes Telefon war mit zehn Leitungen verbunden, die wiederum ein riesiges Netzwerk bildeten, das unablässig klingelte und die Firma wie die Synapsen eines gierigen Hirns antrieb.
    Saxton nickte dem Pförtner zu, James Wilson, einem ehemaligen städtischen Kanalarbeiter. Wilson war neunundsechzig und hatte eine Frau, ein Haus, zwei Autos, drei Töchter und einen Sohn, Jimmy Junior. Nachdem der Sohn taub geboren worden war, hatte Wilson sich ein Patent für das Gen Connexin 27 sichern können, jenes Genfragment, das erbliche Taubheit bei Menschen bewirkte und bei Jimmy Junior zum ersten Mal isoliert worden war. Später wurde aus Connexin 27 der Wirkstoff Connexio, ein Samp, das Taubheit heilte und das Konto der Wilsons um sieben Nullen erweiterte.
    James Wilson war ein Sinnbild für den neuen amerikanischen Traum: angeborener genetischer Defekt – Isolierung des verantwortlichen Gens – ein Leben als Millionär. Derzeit hatte der Pförtner sein Vermögen in Pfandbriefen investiert – Pfandbriefe! Was für eine Verschwendung! – und bekam dafürgut zweieinhalb Prozent Rendite. Außerdem hatte er eine genetisch bedingte Veranlagung für Alzheimer und hing dem irrigen Glauben an, das Öffnen von Türen sei ein ehrenwerter Beruf.
    Die Alzheimerkrankheit hätte Wilson nach und nach in menschliches Gemüse verwandelt, das nicht einmal mehr imstande gewesen wäre, eine Fernsehfolge von »Knight Rider« zu kapieren. Nun aber konnte dieser ganz normale Pförtner mithilfe seiner Genmillionen und einem Mann wie Phillip Saxton in seine Zukunft investieren. Er konnte sich die unwürdigen Nebenwirkungen des Alters ersparen und seinem Broker als Provision den Gegenwert eines Van Gogh einbringen.
    »Hallo, Jimmy«, sagte Saxton. »Wann kommen Sie bei mir vorbei, um ein Konto zu eröffnen?«
    Das war ein Film, den Saxton und der Pförtner jeden Morgen abspulten, um die Zeit zu überbrücken, während Saxton auf den Aufzug wartete. Der Maglew-Zug rumpelte über ihren Köpfen hinweg, mitten durch die Lobby von Genico, und die grünen Algenflossen waren noch in weiter Ferne zu sehen.
    »Ich weiß nicht, Mr. Saxton.«
    »Haben Sie es vergessen? Ist das schon Alzheimer?«
    »Nein, nein«, widersprach Jimmy rasch. »Ich komme demnächst zu Ihnen.«
    »Sie bringen mich noch ins Grab, Jimmy. Das sagen Sie nun schon seit drei Jahren. Sie haben doch noch meine Karte, oder? Ihr Junge hat doch nicht ›The Sound of Music‹ verpasst, nur damit sein alter Herr burgunderfarbene Uniformen tragen und Taxis herbeiwinken kann. Sie sehen wie ein Blackjack-Dealer im Mohegan Sun aus.«
    »Natürlich habe ich Ihre Karte

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