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Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Golgrimms wundersame Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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alle paar Jahre regnete es mal. Allerdings konnte man hierbei nicht wirklich von Regen sprechen, so wie wir ihn von unserer Erde kennen. Für gewöhnlich fielen nur ein paar Tropfen vom Himmel deren Farbe aber bei jedem Schauer eine andere war. Es gab orangen Regen, gelben Regen, roten Regen, schwarzen Regen, milchigen Regen und sogar durchsichtigen Regen mit Blubberbläschen darin, welcher aus großen zylinderförmigen Wolken herabregnete.
    Stürme, Flutwellen und sonstige Naturkatastrophen waren nicht bekannt, die Bewohner jener Welt hatten nicht einmal den blassen Hauch einer Ahnung davon, was Naturkatastrophen überhaupt waren!
    Wie bereits erwähnt, hatte das Universum recht eigensinnige Vorstellungen darüber, wie es funktionieren wollte. Das erscheint zwar unlogisch, aber aus irgendeinem Grund funktionierte es tatsächlich!
         Und zu guter Letzt sei zu erwähnen, dass Notrak Husch eine Rechteckwelt war. Sie hatte keine runde Form wie unsere Erde, auch war sie nicht verbeult wie ein Meteorit oder eine Schweinshaxe oder ähnliches. Nein, Notrak Husch war vom Himmlischen Schöpfer als perfekt geometrische Welt geschaffen worden. Nun ja, sie hatte schon einige Dellen, aber sie hatte auch vier gerade Seiten, zwei lange und zwei kurze, und vier rechte Winkel.
    Und darüber hinaus war diese Welt sehr sicher: Niemand konnte jemals vom Rand der Welt fallen, denn sie war umgeben von hohen, im neunzig Grad Winkel angelegten, spiegelglatten Gebirgen, welche die rechteckige Fläche der Welt umschlossen und schützten. Die Welt selbst also war flach.
    Sie sehen, die Definition dessen, was eine Welt ist, kann wahrlich schwerer sein als es manchmal den Anschein hat!
    Nun gut, also Notrak Husch war eine sehr flache Welt. Rechteckig. Sehr rechteckig. Stellen sie sich einfach eine Tischplatte vor und die Tischkanten sind hoch und glatt und unüberwindbar. Ein Teller Suppe könnte niemals vom Rand des Tisches fallen, weil er dann ja gegen die hoch aufgerichtete Tischkante stoßen würde. Ähnlich ergeht es der Welt Notrak Husch. Kein Mensch konnte vom Rand der Welt fallen, weil er dazu erst gegen die Kanten des weltumspannenden Gebirges prallen würde. Haben Sie es jetzt verstanden?
    Nicht?
    Nicht wirklich?
    Ich sag ihnen was: Nicht schlimm. Nicht wirklich!
    Dies sollte für den Anfang zur Erklärung von Notrak Husch reichen. Viele seltsame Wesen bevölkerten diese Welt. Kobolde, Feen, Dämonen und vertrottelte Halbgottheiten und alle nur erdenklichen Fabelwesen mehr, gute wie böse, hübsche wie hässliche. Sie werden viele von ihnen noch im Verlauf dieses Buches kennen lernen, einige vielleicht erst später, andere hingegen wahrscheinlich überhaupt nicht. Aber wie seltsam und unlogisch Ihnen auch einige Dinge auf Notrak Husch vorkommen mögen, vergessen Sie niemals eine sehr, sehr, sehr wichtige Sache:
    Das Universum hatte eigene Vorstellungen darüber, wie es funktionieren wollte. Und es funktionierte!
    Kommen wir also zurück zum einleitenden Satz dieses Kapitels, wo unsere Geschichte folgendermaßen begonnen hatte:
     
    Innerhalb von Sekunden ging die immerzu gleichbleibend strahlende Sonne unter und tauchte die Welt Notrak Husch in finsterste Nacht. Wälder, Gebirge, Steppen, Dschungel, Meere, Städte und Dörfer und ebenso jene weit entfernten Regionen voller Sand und ebensolche voller Schnee. Vom nördlichsten Rand der Welt bis zur südlichsten Ecke erstreckte sich die Nacht gleichermaßen.
    Und auch über eine Höhle, die unweit entfernt von Anduras, der Hauptstadt des Landes, beziehungsweise von der Hauptstadt der Welt, denn Notrak Husch war nicht sonderlich groß, gelegen war.
    Auf einer felsigen Anhöhe befand sie sich und war umgeben von alten knorrigen Bäumen und Ranken, welche durch ein verwirrend ineinander verschachteltes und tief herabhängendes  Blätterdach ein zufälliges Entdecken der Höhle nahezu unmöglich machten. Man konnte sie nicht einfach finden, man musste schon vorher danach gesucht haben! So verhielt es sich schon immer mit jener besagten Höhle und niemand würde etwas in naher Zukunft daran ändern wollen und so würde es auch höchstwahrscheinlich auf ewig bleiben.
    Diese Höhle war immens groß und ungemein verwirrend verzweigt in Dutzende von natürlichen Gängen, Katakomben, Abstiegen, Aufstiegen, Höhlen und Sackgassen. Es gab unzählige Stalagmiten und auch unzählige Stalaktiten, sie gaben einigen Gängen das wilde Aussehen aufgerissener Mäuler mit messerscharfen riesigen

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