Golgrimms wundersame Welt (German Edition)
entlang und innerhalb von Minuten durchkreuzten sie das Styr-Poor Gebirge und kamen zum Berg Finsterspitz. Der Fluss wurde dunkler und dunkler und zog sich schlängelnd in den Berg hinauf. (Oder hinunter!) Es dauerte nicht lange, da tauchten die schemenhaften Umrisse der dunklen Festung des Hexenmeisters vor den Gefährten auf. Sie thronte wie ein böser Geist auf der Spitze des Berges Finsterspitz.
Thaddäus lehnte sich nach hinten und seine Ellbogen bohrten sich tief in Mietrolls Bauch. Einige seltsame Geräusche erklangen und der Troll verdrehte die Augen und nahm noch einmal an Geschwindigkeit zu.
„Morgen hab iff Fodbrennen, Meifter! Bitte nifft mehr drücken!“ stöhnte Mietroll und wurde blass.
„Ach, Papperlapapp! Dies ist eine Rettungsmission, da interessieren keine banalen Verdauungsstörungen!“ widersprach der alte Thaddäus und hielt sich an des Trolls Ohren fest.
Der massige Diener des Chronisten schoss den Berg hinauf, immer entlang des Flussverlaufs, wie eine Rakete auf dem Weg ins All. Nach wenigen Sekunden erreichten sie den Höhleneingang, der ins Innere der Festung führte. Es war ein großer steiniger Fels im Fluss, geformt wie das aufgerissene Maul eines riesigen Drachenkopfes.
Tief im Maul des felsigen Untieres wurden die Gefährten von modriger Finsternis erwartet, welche traurige Lieder pfiff und allem etwas sehr bedrückendes verlieh. Und dann tauchten Nebelbänke auf!
„BREEEMSEEEEEEEEEEEEEEN!“ schrie Thaddäus, als er als erster die Nebelbänke auf das Trollboot zukommen sah. „MIETROOOOOOOLLLLLL! HALT AAAAAAAAAAAN!“
„IFF KANN NIIIIIIIIFFT!“ schrie der Troll zurück und dann kollidierten sie mit den Nebelschwaden. Es krachte laut und Fetzen und Splitter flogen umher, als die harten Schwaden mit dem noch härteren Schädel des Trolls zusammen stießen. Flusswasser spritzte umher und ließ alle Passagiere des Trollbootes bis auf die Knochen nass werden.
Irgendwo in der Ferne ertönte ein gespenstisches Klingeln, wie von einem kleinen Glöckchen. Es kam rasant näher, dann bekamen die Gefährten nur noch mit, wie etwas Hölzernes vor ihnen auftauchte. Es war ein anderes Boot! Auf diesem Boot stand eine Gestalt und gestikulierte wild mit den Armen, doch es war zu spät. Mit einem lauten Krachen durchschlug der Troll das fremde Boot und riss es in der Mitte in zwei Teile. Holz barst und erneut spritzte Flusswasser in großen harten Wellen umher. Erneut wurden alle durchnässt und regelrecht durchgeweicht. Das Klingeln des Glöckchens verstarb in der Dunkelheit und jemand fluchte (Diverse Verwünschungen sowie Sätze wie „Verkehrsrowdy!“ und „Ich hatte Vorfahrt!“) , doch dieses Fluchen war bereits nach einigen Sekunden nicht mehr zu hören und verlor sich weit hinten im Tunnel.
Mietroll verlor mehr und mehr an Fahrt und endlich beendete eine Felswand den Flug des Trolls. Es war eine Felswand, an der sich ein Steg befand und von dem Steg aus führte eine lange steinerne Treppe die Felswand hinauf. Die Gefährten fielen beim Aufprall durcheinander und verhedderten sich regelrecht.
„Ich glaube, wir sind am Ziel!“ stöhnte Thaddäus und begann sich aus den Gliedmaßen der anderen zu entwirren. Ehrfürchtig schauten alle am Steg hinauf und ihre Blicke folgten der riesigen, nicht enden wollenden steinernen Treppe.
Die finstere Kaiserin
Sarahs Mutter verlor das Bewusstsein. Ihr Gesicht war kreidebleich geworden. Der Hexenmeister schrie lauter und lauter, während die Sonne immer mehr Licht über den Talisman in das Labor schickte und es überflutete. Die goldene Ente glühte auf und funkelte und leuchtete in allen Farben des Regenbogens. Die Magie begann zu wirken.
Direkt über der Ente erstrahlte ein hell gleißendes Licht, ein Kegel, welcher rasch größer und größer wurde. Eine Frauenstimme ertönte und sie schrie und schrie. Der GunMan, der Golgrimm und die Grubenunholde starrten zum Licht hinauf. Nun konnten sie ein Gesicht erkennen, es war das schlanke Gesicht einer Frau. Es war grau wie das einer Schieferplatte und pechschwarze Haare wirbelten im Lichtkegel. Ihr Mund war zu einem Schreien verzerrt. Dann ragte das Gesicht aus dem Licht heraus.
„JAAAAAAAAAA!“ schrie der Hexenmeister. „KEHRE ZURÜCK AUS DEM EXIL UND HERRSCHE ÜBER DIE WELTEN!“
Nun entstieg der ganze Kopf der Kaiserin aus dem Licht. Ihre Schultern wurden sichtbar. Sie riss die Augen auf und glühend rote Augen funkelten und warfen Hass und
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