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Goliath: Roman (German Edition)

Goliath: Roman (German Edition)

Titel: Goliath: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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anderslautende Befehle werden in zwei Minuten fünfundvierzig Sekunden Ausweichmanöver eingeleitet.«
    In der oberen rechten Ecke des Bildschirms erscheint eine Digitaluhr, die die Zeit bis zur Ankunft der Helikopter wiedergibt.
    Covah blickt zu seinem Ingenieur hinunter. »Mr. Chau, was haben …« Er stockt, räuspert sich und greift nach seinem Gürtel, von dem er eine Wasserflasche löst. Erst als er seine Kehle befeuchtet hat, kann er weitersprechen. »Was haben wir aus der untergegangenen Trägerkampfgruppe bergen können?«
    »Vielleicht sollten Sie ihr diese Frage stellen.«
    Covah bemerkt den sarkastischen Tonfall. »Ist irgendetwas nicht in Ordnung, Mr. Chau?«
    »Die Mannschaft und ich fühlen sich überflüssig. Ihr U-Boot hat den gesamten Angriff auf die amerikanische Flotte geplant und durchgeführt, ohne uns auch nur zu fragen. Wir wussten noch nicht einmal, dass wir in Reichweite waren.«
    »Die Goliath ist mehr als ein U-Boot. Sie ist ein Fahrzeug mit einem Gehirn, eine denkende Maschine in einer stählernen Hülle. Um korrekt zu funktionieren, braucht Sorceress unsere Erlaubnis nicht.«
    »Eben das macht uns ja Sorgen. Seit wir den Golf von Bohai verlassen haben, scheint das Computerhirn immer unabhängiger zu operieren.«
    »Wie Sie wissen, ist Sorceress darauf programmiert, sich zu entwickeln, Mr. Chau. Sie kommt Ihnen effizienter vor, weil sie tatsächlich immer effizienter wird, was ich allen von uns wünschen würde. Und jetzt beantworten Sie bitte meine Frage!«
    »Aus dem U-Boot-Tender Emory S. Land haben wir dreiundzwanzig Mk 48 ADCAP -Torpedos geborgen, sechs Harpoon-Raketen, fünf Tomahawk Block III -Raketen mit mittlerer und zwei Tomahawk Block IV -Raketen mit größerer Reichweite. Die Hammerheads haben sämtliche Waffen in den Hangar geschafft.«
    »Wie steht es mit Atomsprengköpfen?«
    »Wir konnten lediglich eine Trident II D 5 aus dem Wrack der Ronald Reagan sicherstellen.«
    »Nur eine? Nach dem, was Mr. Strejcek mir mitgeteilt hat, hätten mindestens zehn Atomraketen an Bord sein müssen!«
    »Die meisten Kammern sind geborsten, als das Schiff gesunken ist. Dennoch hätten wir problemlos weitere drei Raketen bergen können, hätte Ihr Computer weniger Zeit damit vergeudet, so viele Torpedos aus dem Tender zu holen.«
    Covahs stählerner rechter Wangenknochen beschränkt sein Lächeln auf ein zuckendes, krummes Grinsen. »Mr. Chau, Sorceress hat die Prioritäten der Bergungsoperation unseren langfristigen Zielen angepasst. Da wir höchstwahrscheinlich weitere Auseinandersetzungen vor uns haben, bevor wir unser Ziel erreichen, hat der Computer beschlossen, sich entsprechend zu bewaffnen. Ist es Mr. Araujo inzwischen eigentlich gelungen, die Satellitendateien des Flugzeugträgers herunterzuladen?«
    »Er behauptet, ja, aber wie Sie wissen, traue ich ihm nicht. Seine Persönlichkeit passt nicht zu den Zielen unseres Kreuzzugs.«
    »Da bin ich anderer Meinung. Wir können seine Fähigkeiten gut gebrauchen. Wollten Sie eigentlich noch etwas mit mir besprechen?«
    » Sorceress hat Strejceks Leiche im Wrack des Flugzeugträgers identifiziert. Er wurde erschossen.«
    Covah atmet gequält aus. »Dann ist er für eine gute Sache gestorben.« Als er die Augen schließt, um nachzudenken, wird sein Gesicht zu einer reglosen Maske. Nur seine Augäpfel zucken unter den geschlossenen Lidern rasch hin und her.
    Chau betrachtet ihn aufmerksam. Wie immer verspürt er in Gegenwart seines bizarr aussehenden Mentors ein leichtes Unbehagen.
    Die weibliche Stimme lässt ihn zusammenfahren.
    »Achtung. Nächstes Ziel von ›Utopia Eins‹ wurde erfasst. Kurs ist berechnet. Ziel: Weisses Meer im Nordwesten der Russischen Republik.«
    Aufrecht und reglos bleibt Simon Covah auf seinem Sessel sitzen. Er atmet kaum, während sein Schiff durch den Atlantik nach Norden rast und alles Leben in seinem Weg in einen tödlichen Strudel zieht.
    Zentrum für Unterwasserkriegführung ( NUWC )
    Keyport, Washington
    Gunnar Wolfe blickt aus dem Fenster des Hubschraubers auf den Puget-Sund hinab. Als er die Fähre nach Bainbridge Island sieht, schießt ihm Adrenalin durch die Adern. Erinnerungen an früher tauchen in ihm auf.
    Es fühlt sich an, als sei ein ganzes Leben vergangen, seit Gunnar am NUWC gearbeitet hat. Hier in Keyport lässt die Navy autonome Unterwassersysteme erforschen, Waffen für den Unterwasserkrieg testen und Verbesserungen an Atom-U-Booten entwickeln. Als Chefingenieur des Teams, von dem die Waffen der

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