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Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Titel: Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Flynn
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oben herab, als würde ich mit einem Hundewelpen reden. »Glaubst du vielleicht, er hat nicht gedacht, dass er etwas Besseres verdient hat, genau wie du? Glaubst du wirklich, deine Mom war seine erste Wahl? Was glaubst du denn, warum er euch alle so gehasst hat?«
    Er kommt auf mich zu. »Halt den Mund, Amy.«
    »Denk nach, Nick, du weißt, dass ich recht habe: Selbst wenn du ein nettes, normales Mädchen finden würdest – du würdest trotzdem jeden Tag an mich denken. Sag mir, dass das nicht stimmt.«
    »Das stimmt nicht.«
    »Wie schnell hast du die kleine angenehme Andie vergessen, als du dachtest, dass ich dich wieder liebe?« Jetzt benutze ich meine »Ach du armer Kleiner«-Stimme, ich schiebe sogar die Unterlippe vor. »Ein Liebesbriefchen, Süßer? Hat ein Liebesbriefchen schon genügt? Oder waren es zwei? Zwei Briefchen, in denen ich schwöre, dass ich dich liebe und dich wiederhaben will und dich ganz toll finde – hat dir das gereicht? Du bist WITZIG, du bist WARMHERZIG, du bist BRILLANT. Du bist so erbärmlich. Glaubst du denn, du kannst jemals wieder ein normaler Mann sein? Selbst wenn du ein nettes Mädchen findest, denkst du immer noch an mich, und du wirst so unzufrieden sein in deinem langweiligen, normalen Leben mit deiner durchschnittlichen Frau und deinen zwei mittelmäßigen Kindern. Du wirst mich nie vergessen, und du wirst deine Frau anschauen, und denken: Dumme Schlampe .
    »Sei still, Amy. Ich meine es ernst.«
    »Genau wie dein Dad. Letztlich sind wir alle Schlampen, stimmt’s, Nick? Dumme Schlampen, Psycho-Schlampen.«
    Er packt mich am Arm und schüttelt mich.
    »Aber ich bin die Schlampe, die dich besser macht, Nick.«
    Jetzt sagt er nichts mehr, denn er setzt seine ganze Energie ein, um seine Hände bei sich zu behalten. In seinen Augen stehen Tränen. Er zittert.
    »Ich bin die Schlampe , die dich zu einem Mann macht.«
    Dann sind seine Hände auf meinem Hals.

Nick Dunne
    Die Nacht der Rückkehr
    Endlich pochte ihr Puls unter meinen Fingern, genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich drückte fester zu, und sie ging zu Boden, stieß nasse Glucksgeräusche aus und krallte nach meinen Handgelenken. Wir knieten beide, zehn Sekunden Auge in Auge, wie im Gebet.
    Du verfluchte verrückte Schlampe.
    Eine Träne tropfte von meinem Kinn auf den Boden.
    Du hirnfickende, bösartige, verrückte Mörderschlampe.
    Unverwandt starrten Amys strahlend blaue Augen in meine.
    Und dann ratterte ein äußerst seltsamer Gedanke betrunken aus der hintersten Ecke meines Gehirns nach vorn und blendete mich: Wenn ich Amy töte, wer bin ich dann?
    Ich sah einen weißen Blitz und ließ meine Frau los, als wäre sie ein heißes Eisen.
    Sie kam hart auf dem Boden zu sitzen, rang nach Luft, hustete. In abgerissenem Keuchen, mit einem seltsamen, fast erotischen Kieksen kehrte ihr Atem zurück.
    Wer bin ich dann? Die Frage war nicht als Gegenbeschuldigung gemeint. Die Antwort war auch durchaus nicht ein frommes: Dann bist du ein Mörder, Nick. Dann bist du genauso schlecht wie Amy. Dann bist du genauso, wie alle immer gedacht haben . Nein. Die Frage war erschreckend gefühlvoll und wörtlich gemeint: Wer wäre ich ohne Amy? Ohne ihre Reaktion auf mich? Denn sie hatte recht: Als Mann war ich am eindrucksvollsten gewesen, als ich sie geliebt hatte – und mein zweitbestes Selbst war ich gewesen, als ich sie gehasst hatte. Ich kannte Amy erst sieben Jahre, aber ich konnte nicht zurück in ein Leben ohne sie. Denn sie hatte recht: Ich konnte keine Durchschnittsexistenz mehr ertragen. Das hatte ich gewusst, ehe sie ein Wort gesagt hatte. Ich hatte mir schon vorzustellen versucht, wie es mit einer normalen Frau sein würde – mit einem netten, normalen Mädchen von nebenan –, und ich hatte mir ausgemalt, wie ich dieser Frau Amys Geschichte erzählen würde: welche Anstrengungen sie unternommen hatte, um mich zu bestrafen und schließlich zu mir zurückzukehren. Ich hatte mir schon vorgestellt, wie dieses süße Durchschnittsmädchen dann etwas Uninteressantes sagte wie O neeeeein, o mein Gott, und ich wusste schon, dass ein Teil von mir sie dann ansehen und dabei denken würde: Du hast nie für mich gemordet. Du hast mich nie reingelegt. Du würdest nicht mal ansatzweise wissen, wie man das tut, was Amy getan hat. Niemals wäre dir etwas so wichtig . Das verwöhnte Muttersöhnchen in mir wäre nicht in der Lage, mit dieser normalen Frau Frieden zu finden, und bald wäre sie nicht mehr nur normal, sondern

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