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Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition)

Titel: Gone Girl - Das perfekte Opfer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Flynn
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beendete unsere Diskussion.
    »Du musst zugeben, es ist ziemlich brillant«, sagte sie.
    Ich starrte sie an.
    »Ich meine, du musst es wenigstens ein kleines bisschen bewundern«, drängte sie.
    »Wie lange hat es gedauert, bis Desi verblutet ist?«
    »Zeit, ins Bett zu gehen«, sagte sie. »Aber wenn du willst, können wir morgen gern weiterreden. Jetzt sollten wir schlafen. Zusammen. Ich glaube, das ist wichtig. Damit wir mit dem allem abschließen können. Oder eigentlich das Gegenteil.«
    »Amy, ich werde heute Nacht hierbleiben, weil ich mich nicht mit den ganzen Fragen rumärgern möchte, die man mir stellen würde, wenn ich nicht bleibe. Aber ich schlafe unten.«
    Sie legte den Kopf schräg und musterte mich.
    »Nick, ich kann dir immer noch sehr böse Dinge antun, vergiss das nicht.«
    »Ha! Schlimmer als das, was du mir schon angetan hast?«
    Sie machte ein überraschtes Gesicht. »Oh, natürlich. Definitiv.«
    »Das bezweifle ich, Amy.«
    Ich machte mich auf den Weg zur Tür.
    »Mordversuch«, sagte sie.
    Ich hielt inne.
    »Das war mein ursprünglicher Plan: Ich als arme, kranke Frau mit wiederholten, plötzlich einsetzenden Krankheitsschüben, und dann stellt sich heraus, dass es an all den Cocktails liegt, die ihr Ehemann für sie zubereitet hat …«
    »Wie in deinem Tagebuch.«
    »Aber dann habe ich beschlossen, dass ein versuchter Mord für dich nicht genug war. Es musste etwas Größeres sein. Aber ich habe die Idee mit dem Vergiften einfach nicht aus dem Kopf gekriegt. Mir gefiel der Gedanke, dass du dich langsam auf den Mord vorbereitest. Dass du es zuerst mit der feigen Methode versuchst. Deshalb hab ich es durchgezogen.«
    »Erwartest du von mir, dass ich dir das glaube?«
    »Die ganze Kotzerei, wie schockierend. Eine unschuldige, verängstigte Frau hätte vielleicht tatsächlich ein bisschen von der Kotze aufgehoben, für den Fall des Falles. Man kann ihr keinen Vorwurf daraus machen, sie ist eben ein bisschen paranoid.« Sie grinste zufrieden. »Man sollte immer einen Plan B für Plan B haben.«
    »Du hast dich tatsächlich selbst vergiftet?«
    »Also bitte, Nick, das schockiert dich? Ich hab mich auch selbst ermordet .«
    »Ich brauche was zu trinken«, sagte ich und ging nach unten, ehe sie noch etwas sagen konnte.
    Ich goss mir einen Scotch ein und setzte mich auf die Wohnzimmercouch. Jenseits der Vorhänge erhellten die Kontrolllichter der Kameras den Garten. Bald war die Nacht vorbei. Irgendwann würde ich den Morgen nur noch deprimierend finden – zu wissen, dass er immer und immer wieder kommen würde.

    Tanner nahm beim ersten Klingeln ab.
    »Sie hat ihn umgebracht«, verkündete ich sofort. »Sie hat Desi umgebracht, weil er im Grunde … weil er sie genervt hat, weil er Machtspielchen mit ihr gespielt hat und ihr klargeworden ist, dass sie ihn töten könnte, und das war ihr Weg zurück in ihr altes Leben, und sie konnte ihm alles anhängen. Sie hat ihn ermordet , Tanner, das hat sie mir gerade erzählt. Sie hat gebeichtet .«
    »Ich nehme nicht an, dass Sie etwas davon aufnehmen konnten? Handy oder so?«
    »Wir waren nackt, die Dusche lief, sie hat geflüstert.«
    »Ich möchte eigentlich nicht mal fragen«, sagte er. »Sie beide sind die abgefucktesten Menschen, die mir jemals begegnet sind – und ich bin auf abgefuckte Menschen spezialisiert.«
    »Was passiert bei der Polizei?«
    Er seufzte. »Amy hat alles idiotensicher eingefädelt. Ihre Geschichte ist grotesk, aber nicht grotesker als unsere. Amy macht sich im Grunde die zuverlässigste Maxime jedes Soziopathen zunutze.«
    »Und die wäre?«
    »Je größer die Lüge, desto eher wird sie geglaubt.«
    »Ach kommen Sie, Tanner, es muss doch irgendwas geben.«
    Ich ging zur Treppe, um mich zu vergewissern, dass Amy nicht in der Nähe war. Wir flüsterten, aber trotzdem. Ich musste jetzt sehr vorsichtig sein.
    »Momentan müssen wir uns fügen, Nick. Amy hat dafür gesorgt, dass Sie immer noch ziemlich schlecht dastehen: Sie behauptet, dass alles in ihrem Tagebuch der Wahrheit entspricht. Dass das ganze Zeug im Schuppen auf Ihr Konto geht, dass Sie es mit diesen Kreditkarten gekauft haben und es Ihnen peinlich ist, das zuzugeben. Amy ist ein behütetes kleines reiches Mädchen, sie weiß doch gar nicht, wie man sich geheime Kreditkarten im Namen des Ehemannes beschafft. Und ach du meine Güte, das ist ja Pornographie!«
    »Sie hat mir gesagt, dass es nie ein Baby gab, dass sie die Schwangerschaft mit Noelle Hawthornes Urin

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