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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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war, eines seiner dicken Beine zwischen die Leiter und die Beckenwand zu quetschen. Er hatte Glück gehabt, dass seine Knochen heil geblieben waren.
    Hank zog Zil auf das Brett. Gemeinsam halfen sie Antoine über den Beckenrand, wo er wie ein gestrandeter Wal liegen blieb.
    »Scheiße, das war knapp«, stieß Antoine nach Luft ringend hervor.
    »Was ist passiert?«, fragte Hank. »Ich hab überhaupt nichts gesehen.«
    »Duc k …«, sagte Zil mit bebender Stimme. »Er ist untergegangen und dann ist er immer weiter gesunken.«
    »Ich wäre fast abgesoffen.« Antoine konnte die Tränen kaum noch zurückhalten.
    »Duck ist ein Freak«, stellte Zil fest. »Ein Mutantenfreak, der uns umbringen wollte.«
    Hank sah ihn scharf an. Einen Augenblick lang zögerte er, doch dann stimmte er ihm zu: »Genau. Der Freak wollte uns töten.«

Fünf
    104 Stunden, 5 Minuten
    »Kugeln müssen schnell sein«, erklärte Computer-Jack auf seine herablassende Art. »Wären sie langsam, wären sie nutzlos.«
    »Ich bin schnell«, sagte Brianna und schirmte ihre Augen vor der Sonne ab. »Deshalb nennen mich alle Breeze, der Wirbelwind.«
    Jack holte seinen Palmtop hervor. Er gab die Zahlen ein. »Die langsamste Kugel fliegt mit einer Geschwindigkeit von dreihundertdreiunddreißig Metern pro Sekunde.«
    »Wetten, ich kann das auch?«, entgegnete Brianna. »Ganz sicher sogar.«
    »Ich will mit dem Ding aber nicht schießen.« Jack warf einen argwöhnischen Blick auf die Pistole in ihrer Hand.
    »Komm schon. Wir sind auf der Schnellstraße, unser Ziel ist die Felswand da vorne. Was soll denn passieren? Im schlimmsten Fall triffst du eine Krötenechse.«
    »Ich hab aber noch nie geschossen.«
    »Das kann jeder Idiot«, erwiderte Brianna gelassen, obwohl sie selbst auch noch nie eine Kugel abgefeuert hatte. »Kann sein, dass sie ausschlägt. Du musst sie nur ganz fest halten.«
    »Kein Problem. Ich hab einen starken Griff.«
    Brianna sah ihn ein paar Sekunden lang an, bevor sie den ironischen Unterton in seiner Stimme verstand. Ihr fiel ein, dass jemand von Jacks Kraft gesprochen und gemeint hatte, der Zwölfjährige sei extrem stark.
    Er sah jedenfalls nicht danach aus, er wirkte eher schmächtig. Seine blonden Haare waren zerzaust und die Brille saß ihm wie immer schief auf der Nase.
    »Okay, mach dich bereit.« Brianna reichte ihm die Pistole. »Streck den Arm aus und halt sie fest. Ziel auf das Schild. Prob…«
    Ein Schuss aus der Pistole schnitt ihr das Wort ab. Er war so laut, dass sie dachte, ihr Trommelfell müsse geplatzt sein. Aus dem Lauf stieg eine bläuliche Rauchsäule.
    »Ich wollte gerade sagen, probier sie erst mal aus«, sagte Brianna.
    »Tut mir leid. Ich muss versehentlich abgedrückt haben.«
    »Ja, scheint so. Also, diesmal zielst du auf das Schild da drüben, nicht auf mich.«
    Jack hob die Pistole an. »Soll ich zählen?«
    »Ja.«
    »Bei null?«
    »Bei null.«
    »Bist du so weit?«
    Brianna drückte die Spitzen ihrer Turnschuhe in den Boden, beugte sich vor, streckte einen Arm nach vorne, den anderen nach hinten und sah jetzt aus, als wäre sie mitten im Lauf erstarrt.
    »Okay.«
    »Drei. Zwei. Eins.«
    Brianna flog einen Sekundenbruchteil früher los als die Kugel. Sie erkannte ihren Fehler sofort: Anstatt ihr hinterherzulaufen, wurde sie von der Kugel verfolgt.
    Brianna schoss davon wie ein Pfeil.
    Da die Umgebung in einer Geschwindigkeit an ihr vorbeiraste, die ihr Hirn nicht mehr verarbeiten konnte, verwandelte sich alles in verschwommene Pinselstriche, in lauter Lichtschlieren ohne jede Form oder Gestalt.
    Inzwischen wusste sie aus Erfahrung, dass sie ihre Füße später in Eis packen musste, um zu verhindern, dass sie anschwollen.
    Sie war schnell. Unfassbar schnell.
    Aber nicht schneller als ein Geschoss.
    Sie wagte einen Blick zurück.
    Die Kugel holte sie bereits ein. Sie konnte sie sehen: ein kleiner grauer Fleck, der ihr im Spiralflug unmittelbar auf den Fersen war.
    Brianna wich mit einem halben Schritt nach rechts aus.
    Die Kugel zoomte an ihr vorbei.
    Jetzt nahm Brianna die Verfolgung auf, doch der Abstand vergrößerte sich, und dann schlug die Kugel in die Erde ei n – weit neben dem Ziel.
    Brianna verringerte rasch ihre eigene Geschwindigkeit, nutzte eine Böschung, um noch langsamer zu werden, und hielt an.
    Als sie sich umdrehte, stand Jack mindestens dreihundert Meter hinter ihr. Auch wenn das Rennen in ihrer eigenen Wahrnehmung länger gedauert hatte, war seit dem Start höchstens eine Sekunde

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