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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Schultern. Er verlagerte seine Position und blickte sich verwirrt und ängstlich um. Durch einen schmalen Erdspalt über ihm drang ein einsamer Lichtstrahl.
    Duck konnte sich das absolut nicht erklären. Zuerst war er auf den Boden des Schwimmbeckens gesunken und von dort durch die Erde gestoßen. Er erinnerte sich daran, Wasser geschluckt zu haben und dass seine Lunge beinahe geplatzt wäre. Seine Haut war voller Schürfwunden.
    Und jetzt war er hier, in einem Loch. Einem tiefen Loch. Auf dem Grund eines Schachts, den er selbst erzeugt hatte, indem er in die Erde gefallen war.
    In die Erde gefallen?
    Wie tief er sich befand, war schwer zu sagen. Doch gemessen an der Entfernung des Lichtschimmers mussten es mindestens sechs Meter sein. Sechs Meter. Unter der Erde.
    Die Furcht griff mit eiskalten Krallen nach seinem Herzen. Er war lebendig begraben. Wie sollte er durch diesen schmalen Spalt je wieder nach oben kommen?
    »Hilfe!« Sein Schrei erzeugte ein schwaches Echo.
    Er befand sich also nicht in einem geschlossenen Raum. Außerdem drang irgendwo Luft herein. Und der Boden unter ihm war zu hart und zu schartig, um aus Lehm zu sein. Er schob sich vorsichtig auf die Knie. Dann stand er langsam auf. Wenige Zentimeter über seinem Kopf befand sich die Decke. Er streckte beide Arme aus. Zu seiner Linken berührte er eine Wand, zu seiner Rechten griff er ins Leere.
    »Ein Rohr«, sprach Duck in die Dunkelheit. »Oder ein Tunnel.«
    Finsternis in beiden Richtungen.
    »Oder eine Höhle. Wie ist das bloß passiert?«, fragte Duck die Finsternis. Seine Zähne klapperten vor Kälte. Und vor Angst. Er vernahm ein schwaches Echo, aber keine Antwort.
    Ducks Blick kehrte zu dem Licht zurück und noch einmal schrie er: »Hilfe! Hilfe!« Die Chance, dass ihn jemand hörte, war gleich null. Es sei denn, Zil und die Jungs, die ihn angegriffen hatten, hatten Hilfe geholt. Das war doch möglich, oder? Sie mochten absolute Vollidioten sein, aber sie würden sicher Hilfe hole n … Sie würden ihn hier unten doch nicht einfach im Stich lassen.
    Er sah aber keine besorgten Gesichter, die zu ihm herunterspähten.
    »Okay, Duck, denk nach.«
    Er befand sich unter der Erde in einem Tunnel oder etwas Ähnlichem. Der Boden war zwar schlammig, aber davon abgesehen fühlte es sich in dem Tunnel nicht sehr feucht an, jedenfalls nicht wie in einem Abwasserrohr. An ihm selbst klebte weit weniger Schlamm, als anzunehmen gewesen wäre.
    »Ich bin durch den Boden gefallen. Dann wäre ich fast ertrunken und bin ohnmächtig geworden und liegen geblieben. Das Wasser ist über mich geströmt und hat den Schlamm größtenteils abgewaschen.«
    Er war mit sich zufriede n – wenigstens so viel hatte er kapiert.
    Jetzt streckte er die Hände aus und wagte die ersten vorsichtigen Schritte in den Tunnel hinein. Dabei fürchtete er sich mehr als je zuvor in seinem Leben.
    Er rief noch einmal um Hilfe, bekam aber auch diesmal keine Antwort.
    Ihm standen zwei gleichermaßen finstere Wege zur Auswahl: Er konnte dem Tunnel zu seiner Rechten folgen oder dem zu seiner Linken. Jetzt strich ein kaum merklicher Windhauch über sein Gesicht. Er schien von links zu kommen.
    Hin zur Luft. Nicht weg von ihr.
    Mit ausgestreckten Händen und äußerst vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzend folgte Duck dem Tunnel wie ein Blinder.
    Nach ein paar Minuten stellte er fest, dass ihm das Gehen leichter fiel, wenn er mit einer Hand an der Wand entlangstrich. Sie war aus grobem Felsgestein, aber mit Dellen und Vorsprüngen, die sich glatt anfühlten. Der Boden unter seinen Füßen war leicht uneben.
    »Der Tunnel muss irgendwohin führen«, sprach Duck mit sich selbst. Der Klang seiner Stimme hatte etwas Beruhigendes. Er war ihm vertraut.
    Duck fragte sich, in welche Himmelsrichtung er wohl ging. Hoffentlich nicht zu weit nach Westen, denn dort lag der Ozean.
    Er ging weiter, blieb ab und zu stehen, weil ihn Weinkrämpfe überkamen, und stolperte wieder vorwärts. Er hatte keine Ahnung, wie lange er sich schon hier unten befand. Oder ob es Tag oder Nacht war.
    »Ich will hier nicht sterben!« Plötzlich schlug er sich heftig den Kopf an.
    Während Duck zornig fluchend seine Stirn nach Blut abtastete, spürte er, wie sich seine Füße in den Boden bohrten.
    »Nein!«, schrie er.
    Er hörte auf zu sinken. Duck steckte bis zu den Knien in der Erde und zog vorsichtig seine Beine heraus.
    »Was geschieht mit mir?«, fragte er laut. »Waru m …?« Die Antwort traf ihn wie ein Schlag

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