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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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ins Gesicht.
    »Mann, ich bin ein Frea k …«
    »Ich mutier e … ich bin ein Mutant!«
    Obwohl ihm nicht ganz klar war, worin seine Fähigkeit bestand. Anscheinend konnte er durch die Erdoberfläche sinken. Aber das war verrückt. Außerdem hatte er es nicht mit Absicht getan.
    Er ging weiter, passte auf seinen Kopf auf und versuchte zu rekapitulieren: Er war zweimal gesunken und beide Male war er wütend gewesen. Ihm fiel ein, dass sich Sams Kraft auch nur zeigte, wenn er außer sich vor Wut oder in Panik war.
    Aber Duck hatte schon die ganze Zeit eine Höllenangst. Seit dem Auftauchen der FAYZ begleitete sie ihn auf Schritt und Tritt. Seine Kraft funktionierte also nur, wenn er zornig wurde.
    »Wenn ich so richtig wütend werde, sinke ich womöglich durch die ganze Erde und komme in China wieder raus.«
    Duck meinte ein Schimmern zu sehen und ging langsam darauf zu.
    »Licht?«, fragte er halblaut. »Ist das Licht oder was?«
    Es war nicht hell, so viel stand fest. Keine Glühbirne und auch keine Taschenlampe. Nicht einmal ein Stern. Eher wie ein Grauschimmer in der Schwärze. Duck glaubte schon zu halluzinieren. Dennoch hoffte er insgeheim, dass es keine Einbildung war.
    Er wagte sich weiter und je näher er dem Leuchten kam, desto weniger wirkte es wie eine Fata Morgana. Es war eindeutig echt, ein ekelhaft kaltes und ungesund aussehendes Licht.
    Duck brauchte eine Weile, bis er erkannte, dass es vom Boden ausging. Und dass es aus einem Nebentunnel hereindrang. Dieser zweite Schacht war schmaler, viel kleiner als die Höhle.
    Wenn er ihm folgte, würde er wenigstens etwas sehen. In seinem Kopf meldete sich jedoch ein lautes »Tu das ja nicht!«, während alle seine Instinkte nach Flucht schrien.
    »Wenn in dem Tunnel Licht ist«, stritt er mit sich selbst, »muss er irgendwohin führen.« Doch plötzlich fiel ihm ein, dass er dieses Schimmern schon mal gesehen hatte, bei den Simpsons .
    »Das ist radioaktive Strahlung!«
    Das konnte ja wohl nicht wahr sein. Seit dem Unfall vor fünfzehn Jahren, als der Meteorit in das Kernkraftwerk eingeschlagen war, hatte es doch immer geheißen, es sei keine Strahlung zurückgeblieben. Aber woher sollte dieses Schimmern denn sonst stammen?
    Die Erwachsenen hatten sie belogen. Oder einfach keine Ahnung gehabt.
    »Keine gute Idee, da langzugehen«, sagte er sich. »Aber es ist das einzige Licht weit und breit!« Vor Verzweiflung fing er an zu heulen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als wieder in die Finsternis einzutauchen.
    Und dann hörte Duck etwas.
    Er erstarrte und spitzte die Ohren.
    Es klang wie ein Sausen. Ganz leise nur.
    Dann herrschte Stille. Und gleich darauf hörte er es wieder. Schwsch-schwsch.
    Er hatte es vorher nicht bemerkt, weil er sich auf den Lichtschimmer konzentriert hatte. Er kannte dieses Geräusch. Es war Wasser. Und es kam nicht aus dem radioaktiven Schacht.
    Er kehrte dem Schimmern den Rücken zu, tastete sich vorsichtig weiter und tappte wieder durch die undurchdringliche Dunkelheit.

Sechs
    96 Stunden, 22 Minuten
    »Albert, sag mir jetzt nicht, dass wir ein Problem haben und ich nichts dagegen tun kann«, knurrte Sam. Sie waren auf dem Weg vom Rathaus zur Kirche, wobei Albert und Astrid Mühe hatten, mit ihm Schritt zu halten.
    Das Licht der untergehenden Sonne zeichnete ein langes rotes Ausrufezeichen auf den Ozean. Ziemlich weit draußen entdeckte Sam ein einzelnes Boot. Eines der kleineren Motorboote. Als Sam abrupt stehen blieb, rannte Astrid in Albert hinein.
    »Entschuldige, Albert. Ich sollte meinen Frust nicht an dir auslassen. Ich bin wütend, aber nicht auf dich. Jetzt muss ich da reingehen und den Leuten Vorschriften machen. Die Geschichte mit den Würmern hat sich doch längst herumgesprochen.«
    »Dann warte ein paar Tage ab«, antwortete Albert seelenruhig.
    »Einfach abwarten? Du bist doch derjenige, der seit Woche n – Quatsch, seit Monate n – sagt, wir sollten die Leute zur Arbeit zwingen.«
    »Ich habe nie gesagt, dass wir sie zwingen sollen«, entgegnete Albert. »Ich habe nur gesagt, dass wir uns überlegen müssen, wie wir sie bezahlen können.«
    Sam war nicht in Stimmung für die Versammlung. Überhaupt nicht. Ein toter Junge war für alle eine Tragödie. Aber für ihn war es mehr als das, er empfand Eases Tod als persönliche Niederlage. Sie hatten ihm den Job zugetraut, ihm die Verantwortung erteilt, und wenn etwas schiefging, dann war es seine Schuld. Ease hatte unter seinem Schutz gestanden. Und jetzt war der Junge ein

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