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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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mussten sie sie an Bord der Jacht schaffen. Das war zwar leichter gewesen als der Abstieg von der Klippe, aber immer noch kein Spaziergang.
    Mann, wie gern wäre ich jetzt spazieren gegangen, dachte Sanjit, als er und Virtue die Kleinen zum Hubschrauber brachten. Stattdessen hatte er die steil nach oben ragende Klippe vor Augen und ein furchtbar flaues Gefühl im Magen. Ob er wollte oder nicht, er musste dieses Ding jetzt fliegen. Dabei hatte er keine Ahnung, wie er verhindern sollte, dass sie an der Felswand zerschellten. Vorausgesetzt, er bekam den Hubschrauber überhaupt in die Luf t …
    Und falls ja, wäre die Klippe vermutlich gar nicht das Problem. Viel wahrscheinlicher war, dass er das Ding und sie alle im Meer versenkte.
    Sinnlos, darüber nachzudenken. Hierbleiben konnten sie nicht mehr. Nicht einmal, wenn Bowie wie durch ein Wunder plötzlich gesund würde. Er hatte gesehen, wozu Caine fähig war.
    Er musste die Kinder von der Insel wegbringen. Weg von Caine. Virtue hatte gesagt, in Caine lauerte etwas abgrundtief Böses.
    Sanjit fragte sich, ob es stimmte, was Diana gesagt hatte. Besaß Virtue wirklich eine besondere Kraft? Und bestand sie womöglich darin, dass er Menschen einschätzen konnte? Oder gehörte er zu den Leuten, die sich nur rasch ein Urteil bildeten?
    Andererseits, als Virtue gesagt hatte, das Böse sei unterwegs zu ihnen, hatte er Recht behalten. Caine war nur einen Herzschlag davon entfernt gewesen, Sanjit zu töten. Und gingen ihnen erst die Vorräte aus, würde Caine sowieso keine Sekunde zögern, sie alle kaltzumachen.
    »Als ob es auf dem Festland besser sein wird«, murmelte Sanjit.
    »Was hast du gesagt?«, fragte Virtue. Er war damit beschäftigt, die Kleinen auf den Rücksitzen anzuschnallen.
    Sanjit kletterte in den Pilotensitz. Das Leder war zerknittert und abgewetzt. Im Film war der Sitz mit Stoff bezogen gewesen. Daran erinnerte sich Sanjit genau. Das war aber auch alles, was ihm im Gedächtnis geblieben war.
    Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und spürte, wie seine Hände zitterten und das Blut in seinen Adern pochte.
    »Du weißt doch, wie es geht?«, fragte Virtue.
    Nein, selbstverständlich nicht! Woher auch?, wollte Sanjit am liebsten schreien. Den Kleinen zuliebe wandte er sich jedoch um und sagte: »Klar weiß ich, wie man einen Hubschrauber fliegt. Blöde Frage.«
    Er drückte auf die Zündung.
    Der Motor sprang dröhnend an.
    »Wow!«, rief Sanjit überrascht. Insgeheim hatte er noch die leise Hoffnung gehegt, er würde erst gar nicht angehen.
    Das Dröhnen der Rotoren war extrem laut und die Maschine begann zu vibrieren.
    »Äh m … ich glaub, ich zieh mal daran!«, rief Sanjit.
    Virtue erwiderte etwas, seine Worte gingen jedoch im Lärm unter.
    Sanjit streckte die Hand aus und fasste Virtue an der Schulter. »Ich liebe dich, Alter!«, schrie er.
    Virtue legte eine Hand aufs Herz und nickte.
    »Na toll!«, sagte Sanjit zu sich selbst. »Und nach dieser berührenden Szene kommt der Moment, in dem unsere Helden in einem Feuerball zum Himmel aufsteigen.«
    Virtue blickte ihn fragend an.
    »Ich hab gesagt, ich bin unbesiegbar!«, schrie Sanjit, so laut er konnte. »Los, fliegen wir!«
    Dekka sah, dass sich Zils Crew links und rechts von der Straße in zwei Gruppen aufteilte. Sie bereiteten einen Hinterhalt vor.
    Sie zögerte. Jetzt wäre es gut, Brianna zu sein. Der Wirbelwind war zwar nicht kugelsicher, aber mit fünfhundert Sachen ziemlich schwer zu treffen.
    Wenn sie jetzt weiterging, würden sie sie erschießen.
    Wo war Brianna überhaupt? Sicher war sie noch zu krank, um aufzustehen, sonst wäre sie längst hier. Sie ließ sich keinen Kampf entgehen. Dekka sehnte sich nach ihr und hoffte gleichzeitig, dass sie daheim und in Sicherheit war. Sollte Brianna etwas zustoßen, wüsste Dekka nicht, wie sie weiterleben sollte.
    Aber es gab eine noch viel wichtigere Frage: Warum war Sam nicht da? Warum war das hier ihr Job? Sie wusste nicht einmal, was los war. Vielleicht würde gar nichts passieren. Vielleicht hatte es der am Strand wütende Drake ja auf Zil abgesehen und die beiden würden sich gegenseitig erledigen.
    Dekka hätte kein Problem damit. Am besten gleich. Dann müsste sie nicht mehr weitergehen.
    »Ja, das wäre super«, sagte sie laut.
    Zil und seine Nazis verloren die Geduld. Sie warteten nicht länger auf sie, sondern kamen auf beiden Seiten der Straße langsam näher. Bewaffnet mit Knüppeln, Baseballschlägern, Brecheisen. Und

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